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Philadelphia/USA: Unschuldiger sitzt mehr als 30 Jahre im Gefängnis – bis jetzt


Als Mörder verurteilt
Unschuldiger sitzt mehr als 30 Jahre im Gefängnis – jetzt ist er frei

Von t-online, blu

02.08.2021Lesedauer: 2 Min.
Blick auf Philadelphia: Ein zu Unrecht verurteilter Mann wurde nun freigelassen. (Archivbild)Vergrößern des BildesBlick auf Philadelphia: Ein zu Unrecht verurteilter Mann wurde nun freigelassen. (Archivbild) (Quelle: agefotostock/imago-images-bilder)
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Mehr als sein halbes Leben verbrachte Curtis Crosland wegen Mordes im Gefängnis. Dann stellte sich heraus: Er wurde zu Unrecht verurteilt. Nach über drei Jahrzehnten kehrte der US-Amerikaner nun heim.

Im Jahr 1987 wurde Curtis Crosland in der US-Metropole Philadelphia von der Polizei festgenommen. Der Vorwurf: Drei Jahre zuvor soll er in einem bis dahin ungelösten Fall den Besitzer eines Lebensmittelladens nach einem Überfall ermordet haben. Zwei Zeugen hatten Crosland mit dem Raubüberfall in Verbindung gebracht, wie mehrere US-Medien berichteten. Nach 34 Jahren wendet sich das Blatt: Crosland ist frei.

Was war passiert?

In einem ersten Verfahren sei Crosland 1987 schuldig gesprochen und zu lebenslanger Haft verurteilt worden, berichteten unter anderem "CNN" und die "Washington Post". Dieses Urteil sei zwar zunächst aufgehoben worden, doch vier Jahre später wurde Crosland erneut verurteilt.

34 Jahre habe der heute 60-Jährige für das Verbrechen im Gefängnis verbracht – zu Unrecht, wie sich nun herausgestellt habe. Eine Spezialabteilung der Staatsanwaltschaft, die Conviction Integrity Unit (CIU), die für die Untersuchung unrechtmäßiger Verurteilungen zuständig ist, hatte den Fall den Berichten zufolge 2020 erneut untersucht. Zuvor soll Crosland selbst jahrzehntelang versucht haben, seine Unschuld zu beweisen.

Zeugen machten Falschaussagen

Die CIU konnte Crosland tatsächlich entlasten: Wie sich bei den Untersuchungen herausgestellt habe, seien der Verteidigung während des Prozesses wichtige Informationen vorenthalten worden. Zudem hätten die beiden Zeugen, die Crosland belasteten, als unzuverlässig gegolten. Unter anderem hatte eine Frau in einem anderen Fall Croslands Cousin fälschlicherweise des Mordes beschuldigt. Beide Zeugen zogen ihre Aussagen laut CIU innerhalb eines Jahres nach Croslands erster Verurteilung zurück, ohne dass seine Verteidigung davon Kenntnis erhielt.

In den Jahren 2019 und 2020 bestätigten beide Zeugen unter Eid erneut, damals falsch ausgesagt zu haben. Die Frau sei demnach von der Polizei zu der Aussage genötigt worden, der andere Zeuge sei mit einem Verstoß gegen seine Bewährungsauflagen konfrontiert gewesen. Daher habe er gehofft, mit der Aussage einer Gefängnisstrafe entgehen zu können, hieß es von der CIU.

Crosland wieder bei seiner Familie

Aufgrund der neuen Sachlage ordnete die zuständige Bezirksrichterin Anita B. Brody die Freilassung Croslands an, wie mehrere US-Medien übereinstimmend mitteilten. Das Verfahren werde nun wieder neu aufgenommen. Die Untersuchungsergebnisse der CIU deuteten auf einen Mann hin, der bereits vor mehr als drei Jahrzehnten von der Polizei verdächtigt worden war. Auch davon habe Croslands Verteidigung nichts gewusst.

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"Ich bin sehr froh und glücklich, dass nach 30 oder mehr Jahren, in denen ich ständig an die Tür geklopft habe, damit mich jemand anhört, dieser Tag endlich gekommen ist", sagte Crosland nach seiner Freilassung CNN.

Der 60-Jährige kehrte demnach nach Hause zu seiner Familie zurück. Dort warteten laut den Berichten neben seiner Verlobten fünf Kinder und 32 Enkelkinder auf ihn. "Es ist ein großartiges Gefühl, immer noch Vater zu sein, gewollt und begehrt zu sein und mit offenen Armen empfangen zu werden. Das ist das Größte daran, entlastet zu werden, dass ich nach Hause zu einer liebenden Familie komme, die mich will und braucht", so Crosland.

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