Taifun "Morakot" Taiwan befürchtet 500 Tote nach Wirbelsturm
News folgenKnapp eine Woche nach dem zerstörerischen Taifun "Morakot" befürchten die Behörden in Taiwan bis zu 500 Todesopfer. Präsident Ma Ying-jeou sagte, die Zahl der Toten sei auf 120 gestiegen, es gebe aber noch mindestens 380 Verschüttete in einem Dorf. Zudem seien mindestens 7000 Menschen obdachlos geworden.
Die Schäden für die Landwirtschaft belaufen sich auf etwa 50 Milliarden taiwanesische Dollar (rund 1,1 Milliarden Euro). "Das ist der schlimmste Taifun seit 50 Jahren und wir müssen die ganze Nation mobilisieren, um damit fertig zu werden", sagte der Präsident. Der Taifun "Morakot" hatte am vergangenen Wochenende den Süden der Insel heimgesucht und zahlreiche Schlammlawinen verursacht.
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38.000 Soldaten im Einsatz
Der Wirbelsturm hat Straßen und Brücken zerstört und damit viele Bergdörfer von der Außenwelt abgeschnitten. Die Regierung entsandte inzwischen weitere 4000 Soldaten in das Krisengebiet, bislang waren schon insgesamt 34.000 Soldaten an den Rettungseinsätzen beteiligt. Hubschrauber überflogen die Gebiete im Süden und im Zentrum des Landes, warfen Lebensmittel und Medikamente ab und brachten Überlebende in Sicherheit. Die Einsätze wurden weiter durch durch strömenden Regen erschwert.
Kritik an den Behörden
Bei einem Besuch im Bezirk Yunlin im Katastrophengebiet wurde Ma Ying-jeou mit scharfer Kritik der Betroffenen konfrontiert. Dutzende empörte Einwohner umringten den Politiker und warfen den Behörden Untätigkeit vor. Die Regierung sei zu stolz gewesen, im Ausland um Hilfe zu bitten. Ma wies die Vorwürfe zurück. Es seien bereits Spenden aus den USA, Japan und Singapur eingegangen, so der Präsident.
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Land ist isoliert
Taiwan ist politisch weitgehend isoliert. Die chinesische Regierung betrachtet die Insel als abtrünnige Provinz. Die starke Wirtschaft - Marktführerschaft etwa bei Notebooks oder Monitoren - macht Taiwan mit seinen etwa 23 Millionen Einwohnern zu einer bekannten Größe im internationalen Handel.
Quelle: dpa, AP
