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"Identify me": Europäische Ermittler rollen 22 ungelöste Frauenmorde auf


Auch Fälle aus Deutschland
"Die meisten starben gewaltsam" – Ermittler rollen 22 Cold Cases auf

Von dpa, afp, aj

11.05.2023Lesedauer: 2 Min.
Wer kennt diese Frauen? Interpol veröffentlichte Bilder von einigen der 22 Opfer, die die Polizei identifizieren möchte.Vergrößern des BildesWer kennt diese Frauen? Interpol veröffentlichte Bilder von einigen der 22 Opfer, die die Polizei identifizieren möchte. (Quelle: Interpol)
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Interpol hat eine Kampagne gestartet, um 22 ungelöste Frauenmorde aufzudecken. Die Ermittler bitten die Öffentlichkeit, bei der Identifizierung der Opfer zu helfen.

Die internationale Polizeiorganisation Interpol hat gemeinsam mit der deutschen, niederländischen und belgischen Polizei eine Kampagne gestartet, um 22 lange zurückliegende Frauenmorde aufzuklären. Dabei nimmt sie sich auch mehrere Fälle mit Schauplatz in Deutschland vor.

"Die meisten der 22 Opfer starben gewaltsam, einige wurden auch missbraucht oder verhungerten, bevor sie starben. Die Identität der Frauen ist noch nicht geklärt, auch weil sie wahrscheinlich aus anderen Ländern stammen als dem, in dem sie gefunden wurden", sagten Carina van Leeuwen und Martin de Wit von der niederländischen Polizei, die die Fahndung initiiert hatten.

"Die Identität des Opfers ist oft der Schlüssel"

Von der Operation "Identify Me" erhoffen sich Ermittler Hinweise aus der Bevölkerung. In Videos und Fotos werden Bilder von Kleidung und Gegenständen der Opfer sowie Rekonstruktionen ihrer Gesichter gezeigt. Es sei möglich, dass die Toten gezielt in Belgien, den Niederlanden oder Deutschland zurückgelassen wurden, um die Ermittlungen zu behindern, hieß es von den Beamten.

"Wir möchten betonen, dass wir nach Namen suchen", sagt Carolien Opdecam von der belgischen Polizei. "Die Identität des Opfers ist oft der Schlüssel, um die Geheimnisse eines Falles zu entschlüsseln." Da man davon ausgehe, dass einige der ermordeten Frauen aus bestimmten Regionen Osteuropas stammten, könne die Identifizierung der Opfer auch Hinweise auf die Täter liefern. Bei ähnlichen Ermittlungen habe die Feststellung der Identität letztendlich zur Festnahme der Täter geführt, sagte die Sprecherin des Bundeskriminalamtes, Anja Allendorf.

Schaurige deutsche Fälle

Am 2. Juni 1997 wurde in Altena eine nackte Frauenleiche gefunden. Das etwa 18 bis 22 Jahre alte Opfer war vergewaltigt, erwürgt und anschließend angezündet worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass sie an einem anderen Ort umgebracht worden war. Am 14. Oktober 2001 fand ein Pilzsammler im Moorgebiet "Worringer Bruch" nördlich von Köln die Leiche einer Frau, die laut einer Rekonstruktion 20 bis 30 Jahre alt wurde. Der Leichnam war zu dem Zeitpunkt schon skelettiert und offenbar mehrere Monate unentdeckt geblieben. In beiden Fällen ist die Identität der Opfer unklar.

Insgesamt 22 solcher Fälle in Deutschland, Niederlande und Belgien nehmen sich Interpol und Polizeien der drei Länder bei der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit vor. Zu den deutschen Fällen zählen auch eine 2001 in Köln entdeckte mumifizierte Tote, eine 1986 an der A6 bei Heilbronn in Baden-Württemberg gefundene Frau, eine 2002 in Bremen in der Weser gefundene und in einen Teppich gewickelte Tote sowie Leichenfunde 1998 im Spandauer Forst bei Berlin und 1997 in einem Wald bei Todtnau, auch in Baden-Württemberg.

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Die deutschen Fälle sollen in den kommenden Monaten in der ZDF-Sendung "Aktenzeichen XY ungelöst" vorgestellt werden.

Im Rahmen der Operation "Identify Me" veröffentlicht Interpol erstmals Einzelheiten der sogenannten Black Notices, mit denen nach Informationen und Erkenntnissen über nicht identifizierte Leichen gesucht wird, um die Umstände des Todes zu ermitteln. Diese Informationen dienen auch der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit der Polizei.

Verwendete Quellen
  • interpol.org: Operation Identify Me
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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