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Mieten in Berlin explodieren: Rekordanstieg – drohen Zustände wie in Paris?


Wohnungsmarkt
Rekordmieten in Berlin – Gefahren drohen

Von t-online, ksi

10.08.2023Lesedauer: 2 Min.
Berlin: Vor einem Mietshaus steht der Fernsehturm. Nirgendwo sonst in Deutschland steigen die Wohnpreise so stark wie in der Hauptstadt.Vergrößern des BildesBerlin (Archivbild): Nirgendwo sonst in Deutschland steigen die Wohnpreise so stark wie in der Hauptstadt. (Quelle: Christophe Gateau/dpa)
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Die Aussichten für den Berliner Wohnungsmarkt bleiben düster. Nirgendwo in Deutschland sind die Mieten so stark gestiegen wie in der Hauptstadt.

Die Mietpreise in Berlin explodieren, klagen Mieter und Wohnungssuchende in der Hauptstadt. Zahlen, die der Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) am Donnerstag veröffentlichte, untermauern diesen Eindruck: Demnach kletterten die Mieten in der Hauptstadt im zweiten Quartal im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um satte 9,5 Prozent – der höchste Anstieg unter den sieben deutschen Metropolen. Im Bundesdurchschnitt lag das Plus bei 6,2 Prozent.

Berlin nimmt auf dem deutschen Wohnungsmarkt eine Sonderstellung ein. Während in anderen deutschen Städten die Mieten sinken, gilt die Hauptstadt unter Immobilienexperten, was die Angebotsmieten betrifft, bereits als zweitteuerste Stadt Deutschlands. "In Berlin werden schon seit Jahren zu wenige Wohnungen gebaut gemessen am Zuzug", sagt vdp-Hauptgeschäftsführer Jens Tolckmitt. In Berlin wohnen nur etwa ein Fünftel der Menschen in Eigentum – Berlin gilt als Hauptstadt der Mieter. Umso stärker schlägt der rasante Mietanstieg durch.

Bevölkerung wächst durch hohe Zuwanderung

Ein Grund für die explodierenden Mieten ist die starke Zuwanderung. Wie das Demografieportal berichtet, lebten Ende 2022 in Berlin 3.850.809 Menschen. Damit hat die Einwohnerzahl einen neuen Höchststand erreicht. Seit dem Krieg Russlands in der Ukraine sind laut Sozial- und Integrationssenatorin Katja Kipping zudem rund 60.000 ukrainische Flüchtlinge nach Berlin gekommen.

Doch welche Folgen könnten die rasant steigenden Mieten haben? "Berlin hat das Glück, bisher eine sozial gemischte Stadt zu sein", betont Ulrike Hamann, Geschäftsführerin des Berliner Mietervereins. Nun sehen Beobachter die soziale Durchmischung der Stadt gefährdet. Sie sorge aber dafür, dass Berlin ein alternatives Image habe und dafür international geschätzt werde.

Regulierungsversuche der Politik gegen hohe Mieten

Dass der Wohnungsmarkt so schwer zu regulieren sei, liege auch daran, dass Berlin in den 2000er Jahren aufgrund der hohen Verschuldung einen großen Teil der landeseigenen Wohnungen verkauft habe. "Heute sind durch den Aufkauf dieser Bestände die großen börsennotierten Unternehmen Vonovia/Deutsche Wohnen und andere auf dem Berliner Wohnungsmarkt aktiv und die Stadt hat einen relativ eingeschränkt lenkbaren gemeinwohlorientierten Sektor", kritisiert Hamann vom Mieterverein. Hier lesen Sie mehr zur Enteignung großer Wohnungsunternehmen in Berlin.

Hamann fordert die Regierung zum Handeln auf. "Wenn hier nicht sichtbar gegengesteuert wird und neben der Regulierung der Mieten massiv in einen gemeinwohlorientierten Sektor investiert wird, wo dauerhaft preiswerter Wohnraum erhalten bleibt, können wir in den nächsten Jahrzehnten vermutlich mit ebenso starken Segregationstendenzen rechnen wie in Paris oder London."

Verwendete Quellen
  • Mit Material der Deutschen Presse-Agentur
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