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Römisches Gold und Silber: Raubgräber findet "Barbarenschatz"


Römisches Gold und Silber
Raubgräber findet "Barbarenschatz"

Von dpa
18.02.2014Lesedauer: 2 Min.
Beim "Barbarenschatz" handelt es sich um geraubtes Gold und Silber aus der spätrömischen ZeitVergrößern des BildesBeim "Barbarenschatz" handelt es sich um geraubtes Gold und Silber aus der spätrömischen Zeit (Quelle: dpa-bilder)
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Archäologen sind begeistert: In der Südpfalz ist ein wertvoller antiker Schatz aus der Römerzeit mit Gold und Silber aufgetaucht.

Gleichzeitig sind die Forscher aber bestürzt: Denn wie heute bekannt gemacht wurde haben den laut Experten bundesweit einmaligen Schatz nicht sie, sondern ein Raubgräber bei einer illegalen Grabung in einem Wald bei Rülzheim vor einigen Tagen gefunden.

Gold und Silber aus der spätrömischen Zeit

Beim "Barbarenschatz" handelt es sich laut Landes-Archäologe Axel von Berg um Gold und Silber aus dem 5. Jahrhundert nach Christi.

Berg vermutet, dass der Schatz ursprünglich einem sehr hohen römischen Beamten gehört haben könnte und die politische Autorität einer hohen Persönlichkeit widerspiegeln sollte.

Die Germanen fielen im 5. Jahrhundert in das Römische Reich, das sich bereits in der Auflösung befand, ein und raubten das Hab und Gut der Römer. Diese nannten die plündernden Horden "Barbaren".

Der nun gefundene Schatz, so Berg weiter, sei vermutlich von den Räubern selbst auf dem Rückweg von ihrem Beutezug neben einer ehemaligen Römerstraße in nur einem halben Meter Tiefe hastig vergraben worden. Ein Grund dafür könnten eine plötzlich auftauchende römische Patrouillen oder andere Raubhorden gewesen sein. "Dann konnte er wohl nicht mehr geborgen werden. Die römischen Straßen waren gefährlich."

Archäologen planen Ausstellung

Die Archäologen präsentieren in Mainz nun Teile des Schatzes: goldene Schmuckstücke eines zeremoniellen Gewands, einen Silberteller, eine Silberschale und Silberstatuetten sowie Reste eines vergoldeten und versilberten Klappstuhls. Der Wert wird auf weit mehr als eine Millionen Euro geschätzt.

Die Fundstücke sollen nun fachmännisch restauriert und dann der interessierten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden. Die rheinland-pfälzische Landes-Kulturministerin Doris Ahnen (SPD) kündigte an: "Wir werden die Funde bald in Mainz und in Speyer in einer Ausstellung präsentieren."

Teil des Nibelungenschatz?

Die Frage, ob es sich bei der Rülzheimer Fundsache womöglich sogar um einen Teil des sagenhaften Nibelungenschatzes handeln könnte, amüsiert Berg: "Das steht ja leider nicht dran“. Das „Problem Nibelungenschatz“ sei sehr vielschichtig und es gebe durchaus Aspekte des Rülzheimer Fundes, die in diese Richtung deuteten. Doch mit Sicherheit sei das nicht zu sagen.

Gegen Raubgräber wird ermittelt

Die Landesarchäologie wollte allerdings nicht mitteilen, wie sie an die Fundstücke gelangte. Der Leiter der Außenstelle der "Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz" in Speyer, Ulrich Himmelmann, sagte nur: "Der Raubgräber hat sie selbst übergeben - allerdings unter dem Druck der Ermittlungen." Gegen den Mann werde bereits wegen mehrerer ähnlicher Delikte durch die Staatsanwaltschaft Frankenthal ermittelt.

Welchen Straftatbestand man ihm vorwirft wurde nicht mitgeteilt. Die Suche mit einem Metalldetektor ist in Rheinland-Pfalz eine Ordnungswidrigkeit, die Entnahme archäologischer Funde ein Eigentumsdelikt, deren unterlassenes Melden eine Unterschlagung und ein Verkauf Hehlerei.

Fest steht bisher nur: Der Fundort sei bei den unsachgemäßen Grabungen zerstört worden. Außerdem könnte es sein, so Berg, "dass der Schatzsucher bereits einen Teil seines Fundes verkauft hat".

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