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Abschuss von Flug MH17: Kreditkarten der Opfer wurden benutzt


Handys gestohlen, mit Kreditkarten bezahlt
MH17-Angehörige sind entsetzt über Plünderer

Von dpa
Aktualisiert am 24.07.2014Lesedauer: 2 Min.
In den Trümmern der malaysischen Boeing finden sich persönliche Gegenstände der AbsturzopferVergrößern des BildesIn den Trümmern der malaysischen Boeing finden sich persönliche Gegenstände der Absturzopfer (Quelle: Reuters-bilder)
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Für die Angehörigen der Absturzopfer von Flug MH17 sind es unerträgliche Bilder. Sie haben nicht nur ihre Liebsten verloren, dann müssen sie auch noch mit ansehen, wie Plünderer in den Koffern ihrer Angehörigen wühlen. Hinzu kommt das endlose Warten auf die Überführung der Toten in die Heimat. Auf Trauer und Schock folgen zunehmend Verzweiflung und Wut.

Tagelang verweigerten die pro-russischen Rebellen in der Ost-Ukraine den internationalen Helfern und Experten den Zugang zur Absturzstelle. Leichen lagen in der sengenden Sonne. Zuhause müssen Familien und Freunde im Fernsehen zudem sehen, wie schwer bewaffnete Rebellen aber auch Journalisten in den Koffern stöbern.

Mit Kreditkarten bezahlt

"Sie haben keinen Respekt vor anderen, schauen Sie, was sie tun. Es ist nicht überraschend, wie sie mit den Leichen umgehen. Ich bin sprachlos vor Wut", sagte Reine Dalziel jetzt gegenüber dem Nachrichtensender CNN. Sie ist die Frau von Cameron Dalziel. Er ist ein Hubschrauberpilot, der bei dem Absturz ums Leben kam.

Ihr Bruder erklärte gegenüber CNN weiter, dass die Familie nun dessen Kreditkarten sperren lassen müsse, weil sie nach dem Absturz offenbar mehrfach in der Ukraine benutzt worden wären.

Fremde Stimmen am Handy

Die niederländische Zeitung "De Telegraaf" berichtet außerdem von gestohlenen Handys. So hätten viele Angehörige versucht, ihre Liebsten nach dem Absturz anzurufen. Doch sie hörten nur "russisch sprechende" Personen. Sie ließen die Mobiltelefone dann schnell sperren, um weiteren Missbrauch zu verhindern.

Der niederländische Außenminister Frans Timmermans sprach aus, was viele fühlten: In den gegenseitigen Schuldzuweisungen sind die Opfer zum Spielball geworden, das Leiden der Angehörigen zur Nebensache.

"Stellen Sie sich vor, Sie erfahren, dass Ihr Mann getötet wurde und dann, zwei oder drei Tage später sehen sie Bilder, wie irgendein Verbrecher den Ehering von seiner Hand stiehlt", sagte Timmermans am Montag den Mitgliedern des Weltsicherheitsrates in New York. "Bis an mein Lebensende werde ich nicht verstehen, warum es so lange gedauert hat, bis den Rettern erlaubt wurde, ihre schwierige Arbeit zu machen und dass die Leichen von Menschen für ein politisches Spiel missbraucht wurden."

Langer Weg der Trauer

Die Ankunft der Leichen in den Niederlanden ist nun die erste Etappe auf einem langen Weg. Die Suche nach den Ursachen geht weiter, und dann wollen die Niederlande auch die Schuldigen vor Gericht bringen.

Zunächst müssen aber die Opfer identifiziert werden. "Das kann manchmal schnell gehen, aber kann auch Wochen, vielleicht Monate dauern", sagte Ministerpräsident Mark Rutte. Erst dann können die Familien ihre Toten begraben. Und erst dann ganz privat, fern von den Kameras und der Weltpolitik trauern.

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