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Tödliche Messerattacke in Chemnitz: Tatverdächtiger auf freiem Fuß


Getöteter Daniel H.
Ein Tatverdächtiger in Chemnitz ist wieder frei

Von afp, rtr, df

Aktualisiert am 18.09.2018Lesedauer: 2 Min.
Chemnitz: Zahlreiche Blumen und Kerzen wurden am Tatort niedergelegt. Nach einem Streit war in der Nacht zum 26. August in der Innenstadt von Chemnitz ein 35-jähriger Mann erstochen worden. Der Tatverdächtige Yousif A. kommt nun frei.Vergrößern des BildesChemnitz: Zahlreiche Blumen und Kerzen wurden am Tatort niedergelegt. Nach einem Streit war in der Nacht zum 26. August in der Innenstadt von Chemnitz ein 35-jähriger Mann erstochen worden. Der Tatverdächtige Yousif A. kommt nun frei. (Quelle: dpa-bilder)
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Kein dringender Tatverdacht: Ein Verdächtiger im Fall des getöteten Daniel H. ist freigelassen worden. Sein Anwalt kritisierte das Gericht heftig. Der zweite Verdächtige sitzt weiter in U-Haft.

Gut drei Wochen nach der tödlichen Messerattacke auf einen 35-jährigen Deutschen in Chemnitz ist einer der beiden inhaftierten Tatverdächtigen auf freiem Fuß. Das bestätigte die Chemnitzer Staatsanwaltschaft nach einem Haftprüfungstermin.

Von einem dringenden Tatverdacht des 22-Jährigen könne nicht mehr ausgegangen werden, sagte Sprecherin Ingrid Burghart. Der zweite Tatverdächtige, ein 23 Jahre alter mutmaßlicher Syrer, bleibt dagegen in Untersuchungshaft, so die Staatsanwaltschaft. Sie geht nach dem Stand der Ermittlungen weiter davon aus, dass er und ein noch flüchtiger Iraker an der Tötung beteiligt gewesen seien. Nach dem Iraker werde weiter mit Hochdruck gefahndet.Über beide Anträge auf Haftprüfung hatte das Amtsgericht am Dienstag entscheiden.

Unmittelbar nach der Entscheidung des Gerichts durfte der 22-jährige Tatverdächtige die Untersuchungshaft verlassen. Die Polizei in Chemnitz ist vorbereitet, sollte es gewaltsame Reaktionen auf seine Freilassung geben. Landespolizeipräsident Jürgen Georgie sagte allerdings, es gebe bisher keine Anhaltspunkte für Zusammenrottungen.Polizeischutz bekommt der mutmaßliche Iraker nicht, bestätigte Sachsens Innenminister Roland Wöller. Sicherheitsmaßnahmen seien allerdings ergriffen worden, so Ulrich Dost-Roxin, der Strafverteidiger des Irakers. Um welche es sich genau handelt, wollte er nicht sagen. Er halte die Maßnahmen aber "für verhältnismäßig und gut".

Anwalt kritisiert das Gericht

Vor der Entscheidung des Gerichts verkündete Rechtsanwalt Dost-Roxin bereits die Freilassung seines Mandanten auf seiner Internetseite. Der Anwalt betonte auf dabei, es sei "ein Phantasiegebilde der Staatsanwaltschaft", dass sein Mandant einer der Mittäter gewesen sein könnte.
"Kein Tatzeuge bezichtigte meinen Mandanten der Tatbeteiligung. Zeugen konnten ihn auf Lichtbildern nicht identifizieren. Die Polizei fand ein Messer mit Blutanhaftungen der Opfer. Aber Fingerabdrücke meines Mandanten befanden sich daran nicht", erklärte der Anwalt weiter.

Die beiden Asylbewerber waren verdächtigt worden, am 26. August einen 35 Jahre alten Deutschen auf offener Straße niedergestochen und zwei weitere Männer durch Messerstiche zum Teil schwer verletzt zu haben.

Als weiterer Tatverdächtiger wird ein 22-jähriger Iraker mit Haftbefehl gesucht. Nach ihm wird international gefahndet. Der Tatvorwurf lautet auf gemeinschaftlichen Totschlag.

Im Anschluss an das Gewaltverbrechen am Rande des Chemnitzer Stadtfestes war es mehrfach zu Demonstrationen von rechten Kräften und fremdenfeindlichen Übergriffen gekommen. An den Kundgebungen gegen die Migrationspolitik der Bundesregierung hatten auch Rechtsradikale aus dem gesamten Bundesgebiet teilgenommen.

Gegen mehrere Personen laufen Ermittlungsverfahren unter anderem wegen des Verwendens von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen. Zwei Männer sind wegen des Zeigens des Hitlergrußes bereits zu fünf Monaten Haft beziehungsweise acht Monaten auf Bewährung verurteilt worden.

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