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Ausufernde Partys in ganz Deutschland – Angriffe auf Polizisten


Corona-Lage entspannt sich
Ausufernde Partys im ganzen Land – Angriffe auf Polizisten

Von dpa, dru

Aktualisiert am 13.06.2021Lesedauer: 3 Min.
Am Aasee in Münster: Polizisten sind gegen randalierende Jugendliche aufmarschiert.Vergrößern des BildesAm Aasee in Münster: Polizisten sind gegen randalierende Jugendliche aufmarschiert. (Quelle: Timo Gemmeke/dpa)
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Der Sommer lockt, Corona schreckt weniger – folglich wird draußen wieder viel gefeiert. Anwohner leiden unter dem Lärm. Oft sieht sich die Polizei zum Eingreifen gezwungen – Feiernde reagieren mit Randale.

Wie schon an den Wochenenden zuvor sind auch diesmal in mehreren deutschen Städten nächtliche Open-Air-Partys in Grünanlagen und auf Plätzen eskaliert. Die Polizei berichtete von Angriffen auf Ordnungskräfte vor allem in der Nacht zum Samstag.

So wurden bei der Auflösung einer Feier am Aachener Weiher in Köln mit DJs und rund 1.000 Teilnehmern zwei Polizisten und ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes durch Flaschenwürfe leicht verletzt. "Die Aggressivität und Respektlosigkeit gegenüber den Kollegen des Ordnungsdienstes und der Polizei hat mich tief erschüttert", sagte Andrea Blome, Leiterin des Krisenstabs der Stadt Köln.

In Münster räumte die Polizei "wegen aggressiver Randalierer" in der Nacht auf Samstag eine beliebte Wiese am Aasee. Nachdem zunächst Hunderte Besucher friedlich gefeiert hätten, sei die Situation im Laufe der Nacht eskaliert, teilte die Polizei mit. Bis zu 250 teils betrunkene Menschen hätten Böller gezündet, Plastik- und Glasflaschen auf Einsatzkräfte geworfen und die Aufforderung zum Verlassen des Geländes über Lautsprecherdurchsagen ignoriert. Nach der Räumung kam es laut Polizei zu Sachbeschädigungen an Blumenkübeln und Fahrrädern sowie Lärmbelästigungen.

Jena: Beamte "massiv" bedroht

In Jena in Thüringen flogen bei Kontrollen im Paradiespark, wo etwa 2.000 überwiegend junge Menschen feierten, ebenfalls Flaschen auf Mitarbeiter des Ordnungsamtes, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Ein Beamter sei verletzt und zwei Einsatzfahrzeuge beschädigt worden. "Die Bedrohungslage gegenüber den Beamten war massiv", sagte ein Stadtsprecher. Letztlich behielten die Randalierer gar die Oberhand: Angesichts der Vielzahl der Feiernden hätten die in relativ geringer Zahl vertretenen Einsatzkräfte darauf verzichtet, die Runden mit Amtsgewalt aufzulösen, so der Sprecher.


Auch in der Hauptstadt riefen große Partys in mehreren Parks die Polizei auf den Plan. Anwohner waren vom Lärm genervt. Auch hier kam es mehrfach zu Randale. Im Berliner Mauerpark etwa, wo Hunderte Menschen feierten, seien Beamte angegriffen und mit Flaschen beworfen worden, sagte eine Polizeisprecherin. Vordringlich sei es bei allen Einsätzen um zu laute Musik gegangen, hinzu kämen noch geltende Pandemie-Auflagen. Die Einsätze in den lauen Sommernächten seien zurzeit eine Herausforderung für die Polizei.

"Wir haben Verständnis für laue Sommerabende in einladenden Parks, aber nicht für laut und eng die Nacht durchfeiernde Gruppen, die Einsatzkräfte angreifen & mit Flaschen bewerfen, wenn die den Anwohnenden ihre berechtigte Ruhe verschaffen wollen", twitterte die Berliner Polizei am Samstagabend.

Viele Beschwerden wegen Ruhestörung

Auch aus zahlreichen anderen Städten wurde von großen Partys vor allem in Parks berichtet, die aber größtenteils friedlich verliefen. Oft kam es allerdings zu Beschwerden wegen Ruhestörung, Musikanlagen wurden sichergestellt.

So in Brandenburg, wo die Polizei in der Nacht zu Sonntag eine Party auf einer illegalen Crossstrecke im Landkreis Oberhavel auflöste. Fünf Personen wurden in Gewahrsam genommen, drei müssen sich wegen Widerstandes gegen Vollstreckungsbeamte verantworten. In Potsdam räumte die Polizei am Freitagabend eine Party am Heiligen See. Mehrere Körperverletzungen wurden angezeigt.

Ausufernde Partys beschäftigten die Behörden auch im Nachbarland Frankreich. In Paris trieb die Polizei am Freitag- und Samstagabend Hunderte Menschen auseinander, die auf der Esplanade vor dem Invalidendom feierten. Medien zufolge gab es einen Aufruf in sozialen Netzwerken. Die Polizei griff jeweils etwa gegen 23.00 Uhr ein. Es kam zu mehreren Festnahmen. In Frankreich gilt wegen der Corona-Pandemie ab 23.00 Uhr eine abendliche Ausgangssperre.

Sommerwetter verspricht viel Arbeit für die Polizei

Die Wetteraussichten für Deutschland für die kommenden Tage weisen auf anhaltendes Partygeschehen hin: Auf 30 Grad und mehr werden die Temperaturen der Vorhersage nach steigen, auch nachts soll es dann um die 20 Grad warm bleiben.

Unterdessen laufen regional Versuche zur Wiedereröffnung der Clubs. In Melle in Niedersachsen wurde in der Nacht zum Sonntag allerdings eine Diskothek mit etwa 670 Feiernden geräumt: Das Corona-Hygienekonzept sei nicht umgesetzt, die festgelegten Maßnahmen nicht beachtet worden, hieß es von der Polizei. In Berlin sollte mit dem Pilotprojekt "Open Air" am Sonntag im Club "Revier Südost" getestet werden, wie in der Corona-Pandemie sicher unter freiem Himmel getanzt werden kann. Die 300 Teilnehmer mussten getestet, geimpft oder genesen sein, zudem war Masketragen Pflicht auf der Tanzfläche.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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