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Experten fordern Klon-Regeln: Nach dem Affen nun der Mensch?


Experten fordern Klon-Regeln
Nach dem Affen nun der Mensch?

dpa, ap, as

25.01.2018Lesedauer: 2 Min.
Geklonte Affen Hua Hua und Zhong Zhong: Debatte über Klonen am Menschen.Vergrößern des BildesGeklonte Affen Hua Hua und Zhong Zhong: Debatte über Klonen am Menschen. (Quelle: Qiang Sun/Mu-ming Poo/dpa-bilder)
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Erstmals ist es Wissenschaftlern gelungen, Affen zu klonen. Nun wachsen die Sorgen, das Verfahren könne demnächst auch am Menschen angewendet werden.

Nach dem erfolgreichen Klonen von zwei Affen in China wächst weltweit die Sorge um eine Anwendung der Methode bei Menschen. "Biologisch gesehen ist das neue Verfahren schon ein Schritt hin zum Menschen", erklärte Rüdiger Behr vom Deutschen Primatenzentrum (DPZ) in Göttingen. "Um es aber klar zu sagen, das Klonen von Menschen und allein der Versuch dessen sind in Deutschland verboten, und es wird auch global gesehen meiner Einschätzung nach überwiegend sehr kritisch gesehen."

Dennoch plädieren Experten für eine Diskussion und neue Regeln zum Umgang mit derartigen Erbgut-Versuchen. Die Affen "Zhong Zhong" und "Hua Hua" sind die ersten erfolgreichen Klone nach der „Dolly“-Methode, dem vor 22 Jahren geklonten Schaf.

"Näher am Menschen als je zuvor"

"Genau wie Dolly werden aber auch diese Affen kein vollständig gesundes Erbgut haben, so dass eine kritische Diskussion über eine Anwendung beim Menschen sicherlich eher befeuert als beruhigt wird", sagte Stefan Schlatt, Direktor des Centrums für Reproduktionsmedizin und Andrologie am Universitätsklinikum Münster. Trotzdem werfen die geklonten Fragen auf, inwiefern dies auch mit dem Menschen möglich ist. „Wir sind näher an Menschen als je zuvor“, zitiert die „New York Times“ den Experten Leonard Zon vom Boston Children's Hospital.

In China wurde der Durchbruch am Donnerstag zwar begrüßt, der Experte Wang Yue von der Universität Peking forderte aber, die gesetzlichen Vorschriften an die neuen Möglichkeiten anzupassen. Missbrauch müsse verhindert werden. "Das Parlament muss ein Gesetz und betreffende Regeln entwerfen, um den Anforderungen der Zeit zu entsprechen", schrieb der Experte in der Tageszeitung "China Daily". "Technologie ist neutral, aber wir brauchen ein spezifisches Gesetz, um zu verhindern, dass Interessengruppen die Technologie missbrauchen."

Vatikan fordert Debatte

Ähnlich wird auch aus dem Vatikan eine Debatte über Bioethik gefordert. Ziel des wissenschaftlichen Fortschritts müsse es sein, dem menschlichen Leben den Vorrang zu geben, sagte das oberste auf Bioethik fokussierte Mitglied des Vatikans. Der Klonerfolg bei Affen könne es möglich machen, dass geklonte Tiere für medizinische Experimente kreiert werden. Paglia sagte, dass viele Tierleben geopfert worden seien, um den Meilenstein zu erreichen. "Wir müssen immer über die Auswirkung unseres Eingriffs in das Ökosystem nachdenken und die Risiken abwägen", sagte der Erzbischof.

Der Ko-Autor des Artikels, Pu Muming von Chinas Akademie der Wissenschaften, betonte, der Zweck der Forschung sei nicht, Menschen zu klonen. Mit dem Durchbruch würden aber "die technischen Hürden für das Klonen von Menschen ausgeräumt", zitierte ihn die Website der Zeitung "Zhongguo Qingnianbao". Doch hätten die Wissenschaftler nicht vor, das Klonen von Menschen zu erforschern. "Es gibt keine Pläne für das Klonen von Menschen", so Muming.

Quelle:
- dpa
- AFP

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