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Putin lebt in Angst: So viel bezahlt er für seine eigene Sicherheit


Präsident in Angst
Diese Unsummen gibt Putin für seine eigene Sicherheit aus

Von t-online, sje

Aktualisiert am 02.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Wladimir Putin: In Russland herrscht Nervosität, meint Wladimir Kaminer.Vergrößern des BildesWladimir Putin: Der Präsident wurde im Mai wohl gleich zweimal zum Ziel von Drohnenangriffen. (Quelle: Artem Geodakyan/imago-images-bilder)
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Putin lebt in Angst – das schließen russische Medien aus neusten Zahlen zu den Ausgaben des Kreml. Denn die Sicherheitsausgaben für den Präsidenten sind in die Höhe geschossen.

Wladimir Putin steht spätestens seit seiner Entscheidung, in die Ukraine einzumarschieren, noch mehr im Fokus der Weltöffentlichkeit – überwiegend im negativen Sinne. Auch in Russland nahm die Kritik an seiner Person in den vergangenen Monaten zu. Immer wieder gab es Gerüchte um Putsch- oder Anschlagspläne um den russischen Präsidenten. Das bewegt diesen nun wohl zu einem drastischen Ausbau seiner persönlichen Sicherheitsmaßnahmen: Wie die "Moscow Times" berichtet, seien die Ausgaben für "die Arbeit des Präsidenten" in den vergangenen Monaten regelrecht durch die Decke gegangen.

Die Zeitung beruft sich auf Angaben des russischen Finanzministeriums. Demnach habe Russland zwischen Januar und Mai schon 14,8 Milliarden Rubel (rund 170 Millionen Euro) für von Putin und sein Personal ausgegeben – das entspreche 77 Prozent des jährlichen Budgets und einem Anstieg von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Der "Moscow Times" zufolge gibt der Kreml damit das Jahresbudget für Putin sogar schneller aus als jenes für das Militär (34 Prozent).

In keinem anderen Bereich habe es nach Angaben des Finanzministeriums einen derart drastischen Anstieg der Ausgaben gegeben. Und weitere Erhöhungen seien geplant: Für 2024 sind 20 Milliarden Rubel (230 Millionen Euro) vorgesehen, ein Plus von weiteren 29 Prozent, für 2025 20,6 Milliarden Rubel (237 Millionen Euro).

Sollte Putins Wohnsitz zum Angriffsziel werden?

Grund soll vor allem der Ausbau der Sicherheitsmaßnahmen in Reaktion auf die Drohnenangriffe im Mai sein. Bereits Anfang Mai waren zwei Drohnen im Kreml abgestürzt. Am Dienstag kam es dann zu größeren Drohnenangriffen auf Moskau. Russland beschuldigte die Ukraine, Kiew dementiert eine Beteiligung – hier lesen Sie mehr dazu.

Die Drohnen sollen nur zehn Kilometer entfernt von Putins Wohnsitz Nowo-Ogarjowo angegriffen haben – wo sich dieser zu dem Zeitpunkt tatsächlich aufhielt. Die "Moscow Times" berichtete unter Berufung auf einen Insider, Sicherheitskräfte hätten den Präsidenten früh am Morgen aufwecken müssen, weil eine echte Bedrohung für seine Sicherheit bestanden hätte.

Putin soll Verhaftung im Ausland fürchten

Eine Recherche des unabhängigen russischen Mediums "Verstka" legt zudem die Vermutung nahe, dass Putin auch im Ausland um seine Sicherheit fürchtet – und daher Russland beziehungsweise russisch annektiertes Gebiet nicht mehr verlässt. Der Internationalen Strafgerichtshofs in Den Haag hatte Mitte März einen Haftbefehl gegen den russischen Präsidenten ausgesprochen. Seitdem habe Putin keine Auslandsreisen mehr unternommen. 123 Staaten sind vertraglich dazu verpflichtet, Haftbefehlen des Internationalen Strafgerichtshofs nachzukommen, darunter die gesamte EU.

Auch Indien müsste Putin verhaften, sollte er in das Land einreisen. Eigentlich hätte dort Anfang Juli der nächste Gipfel der Shanghaier Organisation für Zusammenarbeit stattfinden sollen. Nun wurde allerdings entschieden, diesen virtuell abzuhalten – bisher hat es das nur in der Corona-Pandemie schon einmal gegeben. Dass Putin nicht anreisen werde, "liegt natürlich an dem Haftbefehl", zitierte "Verstka" eine Quelle aus dem russischen Parlament. Der Präsident versuche, Risiken zu minimieren.

Mit Spannung wird allerdings auf den August geblickt: Dann sollen sich in Südafrika die Staatschefs der sogenannten Brics-Staaten treffen, zu denen neben dem Gastgeber Brasilien, China, Indien und Russland gehören. Sollte Putin anreisen, müsste er eigentlich festgenommen werden. Am Donnerstag erklärte die südafrikanische Außenministerin Naledi Pandor, Putin sei eingeladen worden, die Regierung prüfe derzeit ihre "rechtlichen Optionen".

Verwendete Quellen
  • verstka.media: "Путин перестал выезжать за границу после ордера Гаагского трибунала, это напрямую связано с трибуналом, говорят источники "Вёрстки" (Russisch)
  • moscowtimes.ru: "Бункер за 19 миллиардов. Расходы бюджета на содержание Путина увеличили до рекорда после налетов дронов" (Russisch)
  • moscowtimes.ru: "Путин едва не попал под атаку дронов в подмосковной резиденции "Ново-Огарево" (Russisch)
  • newsweek.com: "Putin's Spending on Personal Security Skyrockets as Russian Leader Digs In"
  • Mit Material der Nachrichtenagentur dpa
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