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Putins geheime Flotte: Griechen exportieren russisches Öl trotz Sanktionen


Es geht um Öl
Die geheime Flotte Putins

Von t-online, Seb

Aktualisiert am 05.08.2023Lesedauer: 2 Min.
imago images 0201991785Vergrößern des BildesEin Öltanker vor einem russischen Hafen (Archivbild): Griechische Unternehmen verschiffen noch immer russisches Öl. (Quelle: Dmitry Feoktistov/imago-images-bilder)
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Die EU ahndete den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine mit wirtschaftlichen Sanktionen. Ausgerechnet Reedereien eines Mitglieds schlagen daraus wohl eigenen Profit.

Als die russische Armee die Ukraine im Februar 2022 angriff, verabschiedete der Westen schnell erste Sanktionen gegen Russland. Viele Länder wollten nicht länger auf russische Gasexporte angewiesen sein, das Projekt Nord Stream 2 wurde auf Eis gelegt und Russland wurde vom Bankennetzwerk SWIFT ausgeschlossen. Auch viele westliche Firmen wollten ihre russischen Geschäftszweige vermindern oder gar ganz aufgeben.

Die Europäische Union stand dem Anschein nach geschlossen zusammen, als sie diese Sanktionen beschloss, die auch auf die eigenen Staaten Auswirkungen hatten – etwa die steigende Inflation. Nun wird durch einen Bericht des britischen Magazins "The New Statesman" jedoch bekannt, dass sich griechische Frachtunternehmen diese ökonomische Ausgrenzung Russlands zunutze machen.

So lukrativ ist das Geschäft mit russischem Öl

Der Hintergrund: Etwa drei Viertel des russischen Öls verlassen das Land über Tanker – auch von griechischen Reedereien. "Öl ist die mit Abstand größte Einnahmequelle des Landes", wird Robin Brooks, Experte des "Institue for International Finance", in dem Bericht zitiert. "Und die griechischen Schiffe sind der größte Transportanbieter für Russland. Nicht einmal die russischen Schiffe kommen da heran."

Griechische Unternehmen haben bereits vor dem Angriff auf die Ukraine eng mit Russland zusammengearbeitet. Früher waren die Griechen für etwa ein Drittel des Transports verantwortlich, jetzt jedoch ist es mehr als die Hälfte. Und das Geschäft brummt.

Wie die amerikanische Analytikerin Michelle Wiese Bockmann von "Lloyd's List Intelligence" berechnete, kostet der Transport von einem Barrel 7,67 US-Dollar. In diesem Preis ist eine "Sanktionskomponente" von 3,50 US-Dollar eingerechnet, die mehr eingenommen werden können. Eine volle Frachtladung beträgt etwa 700.000 Barrel, was somit einem finanziellen Plus von 2,45 Millionen US-Dollar (rund 2,22 Millionen Euro) entspricht.

"Russland ist von der westlichen Transportinfrastruktur abhängig"

"Russland ist von der westlichen Transportinfrastruktur abhängig, um den Krieg weiter finanzieren zu können", so Brooks. Denn ein Großteil der russischen Ökonomie ist das Geschäft mit Rohstoffen. Besonders der Ölexport sei wichtig.

Zuletzt verzeichnete Russland einen Aufwärtstrend, was seine Ölexporte anbelangt. Im Monatsbericht der in Paris ansässigen IEA konnte Russland im März im Durchschnitt 8,1 Millionen Barrel Öl pro Tag in andere Länder exportieren. Das entspricht einer Steigerung von etwa 600.000 Barrel täglich gegenüber Februar. Gleichzeitig ist dies der höchste Exportwert seit April 2022, also etwa anderthalb Monate nach dem Kriegsausbruch.

Verwendete Quellen
  • thenewstatesman.com: "Putin's secret navy" (englisch)
  • tagesschau.de: "Ölexporte auf höchstem Stand seit April 2020"
  • lloydslist.maritimeintelligence.informa.com: "Deep cuts to Greek tankers’ market share in Russian oil trades in July as oil price cap breached" (englisch)
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