Gefängnisrevolte in Brasilien - drei Häftlinge geköpft

Bei einer Gefängnisrevolte im Süden Brasiliens sind drei Häftlinge geköpft worden. Dem Sprecher der Militärpolizei, Ricardo Pinto zufolge wurden bei der Meuterei in der Haftanstalt in Casacavel mindestens fünf weitere Insassen verletzt.

Die Unruhen brachen laut Pinto am Sonntag aus, als Häftlinge während des Frühstücks einen Wärter überwältigten und ihn sowie einige Insassen als Geiseln nahmen. Vertreter der Strafvollzugsbehörden sagten dem Portal "G1", die Gefangenen hätten gemeutert, um besseres Essen und saubere Unterkünfte sowie eine bessere medizinische Versorgung zu erzwingen. Laut Polizeisprecher Pinto könnten aber auch jüngste Schuldsprüche gegen zwei Insassen eine Rolle gespielt haben.

Gegenstände wurden in Brand gesetzt und die Einrichtung mit Metallpfosten beschädigt. Dutzende vermummte Häftlinge kletterten auf das Gebäudedach. Auf TV-Bildern örtlicher Medien war zu sehen, wie sie brüllend auf andere Männer einprügelten, die sie an ihren Hälsen oder Händen mit Seilen festgebunden worden waren.

Ein Anwalt der Gewerkschaft der Gefängniswärter, Jairo Ferreira, sagte, Insassen hätten den abgetrennten Kopf eines Opfers auf den Schoß eines Wärters gelegt, der später freigelassen wurde. In ihrer Gewalt befinden sich noch zwei Strafvollzugsbeamte und etliche andere Häftlinge. Die genaue Anzahl, wieviele Insassen sich an dem Ausstand beteiligten, war zunächst nicht klar. In dem Gefängnis sind rund 1400 Menschen untergebracht.