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Schaltjahr 2016: Darum ist der 29. Februar für uns wichtig


Schaltjahr 2016
Warum wir den 29. Februar brauchen

ckr, t-online.de

Aktualisiert am 01.03.2016Lesedauer: 3 Min.
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Geburtstag am 29. Februar - alles gute an alle Schalt-Kinder!Vergrößern des Bildes
Geburtstag am 29. Februar - alles gute an alle Schalt-Kinder! (Quelle: dpa-bilder)

Was haben Fußballer Benedikt Höwedes und Bayern-König Ludwig I. gemeinsam? Es hat mit dem 29. Februar zu tun - dem Tag, den es nur alle vier Jahre gibt. Doch warum gibt es ihn überhaupt und was wäre, wenn es ihn nicht gäbe?

Hier die Antwort in aller Kürze: Das Jahr hat angeblich genau 365 Tage. In Wahrheit kreist die Erde aber langsamer um die Sonne, als von den Kalendermachern gewünscht. So sind es tatsächlich 365,2422 Tage, die zwischen zwei Frühlingsanfängen liegen.

Diese knapp sechs Stunden Verspätung machen in vier Jahren fast einen ganzen Tag aus. Der wird dann mit dem 29. Februar wieder reingeholt – auch im Schaltjahr 2016.

Und wenn es keinen 29. Februar gäbe?

Doch was würde passieren, wenn man den Schalttag einfach ignorieren würde? Ganz einfach: Der Frühlingsanfang würde immer weiter zurückfallen, bis er nach etlichen Jahren mitten im Winter angekommen wäre. Dann würden Sie erstaunt feststellen, dass nach einer Hitzewelle zu Weihnachten am ersten April der erste Schnee fällt - kein guter Aprilscherz.

Menschen in islamischen Ländern können ein Lied davon singen: Die leben nach dem Mondkalender, der nur 354 Tage und acht Stunden hat - elf Tage weniger, als unser Kalender, der sich nach der Sonne richtet.

Was dabei herauskommt, sieht man beispielsweise am Fastenmonat Ramadan: Der beginnt in jedem westlichen Jahr elf Tage vor dem Vorjahrestermin. In 36 Jahren wandert er einmal um unser Jahr herum - keine gute Methode, um Saat- und Erntezeiten exakt zu bestimmen, der ursprüngliche Zweck eines Kalenders. Und das, obwohl arabische Wissenschaftler zurecht als die Wegbereiter der Astronomie gelten.

Der Tag birgt ohnehin seine Skurrilitäten. Da ist natürlich die Sache mit den Geburtstagen - zum Beispiel dem vom Schalker Fußballprofi Benedikt Höwedes, einem Schalt-Kind. Der wäre heute sieben Jahre alt und damit der mit Abstand jüngste Nationalspieler aller Zeiten. Nach Ablauf seines Berufslebens dürfte er mit 16 in Rente gehen, was zugegebenermaßen eine Milchmädchenrechnung ist.

"Zeitung, Fernsehen und alle waren gekommen"

Nur alle vier Jahre Geburtstag feiern, oder an drei von vier Jahren am falschen Tag, das ist schon komisch. Viele Mütter - das berichten Geburtskliniken - versuchen deshalb in Schaltjahren, bevorstehende Geburten zu beschleunigen oder zu verzögern.

Andernfalls passiert, was uns viele t-online.de-User auf Anfrage berichten (an dieser Stelle vielen Dank an alle, die geschrieben haben!): "Ich hab zwei Freunde, die feiern eigentlich immer am 28.", schreibt uns Marianne Mitschke via Facebook. "Ich bin auch ein Schaltjahr-Kind und werde am Montag elf", freut sich Jutta Nowak.

Und Martin Wald berichtet von seinem Sohn: "Er hat am 29. Geburtstag, Er ist der einzige, der (an diesem Tag) im Jahre 2000 in Norden geboren wurde. Die Zeitung, die (TV-Sendung) "buten un binnen" und alle waren gekommen, um ihm zu gratulieren."

König und Tänzerin

Immerhin soll der 29. gut fürs Geschäft sein: Das Bruttosozialprodukt, haben Ökonomen errechnet, steigt in dem Jahr mit einem Tag mehr um rund 1,2 Milliarden Euro - einer Tagesleistung der Deutschen.

König Ludwig I. von Bayern starb an diesem Tag im Jahr 1868 - als Privatmann wohlgemerkt, denn in den Revolutionswirren 1848 hatte er nach seiner Affäre mit der Tänzerin Lola Montez abgedankt. Für ihn spielte es natürlich keine Rolle, dass 29. Februar war. Denn ob im Tod oder bei der Geburt - letztlich ist der 29. eben doch ein Tag wie jeder andere. (Anm.: In einer früheren Version war an dieser Stelle versehentlich von Ludwig II. von Bayern die Rede. Wir entschuldigen uns und danken den Usern, die uns auf den Fehler hingewiesen haben!)

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