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Bombe unter A3 verblüfft Experten: "Seit Jahren nicht gesehen"


Weltkriegsbombe nahe Autobahn gefunden
Experte: "So eine Bombe seit Jahren nicht gesehen"

dpa, t-online

Aktualisiert am 20.08.2014Lesedauer: 2 Min.
Der Leiter des hessischen Kampfmittelräumdienstes, Gerhard Gossens, sitzt in seinem Büro in Darmstadt hinter mehreren Granaten aus der Zeit des 1. und 2. WeltkriegesVergrößern des BildesDer Leiter des hessischen Kampfmittelräumdienstes, Gerhard Gossens, sitzt in seinem Büro in Darmstadt hinter mehreren Granaten aus der Zeit des 1. und 2. Weltkrieges (Quelle: Uwe Anspach/dpa-bilder)
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Der Fund der britischen Weltkriegsbombe an der A3 kam offenbar gerade noch rechtzeitig: "Die Bombe hätte jederzeit explodieren können", sagte Gerhard Gossens vom Kampfmittelräumdienst des Regierungspräsidiums Darmstadt gegenüber hr-online. Besonders der seltene Zünder sei extrem gefährlich gewesen. Gossens habe ein derartiges Modell "seit Jahren nicht gesehen".

"Vermutlich 2006" sei die letzte Bombe mit einem derartigen Langzeitzünder aufgetaucht, so Gossens zu t-online.de. Die chemisch-mechanische Vorrichtung ist so konstruiert, dass die Bombe nicht beim Aufschlag, sondern erst Tage oder Wochen später detoniert. Nur wenige Bomben haben im Zweiten Weltkrieg über einen derartigen Zünder verfügt.

Sperrung wird noch den ganzen Tag dauern

Nach der Sprengung einer Zehn-Zentner-Weltkriegsbombe ist der Verkehr auf der A3 kollabiert. Die Umleitungsstrecken sind aktuell überlastet, empfohlen wird eine großräumige Umfahrung. Die Autobahnmeisterei Rodgau bestätigte, dass die Sperrung noch den gesamten Tag über andauern wird. Die Aufräumarbeiten könnten frühestens am Donnerstag um 6 Uhr morgens abgeschlossen werden.

Die A3 bleibt zwischen dem Offenbacher Kreuz und Obertshausen in südlicher Richtung weiterhin gesperrt. In Richtung Köln stehen wieder zwei Spuren zur Verfügung. Zwischenzeitlich staute sich der Verkehr auf 20 Kilometern, erst gegen drei Uhr morgens löste sich der Stau auf.

Über 250 Kilogramm Sprengstoff explodiert

Vor der Sprengung sei erfolglos versucht worden, die mit einem besonders gefährlichen chemisch-mechanischen Langzeitzünder versehene Bombe aus rund 300 Metern Abstand zu entschärfen, teilte das Regierungspräsidium Darmstadt mit. Der Leiter des Kampfmittelräumdienstes, Gerhard Gossens, habe schließlich entschieden, die Bombe kontrolliert zu sprengen.

Während der Sprengung seien sogenannte Flexitanks eingesetzt worden. Die mit rund 30.000 Litern Wasser gefüllten Kunststoffbehälter hätten die Bombe abgedeckt und die Wirkung der Explosion gedämpft. Über 250 Kilogramm Sprengstoff sind laut Gossens nach der Zündung explodiert.

Im Laufe der Zeit von Millionen Autos überrollt

Um die Fundstelle des britischen Blindgängers wurde eine 1000-Meter-Sicherheitszone eingerichtet. Rund 160 Menschen mussten ihre Wohnungen am südlichen Offenbacher Stadtrand zunächst verlassen, konnten inzwischen aber wieder in die Häuser zurückkehren.

Nach Angaben der Polizei lag die Bombe seit Jahrzehnten unbemerkt in rund 1,50 Metern Tiefe direkt unter der Fahrbahn. Die A3 um das Offenbacher Kreuz gilt als eine der am stärksten befahrenen Strecken Deutschlands, im Laufe der Zeit haben Millionen von Autos und Lastwagen die Bombe unbemerkt überrollt. Welche Gefahr dabei für die Autofahrer bestand, mochte man nicht einschätzen.

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