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Frankfurt Oder: Tödliche Raserei – Verliert Beamter seinen Job?


Tödlicher Unfall
Crash mit 727-PS-Auto: Zollbeamter erneut verurteilt

Von t-online, fsa

13.10.2023Lesedauer: 2 Min.
UnfallVergrößern des BildesDie Leuchtschrift «Unfall» auf dem Dach eines Polizeiwagens (Symboldbild): Tödlicher Unfall soll vor dem Bundesgerichshof verhandelt werden. (Quelle: Carsten Rehder/dpa/Symbolbild/dpa)
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Siebenmal stößt der Sportwagen eines Zollbeamten gegen Bäume und Findlinge. Er überlebt den Unfall schwer verletzt, wobei der Beifahrer, sein Freund, stirbt. Das Landgericht Frankfurt (Oder) hat nun entschieden.

Der Fall eines Fahrmanövers, eines illegalen Rennens mit Todesfolge, hat das Landgericht Frankfurt (Oder) nun als zweite Instanz im September abgeschlossen. Die zuständige Pressesprecherin, Kathleen Labitzke, hat auf Nachfrage von t-online bestätigt, dass es einen Unterschied zum Urteil der ersten Instanz gebe.

Die vorsitzende Richterin Barbara Sattler habe die Strafe von anderthalb Jahren Haft auf Bewährung aus der ersten Instanz reduziert. Sie habe den Angeklagten wegen fahrlässiger Tötung zu einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt. Außerdem verfüge sie, dass der Mann frühestens in anderthalb Jahren wieder eine Fahrerlaubnis erhalte. Das Urteil vom Landgericht Frankfurt (Oder) ist noch nicht rechtskräftig. Zunächst hatte die "Märkische Oderzeitung" über den Fall berichtet.

Bei dem Angeklagten handelt es sich um einen Zollbeamten. Er erlitt laut "Märkischer Oderzeitung" 2021 bei dem Unfall während einer Spritztour bei Tempo 170 durch Brandenburg ein Schleudertrauma. Sein befreundeter Kollege vom Zoll, der bei der Fahrt auf der B168 zwischen Tiefensee und Prötzel als Beifahrer im 727-PS-Auto saß, kam ums Leben.

Staatsanwaltschaft fordert härtere Strafe

Die zuständige Staatsanwaltschaft hat in diesem Fall zwei Jahre Haft auf Bewährung wegen eines verbotenen Rennens gefordert. Die Höchststrafe für eine solche Tat mit Todesfolge liegt sogar bei zehn Jahren Haft. Das strenge Strafmaß hätte zum Verlust vom Beamtenstatus des Angeklagten führen können.

Die Staatsanwaltschaft und der Angeklagte haben bereits Rechtsmittel eingelegt und Revision am Bundesgerichtshof beantragt. Nun soll der Bundesgerichtshof den Fall verhandeln. Sollte die Staatsanwaltschaft Erfolg haben, ist ein Jobverlust des Zollbeamten wahrscheinlich. Auch sein Arbeitgeber könnte nach einer Prüfung zum Ergebnis kommen, dass hier ein Verstoß gegen elementare Pflichten eines Beamten vorliegt.

Die Zahl von Toten und Verletzten bei Verkehrsunfällen in Deutschland ist gestiegen. Im Jahr 2022 sind nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 2.788 Menschen bei Verkehrsunfällen ums Leben gekommen. Demnach stieg die Zahl der Toten gegenüber 2021 um neun Prozent. Auch die Zahl der Verletzten bei Verkehrsunfällen stieg im vergangenen Jahr um elf Prozent auf rund 358.000.

Verwendete Quellen
  • moz.de: "Fahrt mit 727-PS-Auto – Zoll-Beamter könnte seinen Job verlieren"
  • Pressestelle vom Landgericht Frankfurt am Oder - Richterin Kathleen Labitzke
  • destatis.de: "Unfallbilanz 2022: 220 Verkehrstote mehr als im Vorjahr"
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