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Barschels Bruder zeigt den Pathologen an


Wegen Suizid-Äußerungen
Barschels Bruder zeigt den Pathologen an

Von t-online
09.03.2016Lesedauer: 2 Min.
Uwe Barschel 1987 bei einer Pressekonferenz zur Barschel-Affäre.Vergrößern des BildesUwe Barschel 1987 bei einer Pressekonferenz zur Barschel-Affäre. (Quelle: dpa-bilder)
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Am 11. Oktober 1987 wurde Politiker Uwe Barschel tot in seiner Badewanne in einem Genfer Hotel gefunden. Die Umstände sind bis heute ungeklärt. "Es war Suizid", behauptete der damalige Pathologe Werner Janssen jüngst. Jetzt hat Eike Barschel, der Bruder des Toten, laut "Welt" Strafanzeige gegen den Rechtsmediziner im Ruhestand gestellt.

Der Vorwurf lautet: Verletzung von Privatgeheimnissen. "Bis zum heutigen Tag habe ich Professor Janssen nicht von der ihm gesetzlich vorgeschriebenen Verschwiegenheitspflicht entbunden", zitiert die "Welt" aus der von Eike Barschel bei der Hamburger Justiz eingereichten Anzeige. Die Verschwiegenheitspflicht bestehe "über die Zeit seiner aktiven Berufszeit hinaus. Daran kann kein Zweifel bestehen."

Janssen war zum Zeitpunkt von Barschels Tod Direktor des Hamburger Universitätsinstituts für Rechtsmedizin. Er hatte den Leichnam gemeinsam mit seinem Leitenden Oberarzt Klaus Püschel obduziert. Er beruft sich auf die Ergebnisse aus dem von ihm 1987 verfassten Sektionsprotokoll. "Es war Suizid", so Janssen im Februar in einem Interview mit der "Zeit", "für eine andere Annahme gab es keine Anhaltspunkte."

Barschels Familie glaubt an Mord

"Ich gehe von einem politischen Mord aus", soll dagegen Eike Barschel gegenüber der "Welt" bekräftigt haben. Er führte demnach eine Untersuchung eines Schweizer Toxikologen an, der behauptet, dass die todbringende Substanz Cyclobarbital erst in den Körper gelangte, als der ehemalige Ministerpräsident Schleswig-Holsteins schon nicht mehr bei Bewusstsein war.

Barschels Leichnam wurde zweimal obduziert, der zweite Auftrag stammte von Eike Barschel, der Janssen dafür laut "Welt" 20.000 Mark zahlte.

Cherf-Ermittler kritisiert Janssen scharf

Neben der Familie Barschel vertritt auch der damalige Chefermittler Heinrich Wille die Mord-These. Er kritisierte laut "Welt" die Äußerungen des Pathologen ebenfalls scharf. Janssen würde seine Aussage auf der falschen Annahme gründen, Barschel habe Cyclobarbital in Tablettenform zu sich genommen. "Dabei müsste auch er wissen, dass die Substanz von professionellen Mördern auch in flüssiger Form verabreicht worden sein könnte", sagte Wille der "Welt".

Die Frage, ob es Mord war, ist immer noch unbeantwortet. Bis heute begleiten mysteriöse Umstände den Fall Barschel. So musste Wille damals überraschend seine Ermittlungen einstellen. Zudem verschwand ein vor Kurzem im Hotelzimmer sichergestelltes Haar spurlos. Es sollte ein DNA-Test durchgeführt werden.

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