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Dürreperiode macht Landwirten zu schaffen


Regen ungerecht verteilt
Dürreperiode macht Landwirten zu schaffen

Von wetter-info, dpa
15.06.2015Lesedauer: 3 Min.
Dürre pur: Völlig ausgetrocknet ist der Ackerboden eines Feldes im Oderbruch nahe Neuranft in BrandenburgVergrößern des BildesDürre pur: Völlig ausgetrocknet ist der Ackerboden eines Feldes im Oderbruch nahe Neuranft in Brandenburg (Quelle: dpa)
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Der Süden bekommt zur Zeit zwar mehr Regen ab als ihm lieb ist - in der Nordosthälfte hingegen wächst die Sorge der Landwirte um die Ernte wegen der anhaltenden Trockenheit. Auffallend sei, dass es in einigen Regionen in Ostdeutschland seit März, also über mehrere Monate hinweg, durchgehend zu trocken gewesen sei, sagt Norbert Becker-Flügel von MeteoGroup im Gespräch mit wetter.info

"Von Mitte Mai bis Mitte Juni haben viele Regionen weniger als 40 Liter pro Quadratmeter abbekommen, manche noch nicht mal 20 Liter", so der Meteorologe. Das ist nicht einmal ein Drittel des Normalwerts. Das betreffe vor allem Mecklenburg-Vorpommern, Brandenburg, Sachsen-Anhalt, Thüringen, Niedersachsen, Hamburg und das südliche Schleswig-Holstein. Aber auch weite Teile Hessens, Nordrhein-Westfalens, Rheinland-Pfalz und des Saarlandes klagen über zu wenig Regen.

Zum Vergleich: Durchschnittlich fallen in dieser Zeit etwa in Sachsen-Anhalt gut 60 Liter pro Quadratmeter. In Rheinland-Pfalz um die 70 Liter, im Bergland 70 bis 80 Liter.

Die Börde war der "trockenste Ort"

"Der trockenste Ort war die Börde in Norddeutschland: In dieser Niederung gab es noch nicht mal zehn Liter pro Quadratmeter in den letzten vier Wochen", sagt Becker-Flügel. Aber auch in manchen Orten Brandenburgs fielen weniger als zehn Liter.

Es gab jedoch auch Ausnahmen: Manche Gebiete in Rheinland-Pfalz, NRW, an der Nordsee und Teile von Sachsen bekamen durch kräftige Schauer und Gewitter deutlich mehr Regen ab.

Gefahr von Waldbränden

Durch die anhaltende Trockenheit steigt die Waldbrandgefahr in vielen Regionen. Besonders betroffen ist Brandenburg mit seinen ausgedehnten Kiefernwäldern und leichten Sandböden. "Meist löst fahrlässige Brandstiftung das Feuer aus", sagte der Waldbrandschutz-Beauftragte Raimund Engel - etwa durch unerlaubtes Grillen in Waldnähe oder weggeworfene Zigaretten.

Schlechte Zeiten für Insekten

Aber auch für die Tierwelt ist der ausbleibende Regen ein Fluch. So hat die Umweltschutzorganisation NABU bereits Alarm geschlagen, dass es viel zu wenig Insekten im Land gibt. So erwarten die Forscher etwa für diesen Sommer weit weniger Mücken in NRW als sonst. "Momentan ist es ziemlich ruhig an der Insekten-Front", sagte Karl-Heinz Jelinek, Sprecher des NABU-Landesfachausschusses für Entomologie (Insektenkunde). Aufgrund der seit April anhaltenden Trockenheit fehlten den Tieren größere Wasserlachen für die Entwicklung der Brut. Selbst kräftige Schauer durch Gewitter änderten daran kaum etwas. Das gelte auch für Wespen - denn die ernähren sich von kleineren Insekten wie Mücken.

Viel zu viel Regen im Süden

Im Süden hingegen öffnete der Himmel seine Schleusen überdurchschnittlich oft. Hier prasselte es geradezu vom Himmel, wie etwa in den letzen Tagen. In manchen Regionen in Oberbayern kamen über 200 Liter pro Quadratmeter zusammen. Im bayerischen Oberstdorf fielen am Sonntag innerhalb von 24 Stunden 105 l/m². Die Folge war eine verheerende Schlammlawine. In Bernau im Schwarzwald gingen 88.2 l/m² und in Überlingen am Bodensee 77.8 l/m² runter.

Oft kommen diese Regenmengen in kurzer Zeit durch Schauer und Gewitter zusammen. "Das ist dann natürlich auch nicht effektiv", sagt Becker-Flügel. Oft sind die Unwetter dann so heftig, dass sie mehr Schäden anrichten als nutzen.

Sanfter Landregen statt Starkregen gewünscht

Zwar können örtlich enorme Regenmengen fallen. Aber viel Wasser dringt gar nicht in den völlig verhärteten Erdboden ein, sondern fließt sofort ab oder verdunstet. Bauern und Gärtner warten dringend auf langanhaltenden, sanften Landregen.

Schuld an der Trockenheit ist das Ausbleiben atlantischer Tiefausläufer, die normalerweise Regenwolken bringen. Der Süden hat in diesem Jahr hingegen häufig im Einflussbereich von Mittelmeertiefs gelegen.

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