Ein Brand auf einem 300 Meter langen Containerschiff im Hamburger Hafen hat die Feuerwehr auch am Tag nach dem Ausbruch auf Trab gehalten. Am Freitagnachmittag waren die Flammen auf der "CCNI Arauco" noch nicht gelöscht.
Ein oder mehrere Container würden brennen, sagte ein Sprecher der Feuerwehr. Die Einsatzkräfte pumpten 40.000 Liter Elbwasser pro Minute in den brennenden Frachtraum. Bis zu 70 Prozent des Laderaums könnten geflutet werden, ohne dass das Schiff weiteren Schaden nehme, hieß es.
Bisherige Löschversuche gescheitert
Die Feuerwehr ist dennoch skeptisch, den Brand schnell beenden zu können: "Wir rechnen damit, dass die Löscharbeiten auch heute noch nicht abgeschlossen werden können und sich aufs Wochenende ausweiten", sagte ein Sprecher.
Am Abend will die Feuerwehr einen Lukendeckel anheben, um den Brandherd im Bauch des Schiffs gezielt mit einem Schaumwerfer zu löschen. Zuvor waren mehrere Löschversuche gescheitert. In der Nacht zum Freitag hatten die Einsatzkräfte den Laderaum mehrfach mit Kohlendioxid begast, um dem Brand den Sauerstoff zu entziehen. "Das hat nicht funktioniert", sagte ein Sprecher.
Gefahrgut wohl nicht bedroht
Die Fracht im hinteren Teil des Schiffes wurde entladen. Die "CCNI Arauco" hat außerdem mehrere Tonnen Gefahrgüter an Bord, ein Übergreifen der Flammen darauf sei aber ausgeschlossen, sagte der Feuerwehrsprecher. Die Gefahrgüter lagerten ganz vorne auf dem Frachter.
Nach ersten Erkenntnissen waren Schweißarbeiten im Heckbereich die Ursache für das Feuer. Dabei gab es offenbar eine Verpuffung, die die Container in Brand setzte. Die Flammen breiteten sich anschließend unter Deck aus.
Drei Menschen verletzt
Seit Donnerstagnachmittag sind mehr als 300 Feuerwehrleute, mehrere Löschboote und Wasserwerfer im Einsatz, um den Brand unter Kontrolle zu bringen. Drei Arbeiter wurden nach Angaben der Feuerwehr leicht verletzt. Sie wurden in ein Krankenhaus gebracht.
Hamburgs Innensenator Andy Grote (SPD) bedankte sich auf Twitter bei der Feuerwehr "für den wirklich fordernden Marathoneinsatz". Wegen der großen Rauchwolke über dem Hafen hatten Feuerwehr und Katastrophenschutz am Donnerstag ein Frühwarnsystem ausgelöst, Anwohner im weiteren Umkreis mussten ihre Fenster geschlossen halten.