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Anschlag in Münster: Was wir über den Täter bisher wissen


Alles über den Amokfahrer
Psychisch labil? Rechtsextreme Kontakte?

t-online, Jan-Henrik Wiebe

Aktualisiert am 08.04.2018Lesedauer: 2 Min.
Beamte der Spurensicherung untersuchen das Tatfahrzeug: Bei dem Amokfahrer handelte es sich um einen 48-jährigen Deutschen.Vergrößern des BildesBeamte der Spurensicherung untersuchen das Tatfahrzeug: Bei dem Amokfahrer handelte es sich um einen 48-jährigen Deutschen. (Quelle: Marius Becker/dpa-bilder)
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Der mutmaßliche Amokfahrer von Münster war 48 Jahre alt und Deutscher. Warum fuhr der Mann in Münster mit einem Familienvan in eine Menschenmenge? Das wissen wir bisher über den Täter.

Es ist 15.27 Uhr am Samstag, als der mutmaßliche Täter Jens R. einen VW-Familienvan in die Tische und Stühle vor dem Gasthaus "Grosser Kiepenkerl" in Münster steuert. Aufgrund des guten Wetters ist das Lokal gut besucht. Zwei Menschen sterben, 20 werden verletzt. Der Fahrer erschießt sich noch am Tatort.

48-jähriger Deutscher aus Münster

Offizielle Informationen gibt es bisher wenige über den mutmaßlichen Täter. Staatsanwaltschaft und Polizei haben Medienberichte bestätigt, dass es sich um einen 48-jährigen Deutschen aus Münster handelt. Ein Sprecher des Polizeipräsidiums Münster sagt, es gebe keinerlei Hinweise auf einen politischen Hintergrund.

Laut Medienberichten, die noch nicht von der Polizei bestätigt wurden, stammt der Industriedesigner aus dem Sauerland. Dort soll er am 1. Mai 1969 in Olsberg geboren worden sein. Er habe allerdings schon lange in der Nähe des Tatorts gelebt, berichtete "FAZ.NET".

Berichte: Psychisch labil und kleinkriminell

Er wird als psychisch labil beschrieben und soll der Polizei laut "Die Welt" als Kleinkrimineller bekannt sein, Handys und Autoradios gestohlen haben, um so seine Drogensucht zu finanzieren.

Die Leitende Oberstaatsanwältin von Münster, Elke Adomeit, bestätigte, dass der Mann wegen kleinerer Delikte auffällig geworden sei. Es habe drei Verfahren in Münster gegeben und eines in Arnsberg. Die Verfahren stammten demnach aus den Jahren 2015 und 2016 und seien alle eingestellt worden. Es ging damals um eine Bedrohung, Sachbeschädigung, eine Verkehrsunfallflucht und Betrug.

Das ZDF berichtet von möglichen Kontakten in die rechtsextreme Szene und einem kürzlichen Suizidversuch. Der "Münsterschen Zeitung" liegt eine E-Mail vor, in der sich Jens R. am 29. März bei allen Bekannten verabschiedete und seinen Suizid angedeutet haben soll.

Am Samstagabend durchsuchten Spezialeinsatzkräfte die Wohnung des mutmaßlichen Täters an der Zumbroockstraße in Münster. Dort fanden sie eine funktionsunfähige Maschinenpistole des Typs AK47 – laut Polizei eine Dekorationswaffe – und mehrere sogenannte Polenböller. Bereits im Tatfahrzeug hatten Beamte eine scharfe Waffe, eine Schreckschusswaffe und rund ein Dutzend Feuerwerkskörper sichergestellt. Der Verdächtige unterhielt außerdem drei weitere Wohnungen, die ebenfalls durchsucht wurden.

Derzeit gingen die Ermittler davon aus, "dass die Motive und Ursachen in dem Täter selber liegen", sagte der Sprecher des Polizeipräsidiums Münster. Es werde weiter in alle Richtungen ermittelt.




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