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Pariser Terrornacht: Diese Fragen bleiben offen


Nach neun Monaten Prozess
Diese Fragen zu den Pariser Anschlägen 2015 bleiben offen

Von afp
29.06.2022Lesedauer: 2 Min.
Die Konzerthalle Bataclan in Paris (Archivbild): Hier verloren 2015 bei einem Terroranschlag zahlreiche Menschen ihr Leben.Vergrößern des BildesDie Konzerthalle Bataclan in Paris (Archivbild): Hier verloren 2015 bei einem Terroranschlag zahlreiche Menschen ihr Leben. (Quelle: Benoit Tessier/reuters)
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Das Urteil gegen Salah Abdeslam ist gefallen. Damit ist der Prozess zu Ende. Dabei sind noch lange nicht alle Fragen geklärt.

Der historische Gerichtsprozess zu den Pariser Anschlägen 2015 ist beendet. Am Mittwoch fiel das Urteil gegen Salah Abdeslam: Höchststrafe, lebenslange Haft. An knapp 150 Verhandlungstagen ist viel ans Tageslicht gekommen, was in der Terrornacht des 13. Novembers geschehen ist und wie die Täter sie vorbereitet haben. Doch einige Fragen blieben unbeantwortet, weil die Angeklagten schwiegen oder zweifelhafte Antworten gaben. Ein Überblick:

Warum hat Abdeslam seinen Sprengstoffgürtel nicht gezündet?

Der 32 Jahre Hauptangeklagte Salah Abdeslam ist das einzig noch lebende Mitglied der Terrorkommandos. Er hatte drei der Täter zum Stade de France nördlich von Paris gebracht und war dann in die Stadt gefahren. Er trug ebenfalls einen Sprengstoffgürtel, den er aber ablegte. Ein Freund holte ihn schließlich mit dem Auto ab und brachte ihn nach Belgien. Die Ermittler fanden später heraus, dass der Sprengstoffgürtel defekt war.

Abdeslam erklärte vor Gericht, er habe ihn in einer Bar in Paris zünden sollen. Er habe sich aber "aus Menschlichkeit" dagegen entschieden. An den genauen Ort des geplanten Anschlags könne er sich nicht erinnern, sagte er aus. Die Staatsanwaltschaft warf ihm vor, seine Rolle herunterspielen zu wollen. Sie vermutet, dass er sich des Sprengstoffgürtels entledigte, weil er wusste, dass er defekt war.

Welche zusätzlichen Ziele hatten die Angreifer im Auge?

Die Ermittler hatten Dokumente in einem Laptop gefunden, in denen als mögliche Anschlagsorte auch die Metro von Paris genannt wurde. Von einer Bar im 18. Arrondissement, die Abdeslam als seinen vorgesehenen Anschlagsort angegeben hatte, war dort nicht die Rede. Es scheint nicht ausgeschlossen, dass er die Szene seines Umdenkens erfunden hat, um seine Mitverantwortung zu minimieren.

In dem Dokument wurde auch der Flughafen von Amsterdam erwähnt. Zwei der Angeklagten, der Schwede Osama Krayem und der Tunesier Sofien Ayari, waren am Tag der Anschläge auch dort gewesen. Beide schwiegen während des gesamten Prozesses beharrlich. Krayem weigerte sich zudem lange, vor Gericht zu erscheinen. Es bleibt daher ungeklärt, ob ein zeitgleicher Anschlag in Amsterdam geplant war und falls ja, warum es dann doch nicht dazu kam.

Das Auto, das Abdeslam benutzte, um die Täter zum Stade de France zu fahren, war am 13. November zudem am Pariser Flughafen Charles de Gaulle gewesen. Es ist weiterhin unklar, ob dort jemand abgeholt oder weggebracht wurde oder ob der Flughafen auch ein mögliches Anschlagsziel gewesen war.

Wo kamen die Waffen her?

An den Tatorten wurden sechs Kalaschnikows gefunden. Wo und wie die Täter sich diese verschafft hatten, blieb unklar. Die Ermittler hatten einen mutmaßlichen Zwischenhändler in Belgien mit Kontakten zu Kurden und Tschetschenen im Auge.

Eine andere Spur führte zu einem Mittelsmann in Rotterdam, der bei einem Cousin mehrere "Clios" bestellt hatte. Es wurde vermutet, dass es sich dabei nicht um Autos, sondern um einen Codenamen für die Waffen handelte.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur AFP
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