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Weltverfolgungsindex: Wo auf Bibelbesitz die Todesstrafe steht


Millionen Christen werden verfolgt
Wo auf Bibelbesitz die Todesstrafe steht

Von dpa, t-online
Aktualisiert am 08.01.2014Lesedauer: 3 Min.
Der Weltverfolgungsindex zeigt unter anderem, dass Christen im gesamten arabischen Raum auf unterschiedlich massive Weise gefährdet sindVergrößern des BildesDer Weltverfolgungsindex zeigt unter anderem, dass Christen im gesamten arabischen Raum auf unterschiedlich massive Weise gefährdet sind (Quelle: Open Doors)
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Während die Kirchen hierzulande steten Mitgliederschwund beklagen, riskieren Millionen Christen weltweit für den Glauben ihr Leben. Im kommunistischen Nordkorea steht schon auf Bibelbesitz die Todesstrafe. Auch in Syrien leben die letzten Vertreter einer der ältesten Kirchen sehr gefährlich. Das zeigt das christliche Hilfswerk Open Doors in seinem neuen Weltverfolgungsindex (WVI).

Die komplette Übersicht der Länder, in denen Christen am stärksten verfolgt werden, finden Sie hier.

Afrika und Asien sind Hoffnungsträger der Katholischen Kirche, doch vor allem dort werden Christen teils massiv diskriminiert. Als einziges Land von einem anderen Kontinent ist das südamerikanische Kolumbien Teil der Liste.

Fast 100 Millionen Menschen wurden nach Schätzungen von Open Doors im vergangenen Jahr unterdrückt oder mit Gewalt zur Aufgabe ihrer Religion gezwungen. Christen bilden damit die am meisten verfolgte Glaubensgruppierung. Ihre Angehörigen befänden sich in Gefahr, bespitzelt, misshandelt, verhaftet oder gar umgebracht zu werden.

Nordkorea wieder an der Spitze

Zum zwölften Mal in Folge führt Nordkorea die traurige Liste der 50 Staaten an, in denen Christen am stärksten verfolgt werden. Das Regime duldet keine Religion neben dem Führerglauben.

Wie aus dem im hessischen Kelkheim veröffentlichten WVI 2014 hervorgeht, sind die Repressalien unter Diktator Kim Jong Un besonders brutal. Hier steht er Vater und Großvater offenbar in nichts nach. Christen gelten als Staatsfeinde. Wer eine Bibel besitzt, kann allein dafür mit seiner ganzen Familie in Lagerhaft genommen oder sogar hingerichtet werden.

Auf den Plätzen zwei bis fünf folgen Krisenstaaten, in denen vor allem islamistische Extremisten die Religionsfreiheit mit Gewalt unterbinden: Somalia, Syrien, Irak, Afghanistan. Syrien, wo ein seit mehr als zwei Jahren wütender Bürgerkrieg schon mehr als 100.000 Menschenleben forderte, lag ein Jahr zuvor noch auf dem elften Platz.

Fragebogen als Grundlage

Für die Erhebungen werden Experten, Pastoren und Kirchenleiter sowie Mitarbeiter vor Ort zur aktuellen Situation in dem jeweiligen Land befragt. Die Platzierung eines Landes ergibt sich aus Übergriffen im Berichtszeitraum sowie dem allgemeinen Grad der gewährten Religionsfreiheit.

Zu den Bewertungskriterien zählen Privatleben, Familienleben, Soziales Leben, Leben im Staat und Kirchliches Leben. Ein besserer Rang bedeute nicht, dass sich die Situation im fraglichen Land verbessert hätte, betont Open Doors. Vielmehr würden Verschlechterungen in anderen Ländern häufig dafür sorgen, dass diese höher eingestuft werden.

Bedenkliche Entwicklung in Syrien und Afrika

"Seit Ausbruch der Kämpfe werden immer wieder schlimmste Gräueltaten gegen die christliche Gemeinde verübt", heißt es im Bericht der Organisation zu Syrien. Besonders zugenommen habe auch die Christenverfolgung durch Islamisten in Afrika.

Hervorzuheben sind dort beispielsweise der gescheiterte Staat Somalia und das bevölkerungsreichste Land des Kontinents, Nigeria. Europa ist auf der Liste zwar nicht vertreten, allerdings gibt es beispielsweise aus der Türkei immer wieder Meldungen über Vorfälle gegen Christen oder Einschränkungen ihrer Rechte.

"Zu wenig Beachtung"

Angesichts der dramatischen Lage in den indizierten Ländern kritisierte der Leiter von Open Doors Deutschland, Markus Rode: "Leider finden die unfassbaren Gräueltaten an Christen in der Öffentlichkeit noch viel zu wenig Beachtung." Er appellierte an Kirchen und Politiker, den millionenfachen Menschenrechtsverletzungen entschiedener als bislang entgegenzutreten.

Mit dem WVI erfasst und dokumentiert Open Doors jährlich die Einschränkung der Religionsfreiheit von Christen. Selbst in hochgradig christenfeindlichen Staaten gibt es eine lebendige und wachsende Kirche, schreibt das Hilfswerk und bittet um Unterstützung.

1. Nordkorea
2. Somalia
3. Syrien
4. Irak
5. Afghanistan
6. Saudi-Arabien
7. Malediven
8. Pakistan
9. Iran
10. Jemen
11. Sudan
12. Eritrea
13. Libyen
14. Nigeria
15. Usbekistan
16. Zentralafrikanische Republik
17. Äthiopien
18. Vietnam
19. Katar
20. Turkmenistan
21. Laos
22. Ägypten
23. Myanmar
24. Brunei
25. Kolumbien
26. Jordanien
27. Oman
28. Indien
29. Sri Lanka
30. Tunesien
31. Bhutan
32. Algerien
33. Mali
34. Palästinensergebiete
35. Vereinigte Arabische Emirate
36. Mauretanien
37. China
38. Kuwait
39. Kasachstan
40. Malaysia
41.Bahrain
42. Komoren
43. Kenia
44. Marokko
45. Tadschikistan
46. Dschibuti
47. Indonesien
48. Bangladesch
49. Tansania
50. Niger



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