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1.300 Handys, kiloweise Drogen in Berlins Gefängnissen gefunden


Drogen-Bilanz aus Berliner Gefängnissen
„Man bekommt im Gefängnis fast alles, Handys, Drogen, Sex“

Von Tibor Martini

Aktualisiert am 23.02.2018Lesedauer: 2 Min.
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Überwachungsanlagen an der JVA Tegel. Den regen Handel mit Drogen und Handys konnten die Kameras nicht verhindern.Vergrößern des Bildes
Überwachungsanlagen an der JVA Tegel. Den regen Handel mit Drogen und Handys konnten die Kameras nicht verhindern. (Quelle: dpa-bilder)

Im letzten Jahr wurden mehr als 1.300 Handys und mehrere Kilo Drogen in Berliner Gefängnissen gefunden. Das geht aus einer Anfrage der CDU im Berliner Senat hervor.

In den Berliner Gefängnissen wurden im vergangenen Jahr mehr als 1.300 verbotene Handys gefunden. Neben den verbotenen Kommunikationsmitteln wurden bei den Gefangenen auch regelmäßig Drogen entdeckt. Das geht aus der Antwort des Berliner Senats auf eine CDU-Anfrage hervor.

Kiloweise Drogen in Berliner Gefängnissen gefunden

Bei den Drogenfunden handelte es sich hauptsächlich um Marihuana und Haschisch. Dementsprechend wurden im letzten Jahr 5,3 Kilogramm Marihuana und Haschisch, 55 Gramm Heroin, 71 Gramm Kokain sowie 14 Tabletten und einige hundert Gramm Schmerzmittel sichergestellt.

Angriffe und Schlägereien sind an der Tagesordnung

Neben Drogen und Handys sind auch Angriffe und Schlägereien an der Tagesordnung. Die Senatsjustizverwaltung listete für das letzte Jahr knapp 50 Angriffe und Schlägereien zwischen Gefangenen und 28 Angriffe von Gefangenen auf Wärter auf.

Als Ursachen für diese Konflikte gelten hauptsächlich das geringe Bildungsniveau der Gefangenen, fehlende Strategien zur Konfliktlösung, psychische Erkrankungen und fehlende Deutschkenntnisse. Der Anteil ausländischer Gefangener im Bereich der Untersuchungshaft sei zuletzt weiter gestiegen.

Diese Konsequenzen haben Häftlinge zu befürchten

Wenn die Drogen einem Häftling zugeordnet werden können, werde laut Informationen des Senats in jedem Fall die Polizei geholt und der Häftling angezeigt. Wer von außen beim Einschmuggeln erwischt wird, erhalte ein Hausverbot für die JVA.

Stellungnahme einer Gefängnis-Leiterin

Gegenüber der Süddeutschen Zeitung gab Anke Stein, die Leiterin des großen Untersuchungsgefängnisses in Berlin-Moabit, zu: „Man bekommt im Gefängnis fast alles, Handys, Drogen, Sex.“ und fügte hinzu: „Für Drogenhändler sind wir ein attraktiver Markt. Viele Abnehmer, ein Monopol. Es ist wirtschaftlich interessant, hier jemanden zu haben, der einem die Geschäfte organisiert.“

Das meiste Rauschgift fanden die Wärter in Berlins größtem Gefängnis, der JVA Tegel. Die wenigsten Delikte gab es im Frauengefängnis in Pankow – dort wurden kaum Drogen und nur drei Handys entdeckt.

Verwendete Quellen
  • dpa
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