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Sturmtief "Nadia" wütet auch in Polen und Tschechien – zwei Tote


Newsblog zu Sturmtief
"Nadia" wütet auch in Polen und Tschechien – Tote und Verletzte

Von dpa, lw, wan, joh

Aktualisiert am 30.01.2022Lesedauer: 5 Min.
Sturmschäden in Polen: Feuerwehrleute räumen eine Straße, die durch einen umgestürzten Baum blockiert ist.Vergrößern des BildesSturmschäden in Polen: Feuerwehrleute räumen eine Straße, die durch einen umgestürzten Baum blockiert ist. (Quelle: Marcin Bielecki/PAP/dpa)
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Auch in den östlichen Nachbarländern von Deutschland richtet Sturm "Nadia" schwere Schäden an. In Polen und Tschechien sind zwei Menschen getötet worden. Alle Infos im Newsblog.

Das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) hat am Sonntagmorgen für die deutsche Nordseeküste vor der Gefahr einer schweren Sturmflut gewarnt. Das Vormittags- beziehungsweise das Nachmittag-Hochwasser werde an der ostfriesischen Küste, im Weser- und Elbegebiet 2 bis 2,5 Meter höher als das mittlere Hochwasser eintreten.

An der nordfriesischen Küste können Pegelstände von 1,5 bis 2 Meter höher als das mittlere Hochwasser erreicht werden. Im Hamburger Elbegebiet kann das Hochwasser sogar 2,5 bis 3 Meter höher sein als das mittlere Hochwasser. Die Sturmflutgefahr besteht nach BSH-Angaben bis etwa 14.37 Uhr.

Tote und Sachschäden nach Sturm in Polen und Tschechien

Das Sturmtief "Nadia" hat in Polen und Tschechien je ein Todesopfer gefordert und schwere Schäden angerichtet. Ein 27-Jähriger starb am Sonntag in der nordpolnischen Woiwodschaft Pommern, als ein Baum auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall wurde ein weiterer Mensch verletzt. In ganz Polen rückte die Feuerwehr zu Tausenden Einsätzen aus, um umgefallene Bäume von den Straßen zu räumen und Dächer zu sichern. Nach Behördenangaben waren rund 680.000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.

In Tschechien stürzte nahe Prag eine fünf Meter hohe Mauer in einem Industriegebiet durch den Wind ein und verschüttete zwei Arbeiter. Einer von ihnen starb vor Ort, der andere wurde mit Knochenbrüchen in ein Krankenhaus gebracht. Außerdem sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30.000 Haushalte waren in Tschechien von Stromausfällen betroffen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen.

Brandenburg: Ein Toter

Ein Fußgänger ist im brandenburgischen Beelitz von einem umstürzenden Wahlplakat schwer verletzt worden und wenig später gestorben. Das Plakat kippte am Samstagabend kurz nach 22 Uhr auf den Mann, erklärte ein Sprecher des Polizeilichen Lagedienstes am Sonntagmorgen. Die "B.Z." (Online) berichtete zuerst. Medienberichte über weitere Verletzte im Zusammenhang mit dem Plakat konnte der Lagedienst zunächst nicht bestätigen. "Die Ermittlungen zur Ursache laufen noch", sagte ein Sprecher.

Hamburger Freihafenelbbrücke bleibt weiter gesperrt

Das Sturmtief "Nadia" hat Hamburg schwer erwischt. Noch immer versucht die Feuerwehr, Fahrzeuge aus den Fluten zu bergen. Auch die Freihafenelbbrücke kann noch nicht wieder befahren werden. Lesen Sie den ganzen Artikel hier.

Bäume in Sachsen umgestürzt: Straßensperrungen

Sturmtief "Nadia" hat am Sonntag in Sachsen vielerorts Bäume umstürzen lassen. In der Sächsischen Schweiz wurden laut Verkehrswarndienst deshalb mehrere Straßen gesperrt. Auch im Erzgebirge waren Rettungskräfte wegen der Sturmschäden im Einsatz. In Dresden stürzte eine Kiefer in die Oberleitung der Straßenbahn. Auch Verkehrszeichen, Werbetafeln und Verkleidungen von Baugerüsten seien in der Landeshauptstadt fortgeweht worden, teilte die Feuerwehr mit. Die Polizei rief Autofahrer auf, vorsichtig zu fahren. Der Sturm sollte bis zum Abend andauern.

Bahnverkehr am Morgen noch stark eingeschränkt

Wegen des schweren Sturms ist der Bahnverkehr im Norden und Nordosten Deutschlands auch am Sonntagmorgen noch beeinträchtigt gewesen. Die Probleme sollten voraussichtlich bis in die Mittagsstunden anhalten, teilte die Deutsche Bahn mit. Auf dem Abschnitt zwischen Stralsund und Ostseebad Binz fielen die ICE- und IC-Züge aus. Zwischen Bremen und Hamburg kam es zu Verspätungen, da der Streckenabschnitt nur eingleisig befahrbar war. Zwischen Rostock und Hamburg sowie Berlin sollten Fahrgäste mit kurzfristigen Zugausfällen und Verspätungen rechnen.

Auch im Regionalverkehr kam es wegen der Unwetterschäden noch zu Verspätungen und Ausfällen. Als Gründe nannte die Bahn vielerorts Bäume, die auf die Gleise gestürzt waren – oder Störungen der Oberleitung

Bremen: Spaziergänger durch Baum verletzt

Ein Fußgänger ist während des schweren Sturms von einem umstürzenden Baum im Bremer Bürgerpark getroffen und schwer verletzt worden. Nach Versorgung durch einen Notarzt kam er in ein Krankenhaus, wie die Feuerwehr am Sonntag mitteilte. Mehr dazu lesen Sie hier.

