CDU: Friedrich Merz findet deutliche Worte für Kreuzberg in Berlin

Bei seiner Rede auf einem bayerischen Jahrmarkt sprach Friedrich Merz auch über einen Berliner Stadtteil. Der CDU-Chef fand deutliche Worte für Kreuzberg.

Der Jahrmarkt Gillamoos in Niederbayern diente auch dieses Jahr wieder als Bühne für die Bundes- und Landespolitik von CDU und CSU. In den Hauptrollen: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), sein Vize Hubert Aiwanger (Freie Wähler) sowie CDU-Chef Friedrich Merz, der mit einem Vergleich zwischen Berlin-Kreuzberg und dem Fest der Hallertau für Aufsehen sorgte.

"Ich will es noch mal wiederholen, was ich am Anfang gesagt habe: Nicht Kreuzberg ist Deutschland, Gillamoos ist Deutschland", sagte Merz während seiner Rede in Abensberg. Der Stadtteil von Berlin ist vor allem für seine Diversität bekannt. Viele Menschen mit Migrationshintergrund wohnen dort. Der Bezirk Friedrichshain-Kreuzberg hat mit Clara Herrmann eine Grüne-Bezirksbürgermeisterin.

In einem Interview mit dem "Tagesspiegel" reagierte Herrmann auf die Kritik von Merz. "Auch im Sauerland sind mehr Leute mit dem Fahrrad unterwegs als mit dem Privatjet", sagte die Politikerin. Herrmann spielte damit darauf an, dass der CDU-Chef mit einer Propellermaschine zur Hochzeit von Christian Lindner angereist war. Lesen Sie hier mehr dazu.

Der Gillamoos ist ein Jahrmarkt mit Volksfestbetrieb, der immer Anfang September stattfindet. Die Veranstaltung im Landkreis Kelheim hat eine mehr als 700-jährige Tradition und ist gerade für die politischen Reden am letzten Festtag überregional bekannt.

Kurz vorher ließ es sich Merz nicht nehmen, eine Bitte an die Medien zu richten: "Überlegen Sie sich gut, welche Verantwortung Sie in Deutschland haben. Man kann von den Medien schon beanspruchen, dass sie ein Spiegelbild dieser Gesellschaft sind, dass sie wenigstens zulassen, dass ein breites Meinungsspektrum zum Ausdruck kommt."

Gillamoos: Friedrich Merz lobt Markus Söder

Auch am Montag ging es vor allem um die Flugblatt-Affäre. Allerdings ging Aiwanger selbst bei seiner Rede gar nicht auf das Thema ein. Wenige Wochen vor der bayerischen Landtagswahl am 8. Oktober attackierte er vor allem die Ampel-Parteien in Berlin.

Merz lobte derweil Söder für die Aufarbeitung der Affäre. Dieser habe in den vergangenen Tagen eine verdammt schwierige Aufgabe gehabt, und die habe er bravourös gelöst. Söder hatte am Vortag seine Entscheidung mitgeteilt, Aiwanger am Ende trotz der Vorwürfe rund und ein antisemitisches Flugblatt aus Schulzeiten im Amt zu belassen.