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Amoklauf: Verdächtiger soll mit Rassisten-Miliz trainiert haben


Massaker in Florida
Viele hatten Nikolas C. so etwas zugetraut

Von t-online, js, jasch

Aktualisiert am 15.02.2018Lesedauer: 3 Min.
Der mutmaßliche Schütze Nikolas C.nach seiner Festnahme: 17 Menschen kamen im Kugelhagel an seiner früheren Highschool ums Leben.Vergrößern des BildesDer mutmaßliche Schütze Nikolas C.nach seiner Festnahme: 17 Menschen kamen im Kugelhagel an seiner früheren Highschool ums Leben. (Quelle: WSVN.com/reuters)
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Ein 19-Jähriger hat an seiner ehemaligen High School in Florida 17 Menschen getötet. Bekannte berichten von Gewalt und Drohungen in sozialen Netzwerken. Der Mann soll mit einer rassistischen Miliz trainiert haben.

Der Verdächtige des Massakers an einer Schule in Florida war offenbar schon häufiger durch Gewaltbereitschaft aufgefallen. Nach Angaben der Polizei hatte der 19-jährige Nikolas C. am Mittwoch in seiner ehemaligen High School den Feueralarm ausgelöst. Als die Schüler in die Gänge strömten, schoss er mit einer halbautomatischen Waffe auf sie.

Berichte von Mitschülern und Amtsträgern zeichnen ein Bild des Jugendlichen, der 17 Menschen tötete. Eine Schülerin berichtet, C. sei im vergangenen Jahr von der Marjory Stoneman Douglas High School verwiesen worden. Grund war demnach ein Kampf – mit dem neuen Freund seiner Ex-Freundin. C. hatte seine Freundin der Mitschülerin zufolge während ihrer Beziehung misshandelt.

Ermittler untersuchen auch die Veröffentlichungen des Verdächtigen in sozialen Netzwerken, die darauf hindeuten, dass C. schon länger Gewaltfantasien gehegt hat. Zumindest erzählen ehemalige Mitschüler, sie hätten ihn so eingeschätzt.

Bilder mit Waffen in sozialen Netzwerken

Ein Mitschüler, der bei dem Angriff entkam, sagte, er habe den mutmaßlichen Attentäter wegen eines Bildes auf Instagram erkannt, wo C. mit einer Waffe vor seinem Gesicht posiert habe. Er habe C. als schüchternen Schüler in Erinnerung: "Er war dieses seltsame Kind, das man sieht ... wie ein Einzelgänger."

Ein anderer Mitschüler sagte, er sei früher eng mit C. befreundet gewesen, habe ihn nach dem Schulverweis aber seit mehr als einem Jahr nicht mehr gesehen. "Er begann, zunehmend etwas seltsamer zu werden", sagte er. C. habe sich auf Instagram über das Töten von Tieren geäußert und darüber gesprochen, dass er in seinem Garten Zielübungen mit einem Luftgewehr durchführe.

C. habe eine gemeinsame Bekannte bedroht, berichtete der ehemalige Freund weiter. "Ich glaube, jeder hatte im Kopf, wenn es jemanden gibt, der so etwas macht, dann wird er es sein."

Das Sturmgewehr durfte er besitzen

Ein Lehrer berichtete dem "Miami Herald", dass C. als mögliche Bedrohung identifiziert worden sein könnte. Der Mathematiklehrer sagte, C. sei vergangenes Jahr in seiner Klasse gewesen und er glaube, die Schule habe Lehrer in einer E-Mail gewarnt, dass C. nicht mit einem Rucksack auf das Schulgelände gelassen werden solle. Der Bezirksschulrat Robert Runcie sagte, ihm sei nicht bekannt, dass C. der Schule gedroht habe.

Die Waffe, ein Sturmgewehr vom Typ AR-15, hat C. nach Angaben von Sicherheitsbehörden gekauft – trotz seiner Vorgeschichte auf legalem Weg. Mit Waffen dieses Typs ermordeten in der jüngeren Vergangenheit unter anderem die Attentäter in Autora, San Bernadino und Orlando dutzende Menschen.

Immer wieder umgezogen

Zuletzt lebte der mutmaßliche Amokläufer bei verschiedenen Familien. Seine Mutter soll am 1. November an einer Lungenentzündung gestorben sein, berichteten nach Angaben einer Regionalzeitung Nachbarn, Freunde und Familienangehörige. Mit ihrem Mann, der vor einigen Jahren an einem Herzinfarkt gestorben sei, habe sie C. und dessen Bruder adoptiert.

Nach dem Tod der Mutter hätten die beiden Jungen zunächst bei einem Freund der Familie gelebt, berichtete eine Bekannte. Dem Verdächtigen habe es dort aber nicht gefallen und er sei zur Familie eines Freundes gezogen.

Der Bezirksbürgermeister sagte dem Fernsehsender CNN, C. sei zeitweise in einer Psychiatrie behandelt worden, aber seit mehr als einem Jahr nicht mehr in der Klinik gewesen.

Cruz soll mit rassistischer Miliz trainiert haben

Am Donnerstag wurde bekannt, dass Cruz der Rassistenvereinigung und Miliz "Republic of Florida" (ROF) nahegestanden haben soll. Das sagte ein Sprecher der Gruppierung der Bürgerrechtsorganisation ADL (Anti-Defamation League).

Der ROF-Sprecher sagte, Cruz habe an Trainings teilgenommen. Ob Cruz ROF-Mitglied war oder assoziiert, sagte der Sprecher nicht.

Die ROF-Milizen bezeichnen sich als "bewaffnete Kräfte der Übergangsregierung der Republik von Florida" und als weiße Bürgerrechtsbewegung. Sie kämpfen für einen rein weißen Staat ohne andere Ethnien, der kein Teil der USA ist. Auf der Homepage der ROF wird die Frage "Seid Ihr gewalttätig?" beantwortet mit "Kurze Antwort: Ja".

Verwendete Quellen
  • AP
  • dpa
  • Bericht in der Welt über das Sturmgewehr
  • Bericht auf Buzzfeed (Englisch)
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