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Fährunglück vor Südkorea: Nur ein Rettungsboot zu Wasser gelassen?


Schrecklicher Verdacht nach Fährunglück vor Südkorea
Wurde nur ein Rettungsboot zu Wasser gelassen?

Von t-online, dpa
Aktualisiert am 17.04.2014Lesedauer: 2 Min.
Schrecklicher Verdacht nach Fährunglück vor Südkorea: Wurde nur ein Rettungsboot zu Wasser gelassen?Vergrößern des BildesDie verunglückte Fähre vor Südkorea: Was geschah mit den Rettungsbooten? (Quelle: Reuters-bilder)
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Wurde bei dem tragischen Schiffsunglück vor Südkorea nur eins von 46 Rettungsbooten zu Wasser gelassen? Der südkoreanische Sender YTN berichtet das. Eine Bestätigung dafür gibt es bisher allerdings nicht. Auch die größte Tageszeitung des Landes sprach von "unbeschreiblichen Fehlern" beim Rettungsversuch.

Kapitän und Besatzung geraten zunehmend in die Kritik. Obwohl das Schiff in Schieflage gewesen sei, habe die Brücke zunächst nicht die Evakuierung angeordnet, berichteten südkoreanische Medien. Überlebende kritisierten, dass sich mehr Passagiere hätten retten können, wenn diese nicht angewiesen worden wären, sich nicht von der Stelle zu bewegen.

"Alle haben deutlich gemerkt, dass Südkorea ein Land ist, dem Menschenleben nicht wichtig sind", schrieb die Zeitung "Chosun Ilbo". Die Regierung habe es nicht mal geschafft, die Anzahl der vermissten korrekt anzugeben, so die größte Tageszeitung des Landes weiter.

Ermittlungen gegen den Kapitän?

Der Kapitän soll nun befragt werden, um die Ursache der Katastrophe zu klären. Ihm droht eine Ermittlung wegen Fahrlässigkeit - Medienberichten zufolge soll er als einer der Ersten das sinkende Schiff verlassen haben. Er habe keinen Felsen gerammt, sagte der Kapitän in einem kurzen TV-Interview. Als möglicher Grund für das Unglück gilt ein abruptes Wendemanöver, wie der Rundfunksender KBS berichtet.

Aktuell erschweren starke Strömung und trübes Wasser die Suche nach den fast 300 Vermissten des Unglücks. Experten haben wenig Hoffnung, einen Tag nach dem Untergang des Schiffes noch Überlebende zu finden. Die Küstenwache befürchtet, dass im Rumpf der "Sewol" ein Großteil der mehr als 470 Reisenden eingeschlossen wurde. Viele Passagiere waren Schüler auf einem Ausflug.

Die Küstenwache befragt laut KBS auch Besatzungsmitglieder. Deren Aussagen lassen vermuten, dass ein ruckartiges Drehen des Schiffes bei einer nötigen Kursänderung vor der Insel Chindo zu der Katastrophe geführt haben könnte. Möglich ist auch, dass die Auto- und Personenfähre auf einen Felsen aufgelaufen sein könnte. Überlebende hatten von einem großen Knall vor dem Sinken des Schiffes gesprochen.

Überleben nur in Luftblase möglich

Bis zum späten Abend (Ortszeit) wurden 25 Todesopfer bestätigt, wie die Küstenwache mitteilte. 270 Menschen gelten noch als vermisst. Mehr als 500 Taucher sind im Einsatz, fast 180 Menschen seien gerettet worden. Doch die Chancen schwinden: Bei einer Wassertemperatur von zwölf Grad können Menschen im Wasser höchsten zwei bis drei Stunden aushalten, bevor die Unterkühlung einsetzt, sagte ein Experte dem staatlichen Sender Arirang. Und um in dem Wrack überleben zu können, müsse man eine Luftblase finden, allerdings sinke der Sauerstoffgehalt.

325 Teenager einer Oberschule aus einer Vorstadt von Seoul waren zusammen mit Lehrern auf dem Weg von der westlichen Küstenstadt Inchon zur südlichen Ferieninsel Cheju, als das Schiff am Mittwochmorgen in Seenot geriet und einen Notruf absetzte. Überlebende sagten, sie hätten zunächst die Anweisung erhalten, zu warten, statt ins Wasser zu springen.

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