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Ukraine I Ex-US-General rügt Deutschland und USA: "Das ist ein Versagen"


Gegenoffensive der Ukraine
Ex-US-General rügt Westen: "Das ist ein Versagen"

Von t-online, aj

Aktualisiert am 07.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Russische Artilleristen: Die kommende ukrainische Offensive könnte die russisch besetzte Krim abschneiden, sagt EX-US-General Ben Hodges.Vergrößern des BildesRussische Artilleristen: Der Westen sollte den Ukrainern Raketen liefern, sagt EX-US-General Ben Hodges. (Quelle: Stanislav Krasilnikov/imago-images-bilder)
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Die Gegenoffensive der Ukraine läuft schleppend an. Der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, nimmt auch Deutschland in die Verantwortung.

Der ehemalige Oberbefehlshaber der US-Armee in Europa, Ben Hodges, sieht die Gegenoffensive der Ukraine nicht als gescheitert an. Sie sei jedoch eindeutig langsamer vorangekommen als gewünscht, sagte Hodges im Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung".

Ein Grund dafür sei, dass der Westen den Ukrainern nicht die Waffen geliefert habe, die sie benötigten. Sie müssten nun ohne Luftstreitkräfte und ohne Kurzstrecken-Präzisionswaffen kämpfen. "Ohne diese würden wir niemals einen amerikanischen oder deutschen Soldaten in einen Kampf gegen solche Verteidigungsanlagen schicken", so der ehemalige General. Obwohl die ukrainischen Kommandeure auch Fehler bei ihrer Gegenoffensive gemacht hätten, seien die fehlenden Waffen von größerer Bedeutung gewesen.

"Das Problem besteht darin, dass der Westen unter Führung der USA und Deutschlands nie deutlich gemacht hat, dass unser Ziel ein Sieg der Ukraine ist", erklärte Hodges noch deutlicher gegenüber der Zeitung, als man ihn fragte, warum es im Süden des Landes noch nicht zu dem erwarteten Durchbruch gekommen sei. "Und weil wir uns nicht dazu verpflichtet haben, der Ukraine zum Sieg zu verhelfen, haben wir zu wenig Unterstützung geliefert."

Hodges fordert Lieferung von Kurzstreckenraketen

Hodges forderte Lieferungen von Kurzstreckenraketen, die etwa 300 Kilometer reichen. Damit könnten die Ukrainer Stützpunkte und logistische Knotenpunkte angreifen und die russische Schwarzmeerflotte so von der Krim vertreiben. Zudem plädierte er für Lieferungen von "Grey-Eagle-Drohnen", die 25 Stunden in der Luft kreisen und Hellfire-Raketen abschießen können sowie bodengestarteten Bomben mit kleinem Durchmesser, die höchst präzise seien und eine hohe Reichweite hätten.

Ex-US-General Hodges kritisiert auch Deutschland

Deutschland spielt laut Hodges als zweitwichtigster Unterstützer der Ukraine zwar eine bedeutende Rolle. Allerdings könnte die Bundesregierung seiner Meinung nach noch mehr tun. Deutschland verstecke sich beispielsweise bei der Lieferung von Kurzstreckenraketen hinter den USA. "Das ist das Resultat einer Regierung, die nicht willens oder in der Lage ist zu sagen, dass sie der Ukraine zum Sieg verhelfen will", so Hodges. Es läge in der Verantwortung jeder zivilen Regierung zu sagen, was das Ergebnis eines militärischen Engagements sein soll. Laut Hodges fallen dann alle Ausreden weg, um die notwendigen Waffen zu liefern.

Die Biden-Regierung ist dem General zufolge "übermäßig besorgt" über eine atomare Eskalation des Krieges. Etwa, falls sich abzeichne, dass Russland die Krim verliert. Zudem sei man in Washington möglicherweise besorgt darüber, was passiert, wenn Putin gestürzt werden würde. Präsident Biden habe zudem immer wieder betont, dass ihm der Zusammenhalt unter den Verbündeten wichtig sei. "All das führt dazu, dass er nicht klar benennt, was das Ziel ist. Das ist ein Versagen. Es ist ein großer Fehler, trotz all der guten Dinge, die diese Regierung getan hat".

Verwendete Quellen
  • faz.net: "General a.D. Ben Hodges: "Das ist ein Versagen"" (kostenpflichtig)
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