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Absturz mit Boeing 777 in San Francisco: Piloten verließen sich auf Automatik


Panorama
Asiana-Unglück: Piloten verließen sich auf Automatik

Von t-online, dpa, ap
Aktualisiert am 10.07.2013Lesedauer: 2 Min.
Bruchlandung in San FranciscoVergrößern des BildesMitarbeiter der NTSB begutachten das Wrack (Quelle: Reuters-bilder)
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Immer mehr Details kommen ans Licht: Erste Untersuchungsergebnisse zum Ablauf der Bruchlandung in San Francisco liegen vor. Auf dem Flughafen haben sich erschütternde und haarsträubende Szenen abgespielt. Zwei Stewardessen wurden aus der Boeing 777 geschleudert, als das Heck abriss. Sie überlebten wie durch ein Wunder. Die Cockpit-Crew verließ sich offenbar auf die automatische Geschwindigkeitskontrolle.

Auch wenn sich die US-Transportsicherheitsbehörde NTSB mit Schuldzuweisungen noch zurückhält: Die mangelnde Erfahrung der Cockpit-Crew wird immer deutlicher.

Wie die NTSB-Ermittler auf einer Pressekonferenz erklärten, streifte die Boeing der Fluggesellschaft Asiana beim Anflug am Samstag zunächst mit dem Fahrwerk eine Begrenzungsmauer und verlor dadurch ihr Heck. Sie schlug mehrfach auf dem Boden auf und schlitterte dann über das Flugfeld. Dabei wurden zwei Flugbegleiterinnen aus dem hinteren Teil der Maschine geschleudert. Rettungskräfte fanden sie verletzt aber lebend neben der Landebahn liegend.

Über 50 km/h zu langsam

NTSB-Chefin Deborah Hersman erklärte, die Maschine sei zu langsam und zu tief geflogen. Statt mit empfohlenen 253 Kilometern pro Stunde habe die Maschine mit einer Geschwindigkeit von nur 196 Kilometern pro Stunde die Landebahn erreicht.

Dem verantwortlichen Piloten zufolge stellte er beim Landeanflug in einer Höhe von rund 150 Metern fest, dass die Maschine zu niedrig und zu langsam war. Er hätte angenommen, dass die automatische Steuerung der Triebwerke für die erforderliche Geschwindigkeit sorgte, zitierte Hersman aus der Befragung des Flugzeugführers. Das werfe die Frage auf, ob es einen Fehler bei der Programmierung gab oder die Geräte nicht richtig funktionierten.

Laut Hersman ergaben Untersuchungen, dass die automatische Schubregelung korrekt eingerichtet war. Es sei aber noch nicht klar, ob sie überhaupt angeschaltet gewesen oder vor der Landung ausgefallen sei. "Sie hatten die Geschwindigkeit auf 137 Knoten eingestellt und angenommen, die Schubregelung würde dieses Tempo halten", sagte sie, fügte aber hinzu, die Piloten seien selber für das Einhalten der korrekten Geschwindigkeit verantwortlich.

Erster gemeinsamer Trainingsflug

Insgesamt vier Piloten waren an Bord der Unglücksmaschine. Der Pilot, der für die Landung verantwortlich war, sei etwa in der Mitte seiner Ausbildung für Flüge mit einer Boeing 777 gewesen. Die Landung in San Francisco sei seine erste mit einer Maschine dieses Typs überhaupt gewesen. Angeleitet wurde er von einem erfahrenen Piloten, der erstmals als Ausbildungskapitän fungierte. Ein dritter Pilot habe auf dem Rücksitz im Cockpit gesessen, ein vierter im Passagierbereich. Hersman warnte vor voreiligen Schlüssen. Bis zur endgültigen Klärung der Unglücksursache werde es noch Monate dauern.

Bei der Bruchlandung kamen zwei chinesische Mädchen ums Leben, mehr als 180 Menschen wurden verletzt, einige von ihnen sind nach wie vor gelähmt. Insgesamt waren 307 Menschen an Bord.

Opfer von Rettungsfahrzeug getötet?

Weiter im Raum steht der Verdacht, dass eines der getöteten Mädchen nicht durch den Crash starb, sondern von einem Rettungsfahrzeug überfahren wurde. "Eines unser Feuerwehrfahrzeuge ist möglicherweise in Kontakt mit einem der beiden Opfer gekommen", räumte Feuerwehrchefin Joane Hayes-White ein. Die Polizei nahm deswegen Ermittlungen zum genauen Hergang der Rettungsbemühungen auf.

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