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Wetter in Deutschland: Unwetter – es geht im Südwesten weiter


Starkregen mit Überschwemmungen
Unwetter in Deutschland – es geht im Südwesten weiter


Aktualisiert am 15.07.2021Lesedauer: 3 Min.
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Eine überflutete Straße in Sachsen: Erneut haben heftige Regenfälle in mehreren Regionen Deutschlands Chaos verursachtVergrößern des Bildes
Eine überflutete Straße in Sachsen: Erneut haben heftige Regenfälle in mehreren Regionen Deutschlands Chaos verursacht (Quelle: Andre März/dpa)

Starkregen hat vergangene Nacht Straßen überflutet und Keller volllaufen lassen. War es das jetzt mit Dauerregen? Mitnichten, sagt der Wetterdienst DTN. Vor allem eine Region bekommt es heute ab.

Dieser Text erschien am Mittwoch, nachdem in der Nacht zuvor Starkregen und Gewitter über Sachsen und den Norden Bayerns gezogen waren. In den folgenden Stunden sollten noch heftigere Unwetter im Westen Deutschlands zahlreiche Todesopfer fordern und gewaltige Schäden anrichten. Wie es zu dieser Wetterlage kam, erklärt der ehemalige ZDF-Meteorologe Gunther Tiersch hier im Interview.

Es blitzt, es donnert, es schüttet wie aus Kübeln. Starkregen ist in der vergangenen Nacht über Teile Deutschlands gezogen und hat für teils erhebliche Schäden gesorgt. Im Norden Bayerns, in Sachsen, aber auch in Nordrhein-Westfalen verwandelten sich Straßen in Sturzbäche, traten Flüsse über die Ufer, liefen Keller voll. Der Landkreis Hof in Bayern rief den Katastrophenfall aus. Die Feuerwehr rückte zu Hunderten Einsätzen aus.

Allein in Düsseldorf fielen seit Dienstag 90 Liter Regen pro Quadratmeter, im südlichen Sachsen-Anhalt und in Teilen Thüringens waren es immerhin noch 50 bis 80 Liter. Meteorologen warnen, dass das Ende der Messlatte noch nicht erreicht sei. In den kommenden Stunden hält der Dauerregen vor allem in Rheinland-Pfalz und im südlichen NRW weiter an – mit dann noch größeren Niederschlagsmengen.

Heftiger Dauerregen von der Eifel bis zur Pfalz

Dass zu dieser Jahreszeit Starkregen begleitet von Gewittern auftritt, ist nichts Ungewöhnliches. "Im Sommer beobachten wir solche Ereignisse sehr oft. Meist passiert es sehr lokal, weil das Wetter in dieser Zeit kleinräumiger ist", erläutert Chef-Meteorologe Joachim Schug vom Wetterdienst DTN. Für die kommenden Stunden sieht er vor allem in einem Streifen von der Eifel bis zur Pfalz die größte Gefahr. "Dort ist mit Dauerregen begleitet von Gewittern und Niederschlagsmengen von 100 bis 150 Liter pro Quadratmeter zu rechnen. Das reicht bis in die Niederlande und nach Belgien."


Zum Abend und in die Nacht hinein breitet sich der Dauerregen dann in den Südwesten Deutschlands nach Baden-Württemberg aus, wird dabei allerdings schwächer. "Im Rest des Landes bleibt es eher ruhig, vereinzelt kann es auch Gewitter geben. Ganz im Nordosten und in Südschleswig bekommt man davon wahrscheinlich gar nichts mit. Dort sind auch wieder bis zu 30 Grad möglich."

"Das schlechteste Wetter in ganz Europa"

Schuld an der Wetterlage und dem Starkregen sei "Bernd", sagt Schug augenzwinkernd. "Das Tiefdruckgebiet 'Bernd' liegt mit seinem Zentrum über Niedersachsen und sorgt dafür, dass Deutschland gerade das schlechteste Wetter in ganz Europa hat. Überall sonst herrscht eigentlich weitgehend schönes Sommerwetter." Gleichwohl hat der Meteorologe längerfristige Veränderungen beim Klima beobachtet. "Wegen der Erderwärmung ist die Luft auf unserem Kontinent und darum herum wärmer und kann damit mehr Wasserdampf aufnehmen. Das Klima wird tropischer, was zur Folge hat, dass in kurzer Zeit größere Regenmengen fallen können."


Noch etwas ist Schug und seinen Kollegen aufgefallen: Die Gewitter ziehen immer langsamer ab. "Noch vor einigen Jahren war es üblich, dass Gewitter mit einer Geschwindigkeit von um die 50 Stundenkilometer weiterziehen. Weil aber der Wind in einer Höhe von drei bis fünf Kilometern abnimmt, verändert sich das. Die Gewitter ziehen oft nur mit 10 bis 20 Kilometern in der Stunde ab. Dadurch tritt ein kombinierter Effekt ein: mehr Wasserdampf in der Luft und Gewitter, die sich länger an einem Ort halten."

Grund für die Abnahme des Windes in der Höhe sind laut Schug die schwindenden Temperaturunterschiede. "Wenn es am Nordpol weniger kalt ist, dann wird der Unterschied zu den Subtropen kleiner. Der Klimawandel findet statt, an vielen kleinen Schauplätzen."

Verwendete Quellen
  • Gespräch mit dem Wetterdienst DTN
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