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Loch Ness: Nordsee-Gezeiten lassen schottischen See schwappen


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Gewicht der Nordsee lässt Loch Ness schwappen

Von spiegel-online
Aktualisiert am 03.01.2012Lesedauer: 2 Min.
Loch Ness: Rätsel im SeeVergrößern des BildesLoch Ness: Rätsel im See (Quelle: imago-images-bilder)
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Der schottische Loch Ness schwappt im Gleichschritt mit den Nordsee-Gezeiten, obwohl das Meer gar nicht in den See fließt. Geoforscher präsentieren nun eine erstaunliche Erklärung für das Phänomen.

Das Ungeheuer von Loch Ness ist weltbekannt, obwohl es noch nie gesichtet wurde. Und der See in Schottland nahe der Nordseeküste hält weitere Mysterien bereit. Alle 32 Minuten schwappt eine kleine Welle, eine sogenannte Seiche, an die Ufer. Der Wasserstand ändert sich außerdem in einem Rhythmus von zwei Tagen. Und der See schwappt zudem im Gleichschritt mit den Meeresgezeiten hin und her - obwohl das Nordseewasser gar nicht in den See fließt.

Rekelt sich doch das Ungeheuer im Wasser, wie Spaßvögel meinen? Oder wie sind die Pegeländerungen zu erklären?

Für die Schwankungen des Wassers im Rhythmus der Nordsee-Tide haben Geoforscher nun eine Erklärung gefunden. Die Last des Meeres lasse den Boden Schottlands im Takt von Ebbe und Flut wippen - und damit auch den Seegrund von Loch Ness. Dadurch werde der See wie die Blase in einer Wasserwage zum Schwappen gebracht, schreiben Wissenschaftler um David Pugh vom National Oceanography Centre in Liverpool im Fachmagazin "Journal Of Geophysical Research".

Erster Beweis

Die Forscher haben neue Daten von Drucksensoren ausgewertet, die Messungen in unerreichter Genauigkeit zuließen: Die Geräte stehen am Boden des Sees, sie zeichnen Schwankungen der Wasserhöhe auf - bis auf einen zehntel Millimeter genau.

Diese Messungen ergaben, dass der Seepegel im Rhythmus der Nordsee-Gezeiten um anderthalb Millimeter schwankt: Wenn die Flut anrollt, erhöht das Meer die Last auf den Untergrund, der Boden sinkt ein - und die küstennahen Pegel am Ostufer des Loch Ness steigen. Zieht sich die Nordsee bei Ebbe zurück, kippt der Boden zurück, so dass das Seewasser zurück schwappt. Nun steigen die Pegel auf der anderen Seite von Loch Ness.

Der Effekt sei erstmals an einem europäischen See nachgewiesen worden, schreiben David Pugh und seine Kollegen. Aufgrund der belastenden Wirkung des Meeres auf den Untergrund, sprechen Wissenschaftler dabei von "Ocean Loading". Für den Fangano-See in Feuerland meinten Forscher den Fernwirkungseffekt bereits nachgewiesen zu haben; das Ergebnis ist aber umstritten. Doch auch im Loch Ness bleiben noch genügend Rätsel.

boj

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