Hamburg: Fischmarkt geflutet

Eine Sturmflut hatte in der Nacht den Fischmarkt im Hamburger Stadtteil St. Pauli unter Wasser gesetzt. Der Scheitel sei gegen 0.17 Uhr mit 2,84 Metern über dem mittleren Hochwasser erreicht worden, sagte eine Sprecherin des Bundesamtes für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) am Sonntagmorgen. Nun gehe das Hochwasser wieder zurück. Das BSH hatte in Hamburg mit Wasserständen von bis zu 3 Metern über dem mittleren Hochwasser gerechnet.

Harz: Verkehr von Schmalspurbahn eingestellt

Die Harzer Schmalspurbahnen (HSB) haben am Sonntag wegen Sturmtief "Nadia" den Verkehr nahezu komplett eingestellt. Die Züge der Brockenbahn, der Harzquerbahn und der Selketalbahn stünden witterungsbedingt still, teilte das Bahnunternehmen auf seiner Internetseite mit. Ausschließlich zwischen Nordhausen und Ilfeld-Neanderklinik in Thüringen werde noch gefahren, hieß es. Bereits am Freitag und Samstag waren keine Züge auf den 1.141 Meter hohen Brocken unterwegs. Dort wurde am späten Samstagnachmittag eine Spitzenwindgeschwindigkeit von rund 130 Stundenkilometern gemessen, in der Nacht waren es nach Angaben des Deutschen Wetterdienstes 125 Stundenkilometer. Langsam ziehe "Nadia" ab, hieß es.

Hamburg: Schiffsunglück auf der Elbe

Im Hamburger Hafen hat sich ein Binnenschiff unter einer Brücke festgefahren. Das Schiff sei beim Durchfahren mit dem Steuerhaus an der Freihafenelbbrücke hängen geblieben und habe sich verklemmt, sagte ein Polizeisprecher am Samstagabend. Verletzte gab es nach ersten Erkenntnissen nicht. An Bord des Schiffes befanden sich demnach zwei Menschen. Die genaue Unfallursache war zunächst unklar. Es sei möglich, dass sich der Kapitän wegen des steigenden Wasserstandes der Elbe verschätzt habe. Die Brücke sei gesperrt.

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"Das Schiff klemmt unter der Brücke. Wenn das Wasser weiter steigen sollte, besteht die Gefahr, dass es unter Wasser gedrückt wird und untergeht", sagte der Sprecher weiter. Daher seien nun Schlepper auf dem Weg, um das Schiff freizubekommen. Die Freihafenelbbrücke von 1926 gilt als Wahrzeichen Hamburgs. Sie führt über die Norderelbe und befindet sich an der nördlichen Grenze des Hafengebietes.

Wegen des einströmenden Wassers mussten in der Elbestadt bereits einige Autos von der Feuerwehr geborgen werden. Sie waren vom Hochwasser eingeschlossen worden. Die Behörden hatten Bürger zuvor aufgerufen, Fahrzeuge aus den Gefahrenzonen zu bringen. Videos auf Twitter zeigten Überschwemmungen am Fischmarkt und Helfer der DLRG, die Schlauchboote in Stellung brachten.

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Norddeutschland: Bahnverkehr massiv eingeschränkt

Wegen des Sturms kam es in Norddeutschland zu massiven Problemen im Bahnverkehr. Der Fernverkehr in Hamburg, Schleswig-Holstein, Niedersachsen, Mecklenburg-Vorpommern und Bremen sei für etwa 50 Minuten eingestellt worden, sagte ein Bahnsprecher. Als Grund nannte er Sturmschäden. Betroffen waren den Angaben zufolge die ICE-Strecken zwischen Hamburg und Bremen sowie zwischen Hamburg und Berlin und Schwerin.

Im Regionalverkehr gibt es der Bahn zufolge noch immer Zugausfälle und Verspätungen. Reisende und Pendler sollten sich vor Fahrtantritt über die Webseite, die App oder telefonisch informieren, ob ihr Zug wie vorgesehen fährt. Wann die Züge wieder wie geplant fahren, war daher zunächst unklar. Man müsse zunächst die Nacht abwarten, sagte der Bahnsprecher.

Sturm auch in Polen und Tschechien

Ein heftiger Sturm hat auch in Polen schwere Schäden angerichtet. Ein 27-Jähriger starb, als ein Baum am Sonntag auf sein Auto stürzte. Bei dem Unfall in der nördlichen Woiwodschaft Pommern wurde ein weiterer Mensch verletzt. Landesweit rückte die Feuerwehr zu Tausenden Einsätzen aus. Die Einsatzkräfte räumten umgefallene Bäume von den Straßen und sicherten Dächer. Nach Behördenangaben waren in Polen rund 680.000 Haushalte wegen beschädigter Leitungen ohne Strom.

Auch in Tschechien sorgten umgestürzte Bäume für viele Einsätze der Feuerwehr. Mehr als 30.000 Haushalte waren von Stromausfällen betroffen. Im Bahnverkehr kam es zu Verspätungen und Zugausfällen. In den Mittelgebirgen erreichten die Windböen Orkanstärke. Die Bergwacht riet von Skitouren ab. Der starke Wind erschwerte die Löscharbeiten beim Brand einer Lagerhalle in Mlada Boleslav, knapp 50 Kilometer nordöstlich von Prag. Mehr als hundert Feuerwehrleute kämpften stundenlang gegen die Flammen. Der Sachschaden wurde auf umgerechnet mehr als 40 Millionen geschätzt.

Verwendete Quellen
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