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Tengelmann-Chef: Suchtrupps glauben nicht an eine Rettung


Vermisster Tengelmann-Chef
Suchtrupps glauben kaum noch an eine Rettung

Von dpa, afp
12.04.2018Lesedauer: 3 Min.
Schlechtes Wetter behinderte die Suche nach Tengelmann-Chef Erivan Haub bisher.Vergrößern des BildesSchlechtes Wetter behinderte die Suche nach Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub bisher. (Quelle: Philippe Mooser/dpa-bilder)
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Die Hoffnung stirbt zuletzt, sagen die Retter in Zermatt und suchen weiter nach dem vermissten Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub. Doch mit jedem Tag sinken seine Überlebenschancen drastisch.

Trotz nur noch minimaler Überlebenschancen soll die Suche nach dem Tengelmann-Chef Karl-Erivan Haub im Skigebiet am Matterhorn weitergehen. Für diesen Donnerstag ist ein neuer Einsatz geplant. Ob das Wetter das zulasse, entscheide sich erst kurz vor dem Start am Vormittag, sagte der Rettungschef von Zermatt, Anjan Truffer. Meteorologen hatten für Donnerstag Wind und Schnee im Suchgebiet vorausgesagt. Wie lange die Suche fortgesetzt wird, werde mit der Familie abgestimmt. Ein Suchtag mit Hubschraubern kann nach seinen Angaben rund 30.000 Franken (mehr als 25.000 Euro) kosten.

"Nach drei bis vier Tagen muss man sich bewusst sein, dass die Überlebenschancen deutlich sinken", sagte Truffer. Haub wird seit Samstag vermisst. Er habe ein Lawinensuchgerät dabei gehabt. Bei guten Batterien könne das zwei bis drei Wochen Signale senden – wenn es eingeschaltet war. Es sei schon einmal ein Überlebender nach sechs Tagen gefunden worden, sagte Truffer. Der sei aber mit dickem Skianzug und Schlafsack bestens gegen die Kälte ausgestattet gewesen. Haub habe dagegen für seine als Kurztrip geplante Trainingstour nur leichte Kleidung getragen.

Wetter behindert Suche

Die Wetterbedingungen in den Alpen hatten die Suche nach dem vermissten Tengelmann-Chef erschwert. Starker Wind und Schneefall beeinträchtigten den Einsatz schweizerischer und italienischer Suchmannschaften, sagte Delfino Viglione von der Bergrettung im Aostatal der Nachrichtenagentur AFP.

Bei der Suche nach dem 58-jährigen Tengelmann-Chef würden auch technische Mittel zur Ortung von Mobiltelefonen eingesetzt. Aber wahrscheinlich sei der Handy-Akku des Vermissten inzwischen leer. Einem Bericht der schweizerischen Zeitung "Blick" zufolge hatte die Familie die Behörden alarmiert, als Haub am Samstagnachmittag nicht zur verabredeten Zeit in seinem Hotel in Zermatt erschien.

Haub hatte am Morgen gegen 8.30 Uhr den Lift am Kleinen Matterhorn genommen. Seither gab es kein Lebenszeichen. Um 8.33 Uhr wurde nach Angaben der Rettungskräfte auch das letzte Signal seines Handys registriert. Unklar sei, ob Haub sein Mobiltelefon ausschaltete oder ob der Akku leer gewesen sei. Am Sonntagmorgen begann dann nach Angaben von Kantonspolizeisprecher Markus Rieder die Suche nach dem Unternehmenschef.

Haub (58) gehört zu den reichsten deutschen Unternehmern. Zu dem von ihm geleiteten Familienimperium gehören unter anderem Deutschlands größter Textildiscounter Kik und die Baumarktkette Obi. Er war am Samstag allein zu einer Skitour auf den Berg Klein Matterhorn bei Zermatt aufgebrochen. An der Bergstation nahm eine Kamera noch sein Bild auf. Danach verliert sich seine Spur. Sein Handy war zu dem Zeitpunkt ausgeschaltet oder die Batterien waren leer. "Es ist wie die Suche nach einer Nadel im Heuhaufen", sagte Truffer.

Tausende Gletscherspalten in der Region

"Wir empfehlen zwar immer, dass man Touren mit einem Bergführer unternimmt", sagte Truffer, der Haub von gemeinsamen Skitouren kennt. "Aber Haub bereitet sich immer seriös vor. Er wollte eine leichte Tour unternehmen, da kann man es vertreten, dass er allein unterwegs war." In der Region gebe es zigtausende Gletscherspalten, teils Hunderte Meter tief. Die bekanntesten seien abgesucht worden.

Dabei ist jeweils ein Dreierteam im Einsatz, wie Truffer erläutert. Einer seile sich von der Gletscherkante ab, leuchte die Spalte mit einer Taschenlampe aus und suche nach Signalen eines Lawinensuchgeräts. Sie fanden in vier Tagen intensiver Suche aber keine Spur von Haub.

Verwendete Quellen
  • dpa
  • AFP
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