t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePanoramaMenschen

Russisches Topmodell heizt Behinderten-Debatte an


Umgang mit autistischer Schwester
Russisches Topmodel heizt Behinderten-Debatte an

Von dpa
Aktualisiert am 14.08.2015Lesedauer: 2 Min.
Natalia Wodjanowa zierte das Cover der "Vogue" und war das Gesicht von Calvin Klein (hier auf einer Modenschau von Louis Vuitton im März 2015).Vergrößern des BildesNatalia Wodjanowa zierte das Cover der "Vogue" und war das Gesicht von Calvin Klein (hier auf einer Modenschau von Louis Vuitton im März 2015). (Quelle: Panoramic/imago-images-bilder)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

In Russland ist die Diskussion um den Umgang der Gesellschaft mit Behinderten angeheizt worden. Verantwortlich dafür ist das Topmodel Natalia Wodjanowa. Der Grund: Ihrer behinderten Schwester ist der Zutritt in ein Café verweigert worden. Daraufhin reagierte ihre berühmte Schwester Natalia zornig - und nutzt nun ihre Prominenz, um in die Öffentlichkeit zu gehen.

Die an Autismus und Kinderlähmung leidende 27-jährige Oxana Wodjanowa wurde mit ihrer Pflegerin in ihrer Heimatstadt Nischni Nowgorod mit der Begründung weggeschickt, die Gäste könnten sich gestört fühlen. Als sich die Frauen weigerten zu gehen, rief ein Mitarbeiter des Restaurants seine Sicherheitsleute:

"Haut ab, oder wir rufen die Irrenanstalt an und schließen euch im Keller ein", bekamen die Frauen noch zu hören.

"Signal, das man nicht ignorieren kann"

Das 33-jährige Modemodel hat den Vorfall über ihre Facebook-Seite bekannt gemacht und Anzeige gegen die Besitzer und Mitarbeiter des Restaurants erstattet. Dass der Fall öffentlich gemacht wurde habe das Ziel, Menschen mit Entwicklungsstörungen zu helfen, teilte die Familie in einer Erklärung mit: "Es ist für die Gesellschaft ein Signal, das man nicht ignorieren kann", heißt es dort unter anderem.

Wodjanowa, die vor kurzem eine internationale TV-Show zur Fußball-WM 2018 in Russland moderierte, dankte für die Unterstützung in sozialen Netzwerken. Der Eintrag fand enorme Resonanz: Innerhalb eines Tages, das schreibt die BBC, hätten 80.000 Leser den Aufschrei der älteren Schwester mit "Gefällt mir" markiert.

Fall könnte Signalwirkung haben

Russische Abgeordnete nannten die Diskriminierung von Oxana "inakzeptabel". Auch die staatlichen Ermittlungsbehörden haben sich laut Medienberichten eingeschaltet. Außerdem muss sich der Besitzer des Café in den Medien für sein und das Verhalten seiner Mitarbeiter erklären.

Russische Menschenrechtler äußerten die Hoffnung, dass der Fall etwas am Umgang mit Behinderten ändert. Bereits zu den Paralympics 2014 in Sotschi habe die Regierung landesweite Besserungen versprochen - die aber weiter auf sich warten ließen.

In Russland werden Menschen mit geistigen oder körperlichen Einschränkungen noch häufig aus Scham von ihren Familien versteckt oder sogar eingesperrt. Natalia Wodjanowa setzt sich seit Jahren für die Rechte behinderter Menschen ein. Sie gründete 2004 eine Stiftung für benachteiligte Kinder. 2014 war sie Botschafterin für die Paralympics in Sotschi.

Empfohlener externer Inhalt
Facebook
Facebook

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen Facebook-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren Facebook-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website