Baldachinspinnen: Besonders große Spinnenart

Die Familie der Baldachinspinnen ist groß: In Europa leben über 400 Arten. Zu den mit Abstand häufigsten und größten Baldachinspinnen in Deutschland gehört die gemeine Baldachinspinne. Ihre Netze sind vor allem früh morgens im Herbst gut zu erkennen.

Männchen und Weibchen etwa gleich groß

Während bei anderen Spinnenarten in der Regel das Weibchen deutlich größer als das Männchen ist, erreichen beide Geschlechter der Baldachinspinnen etwa sechs bis sieben Millimeter Körperlänge, wie das Umweltmagazin "natur-lexikon.com" beschreibt. Trotz gleicher Größe sind die Weibchen kräftiger gebaut.

Der Vorderkörper sowie die Beine der Baldachinspinnen weisen einen braun-gelblichen Grundton auf. Auf dem Vorderleib zeichnet sich eine kleine, dunkle und nach vorne offene Gabel ab, die nach hinten in einem breiten Band endet. Auf dem hell gefärbten Hinterleib des Weibchens ist ein gezacktes Muster zu erkennen, welches bei den Männchen kaum auffällt. Dank ihrer Färbung ist die Baldachinspinne optimal getarnt.

Netze der Baldachinspinnen: Komplex und großflächig

Wer im Herbst durch Wald und Wiesen streift, wird sie in zahlreicher Form entdecken: Die miteinander verbundenen Netze der Baldachinspinnen bilden häufig ganze Teppiche aus Spinnweben. Sie bestehen aus mehreren, unstrukturierten Ebenen, in denen sich die Baldachinspinne vor Feinden versteckt. In der Regel hängt sie mit dem dunkel gefärbten Bauch nach oben in dem parallel zum Boden gespannten, baldachinartigen Netzkonstrukt und nimmt die Sonnenwärme auf. Von oben betrachtet, ist sie vor dem dunklen Waldboden kaum zu erkennen.

Verfängt sich ein Insekt im Netz, zieht es die Spinne durch die Netzschichten nach unten, fesselt es mit Leimfäden, saugt es aus und repariert erst im Anschluss an die Mahlzeit die kaputte Stelle im Baldachin. Freiwillig würde die Spinne ihr stabiles Netz nie verlassen: Weil ihr Körper viel zu schwer für ihre Beine ist, kann sie sich auf dem Boden oder auf Pflanzen nur schwer fortbewegen.