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Ukraine: Gericht nimmt ehemaligen Selenskyj-Förderer in Untersuchungshaft


Wegen Betrug und Geldwäsche
Gericht nimmt ehemaligen Selenskyj-Förderer in Untersuchungshaft

Von dpa, reuters
Aktualisiert am 02.09.2023Lesedauer: 2 Min.
Ihor Kolomojskyj im Gericht: Der Milliardär war im vergangenen Jahr ins Visier der Justiz geraten.Vergrößern des BildesIhor Kolomojskyj im Gericht: Der Milliardär war im vergangenen Jahr ins Visier der Justiz geraten. (Quelle: Vladyslav Musiienko/reuters)
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Ihor Kolomojskyj galt als Förderer von Wolodymyr Selenskyj – erst als Komiker, dann als Politiker. Nun sitzt der Oligarch auf der Anklagebank.

Gegen den ukrainischen Oligarchen Ihor Kolomojskyj hat ein Gericht in Kiew am Samstag unter anderem wegen des Verdachts des Betrugs Untersuchungshaft angeordnet. Der Richter setzte den Haftbefehl gegen den 60-Jährigen zunächst bis 31. Oktober in Kraft, wie die Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" aus dem Gerichtssaal berichtete. Zugleich wurde eine Kaution von knapp 510 Millionen Hrywnja (rund 12,7 Millionen Euro) angesetzt, bei deren Zahlung der Milliardär und frühere politische Förderer des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj wieder bis zur Gerichtsverhandlung auf freien Fuß käme.

Zuvor hatte der Geheimdienst SBU bei Telegram mitgeteilt, Kolomojskyj Ermittlungsergebnisse übergeben zu haben. Demnach werden dem Eigentümer einer Finanz- und Industrie-Unternehmensgruppe kriminelle Machenschaften vorgeworfen, darunter Betrug, die Legalisierung von unrechtmäßig erworbenem Eigentum und Geldwäsche. Der Geschäftsmann soll in den Jahren zwischen 2013 und 2020 mehr eine halbe Milliarde Hrywnja ins Ausland geschafft haben. Die Ermittlungen unter Aufsicht der Generalstaatsanwaltschaft liefen weiter, hieß es.

Ermittlungen schon seit vergangenem Jahr

Gegen Kolomojskyj wird bereits seit vorigem Jahr ermittelt. Im Zuge dessen wurden bei ihm auch Hausdurchsuchungen vorgenommen. Im November wurden Kolomojskyjs Beteiligungen an halbstaatlichen Erdöl- und Erdgasunternehmen wegen des Kriegs mit Russland beschlagnahmt.

Bereits im Februar war im Fall Kolomojskyj von einer "Unterschlagung von Erdölprodukten" im Wert von umgerechnet 930 Millionen Euro die Rede gewesen. Der Internetzeitung "Ukrajinska Prawda" zufolge äußerten sich am Samstag weder Kolomojskyj noch die Staatsanwaltschaft zu den Vorwürfen. Zu sehen war der Oligarch auf einem Video auf der Anklagebank.

Kolomojskyj gehört einer der einflussreichsten Fernsehsender der Ukraine. Selenskyj, der vor seiner Politikkarriere als Komiker erfolgreich war, war durch eine Sendung dort bekannt geworden. Später unterstützte Kolomojskyj den Wahlkampf Selenskyjs.

Selenskyj, der 2019 schließlich als Präsident gewählt wurde, hatte sich zuletzt immer mehr von Kolomojskyj distanziert und ihm Berichten zufolge auch die ukrainische Staatsbürgerschaft entzogen. Der Staatschef hatte ein entschlosseneres Vorgehen gegen die mächtigen ukrainischen Oligarchen angekündigt.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagenturen dpa, Reuters
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