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Griechenland: Vermutlich entführtes Mädchen in Roma-Lager entdeckt


Vierjährige stammt nicht von "Eltern"
Vermutlich entführtes Mädchen in Roma-Lager entdeckt

Von dpa
Aktualisiert am 19.10.2013Lesedauer: 2 Min.
Griechenland, Entführte Vierjährige gefundenVergrößern des BildesMit diesem Foto sucht die griechische Polizei nach den Eltern der Vierjährigen. (Quelle: Reuters-bilder)
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Die Polizei in Griechenland hat zufällig eine mutmaßlich im Säuglingsalter entführte Vierjährige gefunden. Erste Ermittlungen ergaben, dass das Kind wohl 2009 seinen Eltern weggenommen wurde. Jetzt wird europaweit nach ihnen gesucht.

Laut Polizei wurde das Kind mit dem Namen Maria bei einer Routinekontrolle in einem Roma-Lager im mittelgriechischen Farsala entdeckt. Den Beamten sei das blonde Mädchen mit grünen Augen aufgefallen, weil es keinerlei Ähnlichkeit mit den angeblichen Eltern hatte.

DNS stimmte nicht mit "Eltern" überein

DNS-Tests ergaben, dass es keine Übereinstimmung zwischen dem Erbgut des Mädchens und dem des 39-jährigen Mannes und seiner 40 Jahre alten Frau gab. Das Paar machte widersprüchliche Angaben dazu, wie sie das Mädchen gefunden hatten.

Die falschen Eltern wurden festgenommen. Die Polizei gab die Vierjährige in die Obhut einer Wohlfahrtsorganisation. Auf Anweisung der Staatsanwaltschaft wurden Fotos des Mädchens veröffentlicht, um die biologischen Eltern zu finden. Die griechische Polizei schaltete die internationale Polizeiorganisation Interpol ein und schickte Gen-Proben in ausländische Labors.

Organisierter Kinderhandel?

Erste Ermittlungen ergaben, dass sich die beiden Tatverdächtigen in Athen offenbar Geburtsurkunde und Taufschein des Mädchens erschlichen hatten. Die genauen Umstände der mutmaßlichen Entführung sind bislang aber unklar.

Die Polizei forscht nun laut Medienberichten in Geburtskliniken, Krankenhäusern und Kinderheimen nicht nur nach den Eltern der kleinen Maria, sondern auch nach anderen vergleichbaren Fällen, die auf organisierten Kinderhandel hinweisen könnten.

Eine Anwältin des Paares, in dessen Obhut das Kind entdeckt wurde, sprach dagegen im Fernsehsender "Skai" von einer illegalen Adoption. Das Mädchen sei von einer ausländischen Frau in Griechenland geborenen worden. "Sie wollte das Kind loswerden", sagte die Anwältin.

Drei Kinder innerhalb von fünf Monaten

Die Frau, bei der das Mädchen entdeckt wurde, hatte Medienberichten zufolge zwei gültige Personalausweise und zwei Familienstammbücher. In denen waren insgesamt zehn Kinder eingetragen.

Das wirft jedoch weitere Fragen auf: Laut den Angaben hätte die Frau drei Kinder innerhalb von fünf Monaten und drei weitere innerhalb von dreieinhalb Monaten zur Welt gebracht haben müssen.

Neue Hoffnung für Eltern von Maddie

Der Mann führte ein weiteres Stammbuch mit noch einmal vier Kindern. Auf diesen Kindersegen angesprochen, sagte die Anwältin des Paares in "Skai", dass solche illegalen Praktiken der Erschleichung von Kindergeldern dienten.

Die Entdeckung des Mädchens gibt auch den Eltern des vermissten britischen Mädchens Madeleine McCann neue Hoffnung, wie ihr Sprecher der britischen Zeitung "Daily Mirror" sagte.

Gerry und Kate McCann suchen seit dem Verschwinden ihrer damals dreijährigen Tochter im Mai 2007 aus einer Ferienanlage in Portugal nach ihr. Die McCanns starteten diese Woche mit einer großangelegten Medienkampagne einen neuen Anlauf für die Suche nach Maddie.

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