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Ärmelkanal: Rätsel um vermissten deutschen Banker


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Rätsel um vermissten deutschen Banker

01.08.2013Lesedauer: 3 Min.
Vermisster deutscher Banker: Sascha SchornsteinVergrößern des BildesMit diesem Foto von Sascha Schornstein sucht die britische Polizei nach dem verschollenen Banker (Quelle: Hampshire Police/dpa-bilder)
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Vor gut anderthalb Wochen verschwindet ein deutscher Banker spurlos über dem Ärmelkanal. Wrackteile eines abgestürzten Flugzeuges und seine Kreditkarte werden gefunden, eine Leiche, oder auch nur Leichenteile, aber nicht. Seine Frau gibt sich damit nicht zufrieden.

Bei dem Verschwundenen handelt sich um einen 36 Jahre alten Deutschen namens Sascha Schornstein, der laut britischen Medien in einem Londoner Nobelappartment lebte und bei der Royal Bank of Scotland gutes Geld verdiente. Am Sonntag, 21. Juli, mietet sich der abenteuerlustige Hobbysportler - er fliegt nicht nur gerne, sondern ist außerdem ein eifriger Taucher und Segler - eine kleine Propellermaschine.

Vom kleinen Flugplatz Blackbushe in der Grafschaft Hampshire, 70 Kilometer westlich von London, hebt Schornstein mit einer Cirrus SR22 ab - Ziel: das Örtchen Le Touquet-Paris-Plage an der französischen Kanalküste. Das moderne einmotorige Leichtflugzeug amerikanischer Herkunft passiert die britische Kanalküste über der Landspitze Dungeness in der Grafschaft Kent.

Von dort sind es in direkter Linie nach Le Touquet 67 Kilometer - nach rund 24 Kilometern, also fast auf halber Strecke, Mitten über dem Kanal, verschwindet die Maschine vom Radar. Die britische Küstenwache schickt ein Schiff und einen Hubschrauber, die französischen Kollegen entsenden gar drei Schiffe und ebenfalls einen Helikopter.

Ermittlungen in alle Richtungen

Doch alles, was sie finden, sind einige persönliche Sachen Schornsteins, darunter seine Kreditkarte, und einige wenige Wrackteile des Flugzeugs: von den Flügeln, dem Rumpf und den Türen, insgesamt aber nicht mehr als zehn bis 15 Prozent der Maschine. Mehr als einen Tag dauert die Suche, eine Leiche wird nicht gefunden, auch nicht der Notfallschirm.

Für die britische Polizei wird der Fall zu einer Vermisstensache; sie ermittelt in alle Richtungen. Weil die Behörden aber keine Ermittlungsdetails bekanntgeben, verbreiten britische Medien wie die "Daily Mail" schnell das Gerücht, Sascha Schornstein könne ein Verschwinden nur vorgetäuscht haben - warum auch immer.

Vielleicht weil Ermittler - routinemäßig - ein Foto von Sascha Schornstein veröffentlichen sowie offenbar Bankkonten und Handydaten des Bankers prüfen, bislang aber noch keine Ergebnisse mitgeteilt haben. Und weil das Wetter an dem Tag gut und der Himmel klar war - weswegen Experten rätseln, warum die Maschine wohl abstürzen konnte.

Keine Hinweise auf Täuschung

Ein Sergeant der Polizei in Hampshire betont aber gegenüber der "Daily Mail", dass es keinerlei Hinweise darauf gebe, dass Sascha Schornstein seinen Crash vorgetäuscht haben könnte um mutwillig zu verschwinden. Daran glaubt auch Schornsteins Ehefrau Yulia nicht, die seit 18 Monaten mit ihm verheiratet ist.

Die hübsche 28-Jährige, die aus Russland stammt und zum Zeitpunkt des Unglücks gerade ihre Familie in Sankt Petersburg besuchte, sagt: "Wir hatten noch so viele Pläne. Sascha hätte das nie getan." Sie beschreibt ihn als Workaholic und gleichzeitig als leidenschaftlichen Sportflieger. Dennoch habe er als typischer Deutscher beim Fliegen immer auf alles geachtet und sei stets gut vorbereitet gewesen - deswegen könne sie sich nicht vorstellen, was wirklich passiert ist.

Die Suche nach ihrem verschwundenen Mann nimmt sie nun selbst in die Hand. Über eine Internet-Seite sammelt sie Geld - damit will sie professionelle Taucher bezahlen, die den Ärmelkanal erneut nach ihm absuchen sollen. Sie versichert: "Erst wenn ich weiß, was mit Sascha passiert ist, werde ich aufhören, nach ihm zu suchen."

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