Chaos rund um MH370 Luftfahrtbehörde zitierte den letzten Funkspruch falsch
Malaysia
Bislang hieß es, einer der beiden Piloten habe sich mit den Worten "Alright, good night" (Alles klar, gute Nacht) abgemeldet - eine Nachricht, die manche Experten als leicht ungewöhnlich bezeichnen. Nun wurde mitgeteilt, die Crew habe zuletzt die Worte "Good night Malaysian 370" (Gute Nacht, Malaysian 370) durchgegeben - eine völlig normale Botschaft. Dieses Detail macht vermutlich keinen Unterschied, wirft aber erneut ein schlechtes Licht auf die Ermittlungen.
Die überraschende Korrektur eines zitierten Funkspruchs nach mehreren Wochen dürfte die Wut der Hinterbliebenen der 239 Flugzeuginsassen weiter anfachen: Immer wieder hatten sie den malaysischen Behörden Inkompetenz,
Versäumnisse und Täuschungsversuche vorgeworfen.
Schon zuvor hatten die Behördenvertreter mit falschen Angaben zum Zeitpunkt der Funksprüche Verwirrung gestiftet. Nach Angaben des "Wall Street Journal" wurde außerdem viel Zeit damit vergeudet, an der falschen Stelle zu suchen. Die chinesischen Opferfamilien hatten Malaysia gar vorgeworfen, sie bewusst in die Irre zu führen und Informationen zurückzuhalten.
Die malaysischen Behörden wollen nun mit umfangreichen "forensischen Untersuchungen" klären, ob der letzte Funkspruch vom Kapitän des verunglückten Langstreckenjets oder von seinem Copiloten abgegeben wurde.
Cockpit-Funksprüche alle unauffällig
Sie haben mittlerweile sämtliche aufgezeichneten Cockpit-Funksprüche veröffentlicht. Die Mitschrift der Kommunikation zwischen den Piloten und der Flugkontrolle zeige "keinerlei Hinweise auf außergewöhnliche Vorkommnisse", erklärte Verkehrsminister Hishammuddin Hussein. Vom Start in Kuala Lumpur bis zum geplanten Übergang in den vietnamesischen Luftraum - Endziel war Chinas Hauptstadt Peking - wurden demnach 43 Funksprüche binnen 54 Minuten abgesetzt. Kurz danach verschwand die Maschine vom zivilen Radar.
Derweil hat schlechte Sicht die Suche nach der verschollenen Boeing erschwert. Zu Beginn des 13. Tages des Einsatzes im südlichen Indischen Ozean konnte das Suchgebiet nur in Teilen untersucht werden. Von der am 8. März verschwundenen Maschine fehlt noch immer jede Spur. An der Suche sind zehn Flugzeuge und neun Schiffe beteiligt.
Batterie der Blackbox wird bald leer sein
Die Zeit, das Wrack der verschollenen Boeing anhand des Flugschreibers zu orten, wird knapp. Dessen Batterie wird nach Meinung von Experten etwa bis kommenden Montag halten. "Wir haben noch etwa eine Woche, aber wie lange die Batterie halten wird, kommt auf die Wassertemperatur und die Tiefe an", sagte der australische Verteidigungsminister David Johnston dem Radiosender ABC. Die sogenannte Black Box sendet für eine begrenzte Zeit Signale aus, mit deren Hilfe das Flugzeugwrack zu orten wäre.
Ohne einen klar definierten Absturzort vermag auch der Blackbox-Detektor, den die USA zur Verfügung gestellt haben, nicht zu helfen. Das Gerät hat eine Reichweite von nicht einmal zwei Kilometern und kann mit höchstens fünf Stundenkilometern das Meer durchpflügen. Das Suchgebiet, das ein australisches Schiff mit der Spezialausrüstung am Donnerstag erreichen soll, hat bislang allerdings noch die Größe Norwegens.