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Ukraine: Flüchtlingskonvoi von Raketen der Separatisten getroffen


Krieg in der Ost-Ukraine
Separatisten treffen Flüchtlingskonvoi mit Raketen

Von afp, dpa, reuters
Aktualisiert am 18.08.2014Lesedauer: 3 Min.
Mit einem solchen Grad-Raketenwerfer sollen die Rebellen einen Konvoi mit Flüchtlingen aus Lugansk getroffen haben.Vergrößern des BildesMit einem solchen Grad-Raketenwerfer sollen die Rebellen einen Konvoi mit Flüchtlingen aus Lugansk getroffen haben. (Quelle: Reuters-bilder)
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Ein Bus-Konvoi mit Flüchtlingen aus der ost-ukrainischen Stadt Lugansk ist nach Angaben des ukrainischen Militärs bei einem Raketenangriff der pro-russischen Separatisten getroffen worden. "Viele Zivilisten" seien getötet worden, darunter auch Frauen und Kinder, erklärten der ukrainische Armeesprecher Andrej Lyssenko und ein Sprecher des Kiewer Sicherheitsrates.

"Terroristen haben bei Chriaschtschuwatje und Nowoswitliwka Grad-Raketen auf einen Flüchtlingskonvoi aus Lugansk abgefeuert", sagte er. "Wir warten noch auf die Opferzahlen".

Der Konvoi sei in einem humanitären Korridor unterwegs gewesen, über den in zwei Tagen bereits mehr als 1800 Menschen aus Lugansk geflohen sind, sagte der Sprecher. Die ukrainischen Streitkräfte hätten Chriaschtschuwate zurückerobert, doch bei einem Gegenangriff der Rebellen seien die Flüchtlinge "mitten in die Kampfzone" geraten, sagte er.

Auch Raketensystem Uragan im Einsatz

In der Nähe des Dorfs Nowokateriniwka südöstlich von Donezk feuerten die Aufständischen nach Angaben der Armee offenbar mit dem russischen Raketensystem Uragan auf die Soldaten, wie das Militär erklärte.

Es sei das erste Mal, dass bei den Kämpfen solch schlagkräftige Raketenwerfer eingesetzt worden seien. Zu Opfern machten weder die Armee noch die Rebellen Angaben.

Schusswechsel an der Fahrtroute

Der Separatistensprecher in Donezk, Konstantin Knyrik, erklärte dagegen, sie wüssten nichts von diesen Fällen. In anderen Veröffentlichungen der Rebellen hieß es aber, Soldaten und Separatisten hätten sich an der Fahrtroute des Busses mit schwerer Artillerie beschossen.

Die Großstadt Lugansk wird seit Wochen von der ukrainischen Armee belagert, doch leisten die in der Stadt verschanzten Separatisten erbitterten Widerstand. Zehntausende Zivilisten sind bereits aus dem Kampfgebiet geflohen.

Ukrainische Armee meldet Erfolge

Derweil hat die ukrainische Armee im Osten des Landes nach eigenen Angaben weitere Gebiete von den Separatisten zurückerobert. Ukrainische Soldaten hätten einen Belagerungsring um die von Rebellen besetzte Stadt Horliwka gezogen und einige kleinere Siedlungen übernommen, erklärte das Militär.

Horliwka mit seinen mehr als 230.000 Einwohnern ist strategisch wichtig, weil es an der Hautptverbindungsstraße zwischen Donezk und Lugansk liegt. Diese beiden Großstädte sind noch in der Hand der Separatisten. Allerdings haben Regierungstruppen Lugansk von der Außenwelt und der Versorgung weitgehend abgeriegelt und auch in der Stadt schon einige wichtige Stellungen wieder eingenommen. Dabei seien nach Armeeangaben mindestens neun Soldaten getötet und 20 verletzt worden.

Kiew bittet Westen um militärische Unterstützung

Die ukrainische Regierung bekräftigte unterdessen ihren Wunsch nach militärischer Unterstützung aus dem Westen. Die Armee benötige dringend moderne Waffen, sagte Parlamentspräsident Alexander Turtschinow bei einem Besuch in Litauen.

Russlands Außenminister Sergej Lawrow hatte den Westen vor Waffenlieferungen gewarnt.

Die Regierung in Kiew beschuldigt Russland, die Rebellen mit Kämpfern und Waffen zu unterstützen. In den vergangenen Tagen gab es von ukrainischer Seite wiederholt Meldungen, wonach russische Militärkolonnen über die Grenze in die Ukraine vorgedrungen sein sollen. Moskau bestreitet die Berichte.

Am Wochenende hatten sich die Kämpfe in den Separatisten-Hochburgen Donezk und Lugansk verschärft. Pro-russische Rebellen schossen einen Kampfjet ab. Krisengespräche der Außenminister Deutschlands, Russlands, der Ukraine und Frankreichs am Sonntag in Berlin brachten keine greifbaren Fortschritte.

Im Verlauf der seit vier Monaten andauernden Kämpfe im Osten der Ukraine wurden bereits mehr als 2100 Menschen getötet. In der Kampfregion leidet die Zivilbevölkerung auch darunter, dass die Versorgung mit Wasser, Lebensmitteln und Strom nicht mehr funktioniert. Die Vereinten Nationen schätzen, dass bereits mehr als 285.000 Menschen vor den Kämpfen flohen.

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