Berlin: Klimakleber der "Letzten Generation" werden von Rentner attackiert

Bei einer Protestaktion der "Letzten Generation" in Berlin hat ein Mann eine Gruppe von fünf Klimaaktivisten angepöbelt. Es fielen auch verächtliche Ausdrücke.

Am Donnerstagmorgen gegen 8 Uhr haben fünf Aktivisten der "Letzten Generation" die Torstraße auf Höhe der Schönhauser Allee in Richtung Rosenthaler Platz blockiert. Zwei von ihnen klebten sich am Asphalt der Straße fest. Die Aktivisten hatten Transparente dabei, mit denen sie auf die globale Klimaerwärmung hinwiesen. In Gesprächen mit Pressevertretern und der Polizei machten sie wiederholt deutlich, dass sie den Ausstieg aus den fossilen Energien fordern. Das berichtet ein t-online-Reporter, der am Morgen vor Ort war.

Als die Polizei die Klimaaktivisten bereits von der Fahrbahn gelöst und auf den Gehweg bugsiert hatte, kam ein älterer Herr mit roter Fleecejacke und Gehstock an den fünf Aktivisten vorbei. Der Autoverkehr rollte zu diesem Zeitpunkt bereits wieder. Die Polizei bewachte lediglich noch die vier Frauen und ihren männlichen Mitaktivisten. Offenbar mussten die Einsatzkräfte noch routinemäßig Protokolle ihres Einsatzes anfertigen.

Der Passant, der bis dahin nichts mit dem Protest zu tun gehabt hatte, pöbelte die Gruppe Klimaschützer unvermittelt an, forderte diese auf, arbeiten zu gehen. Daraufhin nannte er das Quintett "Faulpelze". Auch das Wort "Quatschkopf" fiel. In Richtung der Polizistinnen und Polizisten sagte er: "Sie müssen sich hier mit dem Gelumpe herumplagen."

Senior echauffiert sich über lackierte Fingernägel eines männlichen Klimaaktivisten

Ein Polizist forderte den ungehaltenen Mann in aller Ruhe auf, den Ort des Geschehens zu verlassen, woraufhin dieser sich erneut echauffierte. Der Auslöser diesmal: der männliche Klimaaktivist. Dieser hatte seine Fingernägel lackiert. Ohne seine Tirade auszuformulieren, regte sich der Senior auf und rief: "Die Fingernägel grün und blau ..."

Für ihre Protestaktion bekamen die fünf Klimaaktivisten von Passanten Kritik, aber auch Zustimmung. Einige Personen aus einer Gruppe in blauen Medizinkitteln, die offenbar zufällig vorbeikam, bedankte sich bei den Protestierenden für deren Aktion. Laut Aussage einer Frau aus der Gruppe handelte es sich bei ihnen um Mitarbeiter aus dem medizinischen Sektor. Die Frau teilte t-online mit, sie und ihre Mitstreiter gehörten ebenfalls der "Letzten Generation" an.