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A400M: Vier Tote bei Absturz von Militärtransporter


Bundeswehr setzt Testflüge aus
Vier Tote bei Absturz von Militärtransporter

Von afp, dpa
Aktualisiert am 10.05.2015Lesedauer: 2 Min.
Das Wrack des ausgebrannten Airbus A400M.Vergrößern des BildesDas Wrack des ausgebrannten Airbus A400M. (Quelle: dpa / EPA / National Police Department)
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  • Vier Besatzungsmitglieder starben, zwei sind schwer verletzt
  • Es ist der erste Absturz des neuen und umstrittenen Flugzeugtyps
  • Die Linksfraktion fordert sofortigen Beschaffungsstopp
  • Als Reaktion setzt die Bundeswehr alle Testflüge mit der Maschine aus

Mehrere Menschen sind beim Absturz eines Airbus A400M in Spanien ums Leben gekommen. Das Unglück ereignete sich auf einem Flughafen bei Sevilla, wo die Maschine zu einem Testflug gestartet war.

Die Rettungsdienste bargen aus den Trümmern der Maschine zwei schwer verletzte Überlebende. Es war der erste Absturz eines Transporters dieses neuen Typs.

Zur Ursache des Unglücks gab es keine Angaben. Laut Airbus soll der Pilot kurz vor dem Absturz noch einen Notruf abgesetzt haben. Das Verkehrsministerium untersucht den Fall.

Flugzeug war noch in der Testphase

Das Unglück ereignete sich in der Nähe des Flughafens von Sevilla in Südspanien. Dort werden die Transportflugzeuge montiert und getestet, ehe sie an die Luftstreitkräfte diverser Staaten übergeben werden - darunter auch Deutschland. Die Maschine sei zu einem Testflug gestartet, hieß es. Sie stürzte unmittelbar nach dem Start ab und zerschellte auf dem Boden. Die Insassen des Flugzeugs seien spanische Mitarbeiter von Airbus, hieß es.

Regierungschef Mariano Rajoy, der zunächst von acht bis zehn Toten gesprochen hatte, erfuhr von dem Unglück bei einer Wahlkampfveranstaltung auf Teneriffa. Er brach die Kundgebung ab und machte sich auf den Weg nach Sevilla. In Spanien finden am 24. Mai Regional- und Kommunalwahlen statt.

Wie Airbus mitteilte, war die Unglücksmaschine für das türkische Militär bestimmt. Airbus hat den A400M bislang an fünf Staaten ausgeliefert: Großbritannien, Malaysia, Deutschland, Frankreich und die Türkei.

Linkspartei fordert Beschaffungsstopp

Die Bundeswehr hat ihren ersten und bislang einzigen A400M im vergangenen Dezember erhalten. Insgesamt hat Deutschland 53 Maschinen bestellt. Der A400M zählt zu den Pannen-Projekten der Bundeswehr. Die Entwicklung der Militärmaschine hatte sich um Jahre verzögert. Außerdem ist das Flugzeug teurer geworden als zunächst geplant.

Ein Sprecher der Luftwaffe sagte: "Wir werden uns die Ursache für diesen Absturz ganz genau anschauen und kein Risiko für unser Personal eingehen." Die A400M der Bundeswehr muss deshalb erst einmal am Boden bleiben. Das entschied der Inspekteur der Luftwaffe, Generalleutnant Karl Müllner. Demnach soll das Flugzeug, das im vergangenen Dezember an die Bundeswehr ausgeliefert worden war, mindestens so lange nicht mehr verwendet werden bis die Ursache für den Absturz der Maschine in Sevilla geklärt ist.

Die Linkspartei forderte einen sofortigen A400M-Beschaffungsstopp. "Der jetzige Absturz ist nur der traurige Höhepunkt einer Pannenserie", sagte der Vizevorsitzende Tobias Pflüger. Der Bundesregierung seien die technischen Probleme beim A400M bekannt, die Beschaffung müsse daher sofort gestoppt werden. "Eine weitere Anschaffung des A400M ist verantwortungslos", erklärte Pflüger.




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