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Wissenschaftsstadt Darmstadt – Geschichte und Informationen


Darmstadt - Geschichte und Informationen
Darmstadt – Die Wissenschaftsstadt in Südhessen

Victoria Winter

28.11.2018Lesedauer: 4 Min.
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Mathildenhöhe mit russischer Kapelle und Hochzeitsturm in DarmstadtVergrößern des Bildes
Mathildenhöhe mit russischer Kapelle und Hochzeitsturm in Darmstadt (Quelle: Thinkstock by Getty-Images-bilder)

Darmstadt ist eine kreisfreie Großstadt im Süden Hessens und mit etwa 160.000 Einwohnern die viertgrößte Stadt des Bundeslandes. 1997 bekam Darmstadt vom Hessischen Innenministerium den Titel Wissenschaftsstadt verliehen, den es seiner Vielzahl an Bildungs- und Forschungseinrichtungen verdankt. Darmstadt ist außerdem als Zentrum des Jugendstils und als Heimat des SV Darmstadt 98 bekannt.

Umliegende Orte

Darmstadt umgibt der Landkreises Darmstadt-Dieburg im Regierungsbezirk Darmstadt. Der Hauptsitz dieses Landkreises befindet sich im Darmstädter Stadtteil Kranichstein. Zu weiteren Städten in Darmstadt-Dieburg gehören Griesheim, Weiterstadt, Pfungstadt, Groß-Umstadt, Babenhausen, Reinheim, Dieburg und Ober-Ramstadt.

Stadtgeschichte – Blütezeit und Zerstörung

Darmstadt entstand im Mittelalter aus einer fränkischen Siedlung. Namentlich erwähnt wurde „darmundestat“ erstmals gegen Ende des 11. Jahrhunderts. Die tatsächliche Bedeutung und Herkunft des unvorteilhaft klingenden Städtenamens ist nie geklärt worden. Im 16. Jahrhundert wurde Darmstadt zur Residenzstadt erhoben, im 19. Jahrhundert zur Hauptstadt des Großherzogtums Hessen und nach Ende des Deutschen Kaiserreiches zur Hauptstadt des Volksstaates Hessen.

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges erlebte Darmstadt insgesamt 36 Bombenangriffe, den schlimmsten in der sogenannten „Brandnacht“ vom 11. auf den 12. September 1944. Insgesamt wurden im Zweiten Weltkrieg 99 Prozent der Alt- und Innenstadt zerstört und 12.300 Menschen getötet. Der Wiederaufbau der Stadt kam erst nach der Währungsreform 1948 in Gang. Am Stadtrand entstanden neue Wohnsiedlungen, vor allem für Vertriebene. Darmstadt verlor an politischer und administrativer Bedeutung, als bei der Gründung des Landes Hessen das größere und kaum zerstörte Wiesbaden stattdessen zur Landeshauptstadt ernannt wurde. Nach der Zerstörung der Stadt und dem Verlust der Hauptstadtfunktion half vor allem der „kulturelle Wiederaufbau“ Darmstadt über den drohenden Identitätsverlust hinweg.

Sehenswürdigkeiten

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit der Stadt ist ohne Zweifel die Mathildenhöhe, die nicht ohne Grund auch als „Stadtkrone“ bezeichnet wird. Dieses Zentrum des Darmstädter Jugendstils ist ein Gesamtkunstwerk aus verschiedenen Gebäuden und Plätzen, die von 1899 bis 1914 von mehreren namhaften Künstlern errichtet wurden, welche in vier Ausstellungen ihre Vorstellung vom modernen Leben präsentierten. Zur Mathildenhöhe gehören der 48,5 Meter hohe Hochzeitsturm – das 1908 gebaute Wahrzeichen der Stadt – sowie Ausstellungsgebäude, das Museum Künstlerkolonie, Künstlerhäuser, der Platanenhain, das Lilienbecken, die Russische Kapelle, das Freigelände und weitere Gebäude. Das gesamte Ensemble wurde nach den Kriegszerstörungen denkmalgerecht restauriert.

