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Ukraine | Hohe Radioaktivität in Mariupol? Streit um Ursache


Streit um "wahren Grund"
Ukraine: Gefährlich hohe Radioaktivität in Mariupol gemessen

Von t-online, bm, mam

30.11.2023Lesedauer: 2 Min.
Strand von Mariupol am Asowschen Meer (Archivbild): Unter den oberen Sandschichten sei radioaktiver Thoriumsand zum Vorschein gekommen. Wie es dazu kam, ist umstritten.Vergrößern des BildesStrand von Mariupol am Asowschen Meer (Archivbild): Unter den oberen Sandschichten sei radioaktiver Thoriumsand zum Vorschein gekommen. Wie es dazu kam, ist umstritten. (Quelle: Mikhail Tereshchenko/imago-images-bilder)
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In der ukrainischen Stadt Mariupol wurde offenbar eine gefährlich hohe Radioaktivität gemessen. Ukrainische Behörden beschuldigen Russland.

In der von Russland besetzten Stadt Mariupol am Asowschen Meer herrscht zurzeit offenbar eine ungewöhnlich hohe Radioaktivität. Die Strahlenwerte in der ukrainischen Stadt seien mit 4,04 Mikrosievert pro Stunde 15-mal so hoch wie der für Menschen verträgliche Wert von 0,3 Mikrosievert pro Stunde, schreibt das US-amerikanische Nachrichtenmagazin "Newsweek" unter Berufung auf ukrainische Behörden.

Zum Vergleich: Die in der Sperrzone von Tschernobyl ermittelte Radioaktivität liegt zwischen 0,06 Mikrosievert pro Stunde und etwa 100 Mikrosievert pro Stunde. In Deutschland liegt die Radioaktivität üblicherweise zwischen 0,06 und 0,2 Mikrosievert pro Stunde. Die Angaben der Ukraine lassen sich derzeit nicht unabhängig prüfen. Sollten sie jedoch zutreffen, könnten sie jedoch gesundheitliche Folgen für die Bevölkerung in Mariupol nach sich ziehen.

Russland spricht von radioaktivem Thoriumsand

Warum die Radioaktivität in der Region derzeit so hoch ist, ist unklar. Russischen sozialen Medien zufolge hätten schwere Stürme die oberen Sandschichten am Stadtstrand weggespült und so radioaktiven Thoriumsand freigelegt. Dieser Sand sei ein natürlicher Teil der dortigen Küste, erklärten die von Russland kontrollierten Behörden der Stadt. Das russische Verteidigungsministerium bestätigte die Angaben gegenüber "Newsweek".

Laut der Lobbyorganisation für Atomenergie "World Nuclear Association" sei Thorium ein natürlich vorkommendes silber-weißes Metall und leicht radioaktiv. Es finde sich in Felsen und im Erdreich und komme in Atomkraftwerken zum Einsatz.

Ukrainischer Berater: Raketen sind Grund für Strahlung

Petro Andriushchenko, der Berater des ukrainischen Exil-Bürgermeisters der Stadt, widerspricht der Darstellung Russlands jedoch. Ihm zufolge entspringe die hohe Radioaktivität den russischen Raketen- und Bombenangriffen auf die Stadt. "Der wahre Grund für den freigelegten Sand und das hohe Strahlenniveau ist nicht der Sturm, sondern die russische Besatzung". Er warf Russland vor, einen "Ökozid" in der Region zu begehen. Unabhängig bestätigen lassen sich die Angaben beider Seiten nicht.

Mariupol ist die erste ukrainische Großstadt, die im Krieg fiel. Die russische Armee kesselte die Stadt unter heftigem Widerstand der ukrainischen Armee ein, wodurch Mariupol zwar zu einem Symbol des ukrainischen Widerstands, aber auch schwer zerbombt wurde.

Verwendete Quellen
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