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Berlin: Haus soll zu einem Drittel abgerissen werden


Streit um Bebauungsplan
Mann muss Haus abreißen – zu einem Drittel

Von t-online, ChD

Aktualisiert am 01.09.2022Lesedauer: 2 Min.
Kanal in der Siedlung Neu-Venedig (Symbolbild): Hier steht das Wochenendhäuschen, dem nun der Abriss droht.Vergrößern des BildesKanal in der Siedlung Neu-Venedig (Symbolbild): Hier steht das Wochenendhäuschen, dem nun der Abriss droht. (Quelle: Emmanuele Contini/imago-images-bilder)
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Weil ein Berliner sein Haus wissentlich zu groß gebaut hat, steht jetzt ein Bagger vor seiner Tür. Es droht der Abriss, provoziert durch einen behördlichen Verstoß.

Bernd Landgraf, 70 Jahre alt, besitzt ein Wochenendhaus in Neu-Venedig, Köpenick. Mit 90 Quadratmetern ist es ein Drittel größer als das, was nach Angaben des Bezirksamts erlaubt wäre. Dass sein Haus zu groß ist, weiß Landgraf auch, er hatte sich bewusst über die Vorgaben hinweggesetzt. "Wir wissen, dass das falsch war. Aber viele andere Häuser sind eben auch viel größer als erlaubt" sagte er der "B.Z.".

Seinen Trotz muss er nun bezahlen, wie die Zeitung berichtet: Einem Nachbarn fiel bereits 2011 die Größe des Bauwerks und er meldete den Verstoß beim Bezirk Treptow-Köpenick. Allerdings zog sich der Rechtsstreit, bis schließlich das Bezirksamt entschied, dass ein Drittel von Bernd Landgrafs Haus im Finkenweg 349 verschwinden muss. Das entspräche der Größe des Wintergartens.

Berlin: 27.000 Euro Kosten für 30 Quadratmeter zu viel

Mit dem Abriss eines Drittels der Wohnfläche geht aber noch ein weiteres Problem einher: Die Statik des Wochenendhauses würde gefährdet, wenn die Bodenplatte, wenn auch nur teilweise, abgerissen würde.

Auch ist der Rückbau für das Ehepaar Landgraf eine kostspielige Angelegenheit, an den Bezirk mussten bereits 19.500 Euro gezahlt werden. Obendrauf kommen 7.500 Euro Bußgeld wegen Verstoßes gegen den Bebauungsplan.

Ein folgenreicher Abriss

Am Dienstagmorgen um sieben Uhr rückte der Bagger an. Reibungslos konnte das Unterfangen jedoch nicht starten, denn knapp 30 Demonstrierende verhinderten den Abriss – zumindest vorerst. Grund dafür ist ihre Angst, dass durch diesen Präzedenzfall weitere Verstoßmeldungen folgen und auch sie bald ihre Häuser verkleinern müssen.

Tatsächlich könnte es bald zu weiteren Abrissen in Neu-Venedig kommen: Oliver Igel (SPD), der Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, kündigte im RBB an, dass das Gericht dem Bezirksamt recht gegeben habe, und sie "nach diesem Fall in Zukunft auch in ähnlichen Fällen rechtskonform vorgehen" werden.

Verwendete Quellen
  • bz-berlin.de: "Behörden-Irrsinn in Köpenick: Berliner soll ein Drittel seines Hauses abreißen"
  • rbb24.de: "Abriss in Neu-Venedig"
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