Nachtlinsen: Augenkorrektur im Schlaf

Mithilfe von Nachtlinsen können Sie Fehlsichtigkeit im Schlaf korrigieren. Bereits nach wenigen Tagen können Sie besser sehen - und zwar ganz ohne Sehhilfe. Allerdings ist nicht jede Fehlsichtigkeit korrigierbar und auch die verbesserte Sehkraft ist nicht von langer Dauer.

Besser sehen dank Speziallinsen

Nachtlinsen sind spezielle Kontaktlinsen, die die Hornhaut über Nacht in eine neue Form bringen und dadurch Fehlsichtigkeit korrigieren können. Die formstabilen Linsen werden je nach Sehfehler an die Bedürfnisse des Trägers angepasst und können bereits nach wenigen Nächten bewirken, dass er besser sieht. Die Linse formt die Hornhaut nämlich über Nacht und eine Sehhilfe zur Korrektur ist am nächsten Tag nicht notwendig, erklärt der Augenoptiker und Nachtlinsen-Spezialist Bernd Knippscher auf seiner Internetseite.

Dauer des korrigierten Seh-Effekts begrenzt

Da die Gefahren eines operativen Eingriffs bei der Behandlung mit Nachtlinsen wegfallen, sind diese eine gute Alternative zu Laser-Behandlungen der Augen, um besser sehen zu können. Durch die schonende Wirkungsweise besteht beim Tragen der Nachtlinsen sogar ein geringeres Risiko für Verletzungen als beim Tragen einer Brille.

Die Orthokeratologie, auf der das Verfahren basiert, gilt als sicheres Korrektions-Verfahren für Kurzsichtige. Allerdings ist die Wirkungsdauer des korrigierten Effekts nicht ganz eindeutig. "Vom Tagesbeginn bis zum Ende einer langen Nacht in der Disco wird er in den meisten Fällen deutlich nachlassen, weil die Hornhaut allmählich in ihre ursprüngliche Form zurückfindet" so der Berufsverband der Augenärzte Deutschlands (BVA).

Andere Experten nennen hier konkrete Zahlen. Die verbesserte Sehkraft soll etwa zwischen 24 und 36 Stunden anhalten, so der Kontaktlinsenspezialist Raymond E. Wälti in einem Bericht der "Berner Zeitung".

Für wen sind Nachtlinsen geeignet?

Nicht nur die Dauer des besseren Seh-Effekts ist begrenzt, sondern auch der Kreis der möglichen Träger. So können mit den Nachtlinsen nur leichte Formen der Kurzsichtigkeit bis zu einem Wert von minus sechs Dioptrien behandelt werden. Liegt eine geringe oder mittlere Hornhautverkrümmung von bis zu 1,5 Dioptrien vor, kann der Einsatz der Nachtlinsen ebenfalls helfen. Für die Korrektur einer größeren Kurzsichtigkeit und generell bei Weitsichtigkeit, Alterssichtigkeit sowie optischen Abbildungsfehlern wie Astigmatismus sind die Linsen laut BVA jedoch nicht geeignet.

Bei einigen Krankheiten oder krankhaften Veränderungen der Hornhaut wie beispielsweise bei einem Keratokonus (kegelförmige Vorwölbung der Hornhaut) dürfen Sie sie außerdem auf gar keinen Fall einsetzen. Sprechen Sie sich am besten mit Ihrem Augenarzt ab, ob diese Behandlungsweise wirklich für Sie infrage kommt.

Halten Sie sich an die Tragedauer

Damit Nachtlinsen den gewünschten Effekt erzielen können, ist eine präzise Anpassung der Linsen besonders wichtig. Eine umfassende Vermessung der Augen und eine Anamnese (persönliche Krankheitsvorgeschichte) müssen deshalb einer Behandlung mit Nachtlinsen unbedingt vorausgehen. Damit die Korrektur lange genug anhält, müssen Sie die Linsen über einen gewissen Zeitraum hinweg tragen.

Beachten Sie auch, dass anfangs eine Eingewöhnungszeit vonnöten sein kann, ehe Sie ohne Sehhilfe besser sehen können. Während der Augenkorrektur sollten regelmäßige Kontrollen durch einen Augenarzt erfolgen und die Linsen sollten Sie über den gesamten vom Arzt veranschlagten Zeitraum tragen.