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Einsatz gegen Scheinehen: Hunderte Beamte suchen Beweise


Hunderte Beamte suchen Beweise

Von dpa
21.03.2018Lesedauer: 2 Min.
Großeinsatz: Hunderte Ermittler führten Razzien gegen Scheinheiraten durch.Vergrößern des BildesGroßeinsatz: Hunderte Ermittler führten Razzien gegen Scheinheiraten durch. (Quelle: Friso Gentsch/dpa-bilder)
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Bei einem Großeinsatz haben nahezu tausend Polizisten gegen die Vermittler von Scheinehen ermittelt. Sieben Bundesländer waren von der Aktion betroffen.

Bei Durchsuchungen in sieben Bundesländern sowie in Tschechien seien mehrere dringend Tatverdächtige festgenommen worden, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main. Sie kamen noch am Mittwoch vor den Haftrichter. Seit den frühen Morgenstunden seien fast 100 Objekte durchsucht worden. An dem Einsatz waren etwa 850 Beamte von Bundes- und Länderpolizei sowie des Zolls beteiligt. Schwerpunkt der Ermittlungen wegen der Vermittlung von Scheinehen und Schwarzarbeit sei Hessen, insbesondere das Rhein-Main-Gebiet.

Nach Angaben der Staatsanwaltschaft sollen die am Mittwoch festgenommenen Verdächtigen seit Ende 2015 ihren Kunden zu Scheinehen mit Frauen aus EU-Staaten verholfen haben. Die meisten dieser Männer stammten aus dem Kosovo. Manche hätten fünfstellige Summen für die Heirat mit Frauen aus Tschechien, Rumänien oder Bulgarien gezahlt. Die Staatsanwaltschaft geht von mehreren hundert so geschlossenen Scheinehen aus.

Zusätzlich Lohn- und Umsatzsteuern hinterzogen

Mehrere Beschuldigte sollen zudem als Verantwortliche von Bauunternehmen Schwarzarbeiter beschäftigt und deren Löhne mit Scheinrechnungen von "Servicefirmen" verschleiert haben. Dadurch wurden Lohn- und Umsatzsteuern hinterzogen. Zudem geht die Staatsanwaltschaft davon aus, dass Sozialversicherungsbeiträge in Höhe von etwa sechs Millionen Euro nicht abgeführt wurden.

Ebenfalls um die Organisation von Scheinehen geht es in einem Ermittlungsverfahren gegen eine mutmaßliche Schleuserbande, über das die Staatsanwaltschaft in Frankfurt/Oder und die Bundespolizei in Berlin berichteten. "Bislang gab es keine Festnahmen", sagte ein Polizeisprecher zu diesem Fall. Insgesamt zwölf Wohnungen und Gewerberäume in Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hessen wurden am Mittwoch durchsucht - etwa 100 Beamten waren beteiligt.

Zwischen 5000 und 7000 Euro

Die Ermittlungen richten sich gegen eine deutsch-vietnamesische Bande, die gegen Geld Scheinehen an vietnamesische Männer vermittelt haben soll. Die Männer sollen mit erschlichenen Visa nach Deutschland eingereist sein. Danach wurden ihnen Scheinehen mit deutschen Frauen vermittelt, wodurch sie ihren Aufenthaltstitel verfestigen konnten. Die Frauen sollen dafür zwischen 5000 und 7000 Euro bekommen haben. Geheiratet wurde in Dänemark.

Verwendete Quellen
  • dpa
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