Christian Führer: Früherer Pfarrer der Nikolaikirche Leipzig ist tot

Der ehemalige Pfarrer der Leipziger Nikolaikirche, Christian Führer, ist tot. Das teilte das Universitätsklinikum Leipzig mit. Der Geistliche war eine Schlüsselfigur der friedlichen Revolution in der DDR.

Führer war am Montagmorgen in die Notaufnahme des Universitätsklinikums Leipzig gebracht worden. "Leider konnte hier trotz aller ergriffenen Maßnahmen nur noch der Tod festgestellt werden", teilte die Klinik mit. Der 71-Jährige war schon länger schwer krank und lebte zuletzt sehr zurückgezogen.

Vorige Woche wurde ihm zusammen mit Weggefährten der friedlichen Revolution von 1989 der Deutsche Nationalpreis verliehen. Zur Übergabe des Preises konnte er nicht mehr selbst nach Berlin reisen. Seine Tochter nahm die Auszeichnung für ihn entgegen.

Mitbegründer der Friedensgebete

Christian Führer war seit 1980 Pfarrer der Kirche St. Nikolai, der größten Kirche in der Stadt Leipzig. Die Kirche war einer der Ausgangspunkte der Montagsdemonstrationen, die das Ende der DDR einläuteten. Bereits zu Beginn der 1980er Jahre gehörte Führer zu den Initiatoren der Friedensgebete. Später wurde er zu einem der wichtigsten Akteure des Herbstes 1989 in der DDR.

2008 ging der Pfarrer in den Ruhestand. Damals verabschiedete er sich mit einem traditionellen Friedensgebet von seiner Gemeinde.