t-online - Nachrichten für Deutschland
t-online - Nachrichten für Deutschland
Such IconE-Mail IconMenü Icon



HomePolitikUkraine

Putins "Alligatoren" bereiten der Ukraine Probleme – sie schnappen aus der Luft


Putins Erfolgswaffe?
Der "Alligator" schnappt nach Leopard-Panzern

Von t-online, wan

Aktualisiert am 18.06.2023Lesedauer: 3 Min.
Player wird geladen
Abschuss deutscher Panzer: Video zeigt, wie hochgerüstete russische Kampfhubschrauber der Ukraine zusetzen. (Quelle: t-online)
Auf Facebook teilenAuf x.com teilenAuf Pinterest teilen
Auf WhatsApp teilen

Russland hat offenbar in einigen Frontbereichen in der Ukraine Vorteile in der Luft. Das liegt auch an einem bestimmten Kampfhubschrauber.

Ukrainische Versuche, an der südlichen Front vorzurücken, werden von einer bestimmten russischen Waffengattung zumindest erschwert: hochgerüsteten Kampfhubschraubern. Der britische Militär-Geheimdienst berichtet in seiner jüngsten Lageeinschätzung, dass 20 Hubschrauber zum russisch kontrollierten Flughafen von Berdjansk verlegt wurden – etwa 100 Kilometer von der Front entfernt. Luftaufnahmen sollen das untermauern.

"Im ständigen Wettbewerb zwischen Luftmaßnahmen und Gegenmaßnahmen ist es wahrscheinlich, dass Russland sich in der Südukraine vorübergehend einen Vorteil verschafft hat, insbesondere durch Kampfhubschrauber, die Raketen mit größerer Reichweite gegen Bodenziele einsetzen", so der Geheimdienst. Auch die ukrainische stellvertretenden Verteidigungsministerin Hanna Maliar hatte von einer "Luftüberlegenheit der russischen Truppen" im Süden gesprochen.

Russische Militärblogger, das berichtet das Online-Magazin "The War Zone", würden zunehmend Erfolge von Kampfhubschraubern melden. Offiziell unbestätigte Berichte sprechen von Dutzenden ukrainischen Fahrzeugen, die aus der Luft beschossen worden seien. So sollen gleich mehrere Panzer bei Saporischschja von den fliegenden Kampfmaschinen zerstört worden sein – darunter auch deutsche Leopard- und amerikanische Bradley-Panzer.

Kampfhubschrauber kann Raketen aus 10 Kilometer Entfernung abfeuern

In Online-Videos, die aus dem Kriegsgebiet stammen sollen, tauchen immer wieder Ka-52-Kampfhubschrauber des russischen Herstellers Kamov auf. Diese Fluggeräte gibt es in zwei Versionen, einmal als Einsitzer und einmal in der "Alligator"-Variante mit zwei Sitzen. Die Maschinen wurde Anfang der 80er-Jahre entwickelt und seitdem ständig verbessert.

Besonders augenfällig ist der Koaxialrotor – zwei übereinander liegende Hauptrotoren, die einen Heckrotor unnötig machen. Die Maschinen können bis zu 300 Kilometer pro Stunde zurücklegen und können in einem Radius von 460 Kilometern eingesetzt werden, heißt es auf der Militärfachseite Militaryfactory.

Die Hubschrauber sind mit einer Bordkanone ausgestattet, können aber auch unterschiedliche Typen von Raketen abschießen. Vor allem Panzerabwehrraketen vom Typ 9M120-1 Ataka-1 und 9A4172K Vikhr-1 kommen laut "The War Zone" zum Einsatz. Sie sind lasergesteuert und können bis zu zehn Kilometer weit fliegen. Laut Guy Plopsky, Autor von vielen Artikeln über die russische Luftwaffe, hätten die Ka-52-Hubschrauber einen Reichweitenvorteil gegenüber anderen russischen Modellen.

Die wunde Stelle des Ka-52

Dass diese jetzt im Süden der Ukraine an der Front eingesetzt werden, kann auch daran liegen, dass es hier offenbar weniger ukrainische Flugabwehr gibt. Die vorrückenden Einheiten sind dadurch weniger geschützt und ein leichtes Ziel für die schnellen Kampfhubschrauber. Die "Alligatoren" sollen auch nach den deutschen Leoparden nahe Saporischschja geschnappt haben.

"Derzeit scheinen viele Ziele, die die Ka-52 angreifen, Fahrzeuge zu sein, die sich in der Nähe oder vor den ukrainischen Linien befinden", sagte Plopsky gegenüber "War Zone". "In solchen Fällen verfügen die Ukrainer nicht über eine Luftverteidigung mit kurzer Reichweite dazwischen."

Eine wunde Stelle haben aber nach Angaben von Plopsky die Ka-52: Wenn Vikhr-Raketen abgeschossen werden, müsse der Hubschrauber fast eine halbe Minute in der Luft schweben, um das Ziel mit dem Laser für die Rakete zu markieren. In dieser Lage könnte er einfacher von radargestützten Luftabwehrraketen getroffen werden.

Empfohlener externer Inhalt
X
X

Wir benötigen Ihre Einwilligung, um den von unserer Redaktion eingebundenen X-Inhalt anzuzeigen. Sie können diesen (und damit auch alle weiteren X-Inhalte auf t-online.de) mit einem Klick anzeigen lassen und auch wieder deaktivieren.

Nach Einschätzung der Autoren des "War Zone"-Artikels werde durch die Hubschrauberattacken der Druck auf die Ukraine erhöht, mehr Luftverteidigungssysteme mit kurzer Reichweite einzusetzen. Nach ukrainischen Angaben hat man bei der Abwehr der Ka-52-Kampfhubschrauber aber durchaus auch Erfolge. So meldete die ukrainische Luftwaffe am Freitag den Abschuss eines Helikopters in Donezk. Unabhängig überprüfen ließen sich diese Angaben aber nicht.

Verwendete Quellen
  • twitter.com: Tweet des britischen Militärgeheimdienstes (@DefenceHQ)
  • Telegram: Kanal der ukrainischen Luftwaffe
  • thedrive.com: Ukraine’s Armor Appears To Have A Russian Attack Helicopter Problem (englisch)
  • militaryfactory.com: Kamov Ka-52 Alligator (englisch)
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...

ShoppingAnzeigen

Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...
Loading...



TelekomCo2 Neutrale Website