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Neu in Berlin: Mit Drug-Checking können Menschen ihre Drogen testen lassen


Sicherer Koks-, Heroin- und Speedkonsum
Drug-Checking geht an drei Berliner Orten an den Start

Von dpa
Aktualisiert am 06.06.2023Lesedauer: 2 Min.
MDMA Tabletten (Symbolbild): Neben Wien und Zürich können ab jetzt auch in Berlin Drogen auf ihre Inhaltsstoffe getestet werden.Vergrößern des BildesMDMA Tabletten (Symbolbild): Neben Wien und Zürich können ab jetzt auch in Berlin Drogen auf ihre Inhaltsstoffe getestet werden. (Quelle: IMAGO/JONAS ROOSENS)
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Wenn schon Drogen, dann zumindest sichere – mit dieser Devise startet in Berlin an drei Stellen das offizielle Drug-Checking. Andere Städte ziehen vor.

Kostenlose und anonyme Analysen von Drogen sind in Berlin ab sofort möglich. Mit dem sogenannten Drug-Checking wird nach jahrelangen Diskussionen und Vorbereitungen ein Plan von SPD, Linken und Grünen aus dem Koalitionsvertrag von 2016 umgesetzt. Das teilte die Senatsgesundheitsverwaltung am Dienstag mit.

Das Angebot richtet sich an Erwachsene, die Drogen nehmen. Kinder und Jugendliche dürfen das Angebot nicht nutzen, ebenso wenig professionelle Verkäufer, heißt es auf der Internetseite "drugcheckig.berlin". Erhofft ist eine Suchtprävention bzw. "Schadensminimierung bei Drogenkonsum". Die Konsumenten sollen so vor erhöhten Risiken beim Drogenkonsum bewahrt werden.

Drugchecking bei drei Beratungsstellen möglich

Chemische Drogen wie Kokain, Heroin, Ecstasy und das Aufputschmittel Speed werden in einem neutralen Labor auf ihre Bestandteile untersucht. Getestet werden auch sogenannte neue psychoaktive Substanzen (NpS), in der Szene auch "Badesalze" genannt. Nicht untersucht werden pflanzliche Drogen wie Cannabis, Medikamente, Anabolika oder Potenzmittel.

Süchtige und andere Konsumenten können Proben ihrer Käufe in "Drugchecking"-Sprechstunden bei drei Beratungsstellen abgeben: den Suchtberatungs-Initiativen Fixpunkt und Vista sowie der Schwulenberatung. Vor der Abgabe der Droge gibt es eine Beratung.

Zuständig für die Analyse ist das Landesinstitut für gerichtliche und soziale Medizin (GerMed). Im Labor sollen schädliche und giftige Zusatzstoffe entdeckt werden, die oft von Herstellern oder Verkäufern der Drogen beigefügt werden, um so größere Mengen verkaufen zu können und mehr Geld einzunehmen.

Nach drei Tagen bis maximal einer Woche sollen die Ergebnisse vorliegen. Die Konsumenten erhalten einen Code, mit dem sie das Resultat persönlich oder am Telefon abfragen können.

Polizei darf Strafverfolgung an Teststellen nicht aufnehmen

Bei den jahrelangen Vorbereitungen wurden Staatsanwaltschaft und Polizei durch eine Kooperationsvereinbarung mit dem Senat einbezogen. Daher wird es keine Strafverfolgung an den Beratungs- und Teststellen geben, obwohl bekannt ist, dass dort Menschen unterwegs sind, die verbotene Drogen besitzen und dabei haben.

In Wien und Zürich gibt es gute Erfahrungen mit ähnlichen Projekten. Kritiker in Deutschland bewerteten das Projekt als Anreiz für weiteren Drogenkonsum. Berlins Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) teilte mit, die "analysegestützte Beratung" biete die Chance, die bislang schwer zu erreichenden Konsumenten für die Risiken des Drogenkonsums zu sensibilisieren.

Überdosierungen und Vergiftungen könnten vermieden und neue Trends erkannt werden. Es gehe nicht um eine Erleichterung des Drogenkonsums. Laut einem früheren Bericht des rbb soll das Projekt rund 200.000 Euro pro Jahr kosten.

Verwendete Quellen
  • Nachrichtenagentur dpa
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