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Kadyrow-Regime bildet ukrainische Jugendliche aus


"Gewaltsame Verschleppung"
Kadyrow steckt ukrainische Jugendliche in Militärcamps

Von t-online, wan

Aktualisiert am 17.11.2022Lesedauer: 2 Min.
Ramsan KadyrowVergrößern des BildesRamsan Kadyrow: Die Ukraine berichtet von Tausenden Kindern, die nach Russland verschleppt worden sein sollen. (Quelle: -/AP/dpa/dpa-bilder)
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Jugendliche aus besetzten Gebieten der Ukraine sind in Tschetschenien angekommen. Machthaber Ramsan Kadyrow spricht von einem "militärisch-patriotischen" Training.

Der tschetschenische Machthaber Ramsan Kadyrow holt Kinder und Jugendliche aus der Ukraine und Russland ins Land, um sie militärisch auszubilden. Auf seinem Telegram-Kanal rühmt er sich, Teil des "Teens von Russland"-Programms zu sein. Es seien 200 "schwierige Jugendliche" in Tschetschenien angekommen, die unter anderem aus den russisch besetzten Gebieten Luhansk und Donezk stammen sollen. Angeblich seien sie den russischen Jugendstrafbehörden bekannt.

Die Ankömmlinge sollen eine "militärisch-patriotische Ausbildung" erhalten. Videos zeigen Jungen und junge Männer bei der Ankunft, sie tragen T-Shirts mit einem Foto von Wladimir Putin und Ramsan Kadyrow und müssen sich hinter den Flaggen der selbsternannten prorussischen Regionen aufstellen. Unklar ist, ob die jungen Männer freiwillig gekommen sind. Einige lachen in die Kamera, viele aber halten den Blick nach unten gerichtet.

Kadyrow gibt an, mit der Beauftragten für Kinderrechte in der Russischen Föderation zusammenzuarbeiten. Diese ist Maria Lwowa-Belowa, eine Putin-Vertraute, der immer wieder die Verschleppung von Kindern vorgeworfen wird. Sie lässt sich gerne fotografieren, wenn Kinder und Jugendliche aus Zügen in Moskau und russischen Provinzen aussteigen. Doch bei vielen der Waisenkinder handelt es sich um Mädchen und Jungen aus besetzten Gebieten der Ukraine.

Lwowa-Belowa behauptete immer wieder, nach Russland seien nur Kinder aus Kinderheimen gebracht worden. Das bedeutet aber nicht automatisch, dass sie auch zur Adoption freigegeben sind oder keine Eltern mehr haben. Recherchen der Nachrichtenagentur AP haben gezeigt, dass viele nicht freiwillig gehen.

UN über angebliche Verschleppungen informiert

Die Ukraine berichtet von Tausenden Kindern, die nach Kiewer Angaben nach Russland verschleppt worden sein sollen. Es gehe um mindestens 11.000 Kinder, deren Namen bekannt seien, sagte Präsident Wolodymyr Selenskyj am Montag. "Aber das sind nur die, von denen wir wissen. In Wahrheit sind mehr verschleppt worden."

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Der Leiter des Präsidialamtes in Kiew, Andrij Jermak, beriet am Montag in einer großen Online-Konferenz über das Problem. Daran nahmen auch UN-Generalsekretär António Guterres sowie die Botschafter der Zwanziger-Gruppe großer Industrie- und Schwellenländer (G20) teil.

"Unser Ziel ist, die gewaltsame Verschleppung oder Deportation von Kindern aus der Ukraine in die Russische Föderation zu stoppen", sagte Jermak nach offiziellen Angaben. Es müsse alles getan werden, um diese Kinder zurückzuholen und sie mit ihren Familien zu vereinen.

Das russische Militär und russische Behörden bestätigen, dass Kinder aus der Ukraine nach Russland geholt werden. Sie würden aus den Kampfzonen in Sicherheit gebracht oder kämen zur Behandlung oder Erholung nach Russland.

Eigene Söhne an die Front geschickt

Kadyrow lässt in seinem Video den Eindruck eines Ferienlagers aufkommen, in dem die Teilnehmer unterschiedliche Institutionen besuchen und bei Sportveranstaltungen mitmachen. Das Video zeigt aber auch Jugendliche bei Schießübungen und wie sie mit Waffen hantieren. Sie müssen einen Hindernisparcours absolvieren, bei dem es um körperliche Fitness geht.

Der Bluthund Putins, wie Kadyrow wegen seines oft martialischen Auftretens und der Brutalität seiner Truppen genannt wird, hatte vor einigen Wochen nach eigenen Angaben drei seiner minderjährigen Söhne an die Front in der Ukraine geschickt. Bilder zeigten sie beim Hantieren mit Waffen – es konnte aber nicht verifiziert werden, wo die Aufnahmen gemacht wurden.

Verwendete Quellen
  • Telegramkanal von Ramsan Kadyrow
  • Nachrichtenagentur dpa
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