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Wetter in Deutschland | Hitzefrei für Arbeitnehmer? "Erzähl das mal dem Kunden"


Wärmste Woche des Jahres
Hitzefrei? "Erzähl das mal dem Kunden"

MeinungVon t-online, Mth

Aktualisiert am 19.07.2022Lesedauer: 3 Min.
Ein Bauarbeiter schwitzt bei über 30 Grad in Hannover auf einer Baustelle: Verdi fordert längere Pausen und früheren Feierabend.Vergrößern des BildesEin Bauarbeiter schwitzt bei über 30 Grad in Hannover auf einer Baustelle: Verdi fordert längere Pausen und früheren Feierabend. (Quelle: localpic/imago-images-bilder)
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Hitzefrei kann man bisher nicht einfordern. t-online-Leser diskutieren, ob bestimmte Arbeitnehmer Anspruch darauf haben sollten.

Nach der vierten Unterrichtsstunde einfach nach Hause gehen oder statt 45 nur 30 Minuten dem Lehrer zuhören müssen, ist ein Privileg, das Schüler hin und wieder genießen dürfen. Im Berufsleben hingegen ist es eine Seltenheit, dass Arbeitgeber ihren Arbeitnehmern gestatten, die Arbeit wegen hoher Temperaturen niederzulegen.

Im Zuge der heißen Tage in dieser Woche fordert die Gewerkschaft Verdi längere Pausen und frühere Feierabende für Angestellte. Auch die Grünen hatten sich schon einmal für einen Hitzeaktionsplan ausgesprochen, der unter anderem ein Recht auf Hitzefrei für solche Menschen vorsieht, die in Freiluftberufen tätig sind. Ist das eine gute Idee? t-online-Leser diskutieren.

"Die Arbeiter verdienen dringend frei"

"Die Arbeiter, die der Hitze total ausgesetzt sind, verdienen dringend frei. Es ist doch menschlich, so zu denken", schreibt t-online-Leserin Angelika. "Auch im Winter wird für Bauarbeiter Schlecht-Wetter-Geld gezahlt. Genauso gut könnte man das auf die wenigen so heißen Sommertage ausweiten."

Alternativ stellt sie sich vor, dass die Arbeitszeit auf die Stunden des Tages gelegt wird, in denen die Sonne "nicht so brennt". Dabei hat sie nicht nur Bauarbeiter, sondern beispielsweise auch Landwirte im Sinn. "Mir tun alle leid, die bei der Hitze in der prallen Sonne arbeiten müssen", äußert Angelika.

"Guter Witz!"

"Guter Witz! Ich gehe mal eben ins Feld und erkläre meinem Mann, dass er hitzefrei hat. Der Weizen kann ruhig bis zum Regen warten", spottet t-online-Leserin Martina Meller über Hitzefrei-Forderungen für Bauern. Auch t-online-Leserin Nicole Fieber fragt rhetorisch: "Die Ernte bringt sich von allein ein und Tiere versorgen sich selbst, oder wie soll das gehen?"

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"Im Büro leiden wir am wenigsten"

t-online-Leserin Wenke Nürnberg findet Bestrebungen nach Hitzefrei eine Überlegung wert: "Am besten, wir fangen bei der Polizei, der Feuerwehr, den Tankstellen, Bauarbeitern und natürlich den Krankenschwestern, Ärzten und Altenpflegern an. Ich arbeite im Büro, wir leiden ja wohl am wenigsten."

"Das kann man innerbetrieblich lösen"

t-online-Leser Hubert Hüsgen berichtet: "Ich kenne das noch von heißen Sommern, die es ja früher auch schon gab. Da wurde früh angefangen und früh Schluss gemacht. Mineralwasser stand bereit. Das kann man innerbetrieblich lösen. Es geht ja auch darum, dass Aufträge erledigt werden."

Auch t-online-Leser Oliver Kurth äußert Unverständnis. Hitzefrei? "Erzählt das mal dem Kunden", schreibt der Kälte- und Klimatechniker, der hauptsächlich auf dem Dach arbeitet, wo bis zu 55 Grad herrschen, wie er berichtet.

"Schwitzen ist keine Krankheit"

t-online-Leser Detlev Feltes kann sich eine Sonderbehandlung bei Hitze ebenso wenig vorstellen. Die Kunden wären nicht erfreut, "wenn wir mitten in den Pflasterarbeiten oder beim Ausschachten einfach mal Baustopp machen und erst weitermachen, wenn es wieder kühler ist".

Detlev Feltes hat die Erfahrung gemacht: "Beim Bau ist das normal, da meckert keiner. Es wird gearbeitet und fertig. Nur so am Rande: Schwitzen ist keine Krankheit."

"Nach dem Kunden kann man nicht immer gehen"

t-online-Leserin Dila entgegnet: "Termindruck ist meist künstlich gemacht, durch von vornherein völlig willkürlich gesetzte und oft nicht zu realisierende Bau- und Ausführungszeiten – oft genug von Planern, die nicht selbst arbeiten und daher von der Praxis nicht viel Ahnung haben."

Sie fügt hinzu: "Nach dem Kunden kann man nicht immer gehen, auch wenn der angeblich König ist. Ist natürlich schlecht für Kunden, die es gewohnt sind, dass sie immer alles sofort bekommen. Bei einem Sonnenstich hört der Spaß auf."

"An klimatische Bedingungen kann man sich anpassen"

"An klimatische Bedingungen kann man sich anpassen, machen die Südländer schließlich auch", meint t-online-Leser Marco Witteck. "Es muss nicht immer alles geregelt und reglementiert werden. Es klappt auch manchmal mit Anpassung."

Verwendete Quellen
  • Zuschriften von t-online-Lesern
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