Weitere Sehenswürdigkeiten der Stadt sind das Residenzschloss aus dem 13. Jahrhundert im Zentrum der Stadt, der quadratische Luisenplatz, der vor dem Zweiten Weltkrieg das politische Zentrum des Großherzogtums Hessen war und noch heute das Zentrum der Stadt bildet, und die Waldspirale von Hundertwasser, ein farbenfrohes Bauwerk, das zwischen 1998 und 2000 erbaut wurde. Bei schönem Wetter laden außerdem die vielen Parks und Gärten der Stadt zu gemütlichen Spaziergängen ein.

Wissenschaftsstadt

Der Titel „Wissenschaftsstadt“ wurde Darmstadt 1997 vom Land Hessen verliehen und würdigt die Bedeutung der Stadt als Stätte der Wissenschaft und Forschung. Eine Technische Universität (TU Darmstadt), zwei Fachhochschulen und zahlreiche öffentliche und private Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen haben hier ihren Sitz. Mit seinen vielen Lernmöglichkeiten und etwa 40.000 Studierenden ist Darmstadt ein beliebter Ort für ein Studium. Zusätzlich ist das Wissenschafts- und Kongresszentrum darmstadtium von Talik Chalibi zum neuen und häufig genutzten Wahrzeichen der Stadt geworden.

Kulturelle Veranstaltungsorte

Eine große Rolle im kulturellen Leben Darmstadts spielt das Theater. Die langjährige Theatertradition der Stadt reicht bis ins 17. Jahrhundert zurück. Heute erfreut sich das von 2002 bis 2006 grundlegend sanierte Staatstheater Darmstadt immer noch großer Beliebtheit. Auf seinen drei Bühnen begeistert dieses Mehrspartenhaus mit Opern, Tanztheatern, Schauspielen und Konzerten.

Ein weiterer kultureller Veranstaltungsort ist die Centralstation in der Innenstadt, die im lange leerstehenden Gebäude eines ehemaligen Elektrizitätswerks eingerichtet wurde. Seit 1999 finden hier auf drei Ebenen Konzerte, Theater, Lesungen, Ausstellungen und Club-Events statt.

Sport in Darmstadt – Der SV 98 und mehr

Der SV Darmstadt 98 ist der bekannteste Sportverein der Stadt und wird aufgrund der Lilie im Logo und im Darmstädter Stadtwappen auch „Die Lilien“ genannt. Die Farben des SV 98 sind Blau-Weiß und obwohl er hauptsächlich für Fußball bekannt ist, bietet der Verein auch andere Sportarten an. Zu diesen gehören Judo, Basketball, Leichtathletik und Wandern. Die Fußballabteilung des SV Darmstadt spielt in der Saison 2018/19 in der 2. Bundesliga. Ihre Heimstätte ist das Merck-Stadion am Böllenfalltor, das über ein Fassungsvermögen von 17.468 Zuschauern verfügt.

Neben dem SV 98 gibt es in Darmstadt knapp einhundert andere Sportvereine, die zahlreiche Möglichkeiten bieten, sich sportlich zu betätigen. Dazu gehören beispielsweise die Darmstadt Diamonds, ein Verein für American Football. Sportveranstaltungen wie der Darmstädter Lauftreff, der Heinerfest-Triathlon und der Darmstadt-Marathon gehören ebenso zur Stadt wie das Sport- und Spielfest, das seit 1978 immer am letzten Junisonntag im Darmstädter Herrngarten stattfindet und sich vor allem an Familien richtet.

Jährliche Feste und Events

Neben Sportevents hat Darmstadt auch andere jährlich wiederkehrende Veranstaltungen zu bieten. Das seit 1999 für vier Tage Ende Mai stattfindende Schlossgrabenfest ist das größte Musikfestival Hessens und eine der größten Open-Air-Veranstaltungen in Deutschland. Weitere traditionelle Feste sind das Darmstädter Weinfest und das Heinerfest, eines der größten Innenstadtfeste Deutschlands, das erstmals 1951 gefeiert wurde, um in der zerstörten Innenstadt ein Zeichen für Hoffnung und Neubeginn zu setzen. In der Weihnachtszeit eröffnet der Darmstädter Weihnachtsmarkt und im August finden der CSD Darmstadt und der Darmstädter Kunsthandwerkermarkt statt.

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